Leipzig möchte unbedingt Hafenstadt sein. Und für dieses Prestige-Projekt begibt man sich auch gern mal auf Goldgräber-Pfade und fördert Geld zutage, das eigentlich anderweitig dringender gebraucht wird und sinnvoller angelegt ist. Aber was tut man nicht alles für das Prestige?
Man hat Objekte rund um den Stadthafen, der immernoch nur geplant ist, gekauft. Prominent dabei ein Grundstück, auf dem das eigentliche Hafenbecken entstehen soll. Das Grundstück hat die Stadt von den Stadtwerken Leipzig gekauft. Für schlappe 1,5 Millionen Euro. Das jetzige Hafenbecken sieht so aus wie ein städtisches Planschbecken. Das soll sich aber ändern.
Nun hat man nachgelegt und noch einmal Geld ausgegraben. Nicht zur Sanierung von Schulen und Kindergärten. Noch einmal eine viertel Million Euro will man bereitstellen, um von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall ein 1400 m² großes Areal an der Schreberstraße zu kaufen. Wofür? Für die Werft? Für einen Container-Liegeplatz?
Das Projekt Stadthafen soll ein Areal entstehen lassen, das Wassersport-Möglichkeiten, Wohnungen, Büros und Gastronomie entstehen lassen sollen. Es geht wohl um ca. 6 Millionen Euro. Die wollte man bei Investoren einsammeln. Aber da war keiner zu finden. Man wollte dann kleinere Brötchen backen. Aber dennoch geht es nicht wirklich los, obwohl bereits jede Menge Geld gebunden ist.
Demzufolge bleibt erst einmal nur ein städtisches Planschbecken, welches der Stadt feuchte Fieberträume beschert, seitdem der Elstermühlgraben freigelegt wurde. Vermutlich hat man schon die AIDA-Kreuzfahrt-Schiffe an der Schreberstraße anlegen sehen, die dann die Fußball-Fans fast direkt zur Red Bull Arena bringen können. Das wird ja wohl erst einmal nichts.
Jetzt heißt es, dass der Stadthafen ab 2017 gebaut werden soll. Nun ja, vielleicht bringen ja dann die Schiffe den FC Bayern München zu Spielen nach Leipzig. Wer weiß. Aber vielleicht bleibt der Stadthafen auch nur ein feuchter Fiebertraum und letztendlich ein städtisches Planschbecken mit Bootsanlegestelle? Die neuen Entwicklungen jedenfalls können Sie ausführlich in der Leipziger Internetzeitung nachlesen.