Planen Sie nicht, ab Freitag noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Leipziger Innenstadt zu fahren. Das könnte unter Umständen abenteuerlich werden. Materialverschleiß ist der Grund dafür, dass am kommenden Freitag am Augustusplatz und am Rossplatz umfangreiche Gleisbau-Arbeiten beginnen werden. Wir brauchen uns nicht weiter darüber zu unterhalten, dass das erhebliche Verkehrsbehinderungen mit sich bringen kann. Und überhaupt könnte das Alles sehr interessant werden.
Die Bauarbeiten sind auf dem Ring vom 10. Juni bis 19. Juni geplant. Sie betreffen so ziemlich den kompletten östlichen Ring um die Leipziger Innenstadt. Am Augustusplatz und am Rossplatz werden Gleise ausgetauscht. Die sind marode und verschlissen. Und das Ganze könnte auch sehr eng für Autofahrer und den ganzen anderen Individualverkehr werden.
Wenn wir uns das mal ansehen, dann stellen wir fest, dass die Kreuzung Augustusplatz ein gigantisch hohes Aufkommen jeden Tag erlebt. Neun Straßenbahn-Linien verkehren täglich über den Knotenpunkt. Teilweise im sehr hohen Takt von weniger als 10 Minuten zwischen den einzelnen Zügen. Und das bringt einen hohen Verschleiß mit sich. Denn diese neun Linien sind dann am Ende des Tages 1700 Bahnfahrzeuge jeden Tag. Und hier muss einfach etwas passieren.
Waren Sie neulich mal am Augustusplatz? Als wir das letzte Mal dort waren, habe ich ein Getöse sonders Gleichen erlebt. Die Kreuzung wurde vor etwa sieben Jahren saniert. Und nun sind die Gleise dran. Die Leipziger Verkehrsbetriebe gehen bei den Arbeiten neben einer besseren Funktion der Gleise und damit einer höheren Geschwindigkeit der Straßenbahnen auch davon aus, dass der Verkehr wieder leiser wird. Aber zunächst einmal wird es um die zehn Tage eng und langsam im gesamten Innenstadt-Bereich.
Autos können vom Hauptbahnhof kommend nicht mehr in den Grimmaischen Steinweg abbiegen, ebenso wenig ist das Linksabbiegen vom Wilhelm-Leuschner-Platz aus zum Augustusplatz möglich. Außerdem werden Fahrspuren verengt. Der Verkehr soll über den Listplatz in der östlichen Vorstadt umgeleitet werden. Die Straßenbahnlinien vom Johannisplatz biegen am Augustusplatz auf den Ring ab, die 10, 11 und 16 fahren an der Thomaskirche entlang. Die 8 fährt am Hauptbahnhof entlang, und die 14 endet dort.
Im gesamten Jahr liegt der Schwerpunkt der LVB auf der Modernisierung und Instandhaltung. Bestes Beispiel sind diese beiden Beispiele. Es wird eng, langsam und voll. Hoffen wir mal, dass spätestens nach dem 20. Juni die Lage wieder normal wird. Aber wer den Lärm noch im Ohr hat, weiß eigentlich, dass kein Weg an einer Erneuerung vorbei führt, oder?