Negative Gedanken hatte ich im Laufe meines Leben genug. Lasst mich damit bitte in Zukunft in Ruhe. Mäkelt sonstwo rum, nur nicht bei mir. Ich kann es einfach nicht mehr ab, ständig das Geningel und Gejammere über alles mögliche mitzubekommen. Geht in irgendeinen Sandkasten und heult dort vor euch hin, aber bitte leise. All das Negative hatte mich vor ein paar Jahren gehörig angefasst und in einen Strudel reingetrieben, bei dem ich froh bin, da wieder rausgekommen zu sein. Das könnt ihr mir aber glauben.
Ich will negative Gedanken nicht mehr
Seht ihr das Bild da oben? Das Nest heißt Goldisthal. Beschaulich, idyllisch liegt es im Tal der Schwarza in Thüringen. Mitten im Bild hinter dem Bäumchen ist die Heimatstube mit einem kleinen Museum zu sehen. Dort kann man sich angucken, wie die Leute im Schwarzatal mal gelebt haben. Warum erzähle ich euch das? Weil Goldisthal im Landkreis Sonneberg liegt. Ja, der Kreis mit dem AFD-Landrat. „Igitt! Wie kann man nur dort hinfahren? Bist du etwa Nazi?“
Kein Witz, das kann man zu hören – oder viel mehr zu lesen – bekommen, wenn man irgendwo „in der falschen Runde“ erzählt, dass man wie wir vor fast 3 Jahren in Südthüringen im Urlaub war. Solche Leute würden niemals Orte wie eben jenes Goldisthal oder – auf der anderen Seite des Unterbeckens des größten Pumpspeicherwerkes Deutschlands – Scheibe-Alsbach sehen. Ich weiß ja selber, dass es schnell so kommt, dass ich angeblich ein Nazi bin, nur weil ich in Sachsen lebe und das gern tue.
Und ich habe mich mit einigem beschäftigt, was so durch Mastodon, Bluesky und überhaupt das Internet durchgejagt wird. Leute, ernsthaft: So schlimm ist es hier gar nicht. Am schlimmsten sieht es noch damit aus, was uns in Zukunft ereilen wird. Man tut politisch viel dafür, dass es nicht ganz so eine Katastrophe wird. Und was passiert? Man wird beschimpft. Ihr habt doch echt alle den Schuss nicht mehr gehört. Die müssen erstmal anfangen, nachdem so viel liegengeblieben ist.
Und so geht das tagein, tagaus. Ich will das Alles nicht mehr. Ich habe mich früher darüber aufgeregt und habe haufenweise negative Gedanken die halbe Nacht lang gewälzt. Was es mir gebracht hat? Eine fette F43.9, von der ich mich lange Zeit nicht erholt habe. Das habe ich alles schon mal erzählt. Und deshalb reagiere ich so gereizt, wenn mir jemand wieder allen möglichen Dreck schlechtreden will. Und deshalb schreibe ich oben, ihr sollt in euren Sandkasten gehen. Ich will es nicht hören.
Deshalb ändere ich mal wieder mein Verhalten in Social Media
Bluesky und Mastodon gehören ja auch zu den sozialen Netzwerken. Und nein, ich will jetzt nicht mit euch über das „auch“ diskutieren. Genau das ist nämlich der Punkt. Aber weiter im Text. Eigentlich würde ich gern mehr mit Bluesky und / oder Mastodon umgehen. Aber diese Mäkelei an allem und jedem, als ob ihr Fensterkitt statt süßen Brei zum Mittag aufgetischt bekommen habt, die kotzt mich derart an, dass ich das immer wieder bleibenlassen muss.
Da hat mich doch der Tommi auf eine Idee gebracht. Ich werde euch am Schlafittchen packen, wenn ihr mir weiter negative Gedanken um die Ohren hauen wollt. Und ich werde euch aus meinen Timelines verbannen. Ein paar habe ich bereits stummgeschaltet. Aber da geht noch sehr viel mehr. Das dauert halt auch. Aber dieses ganze Gejammere geht mir gehörig auf den Zeiger. Ich will einfach nicht kampflos schon wieder meine Social Media Kanäle mit einem Schweigegelübde versehen.
Es gibt großartige Projekte
Ich schreibe es nochmal: Hört mit eurer ständigen Mäkelei auf. Es gibt großartige Projekte da draußen. Über die will ich lesen. Und ich will auch lesen, dass ihr zwar nicht mit allem, aber mit einigem im neuen Koalitionsvertrag OK seid. Ihr müsst doch DIE DA OBEN nicht lieben und heiraten. Hört aber auf mit eurem bescheuerten Bashing, dass das Alles Taugenichtse, Nazis und / oder Kriegstreiber sind. Dann seid ihr nicht besser als die rechtsradikalen Verschwörungstheoretiker.
Stellt euch die Leute in Südthüringen, im Leipziger Südraum, in der Sächsischen Schweiz vor, die mit all dem Kroppzeug jeden Tag leben und umgehen müssen, aber trotzdem jeden Morgen guten Mutes aufstehen und einen neuen Tag beginnen. Die lächeln auch. Die sind nicht alle missmutig. Warum seid ihr es denn? Stellt euch den Rechtsradikalen Tommy Frenck vor, der aus Kloster Veßra lieber abgehauen ist und dort Ruhe eingekehrt ist.
Das ist doch ein Grund zum Lächeln. Na klar, der Kerl hat sich nicht in Luft aufgelöst. Aber muss man dann dennoch alles immer weiter schlecht reden? Das versaut eben auch das Klima in unserer Gesellschaft. Das mag euch komplett egal sein, mir aber nicht. Daher werde ich künftig positive Meldungen auf Mastodon und Bluesky weiter teilen und Jammerlappen stummschalten. Vielleicht hilft es ja. Ein Perspektivwechsel ist manchmal die einzige Option. Und das ist mein Beitrag zur Blogparade „Sonne im Herzen“ von Sabine. Nein, der Ü30-Blogger.
Hallo Henning,
du hast völlig recht. Ständig negative Gedanken ziehen einen nur runter. Ich finde, es hat in der letzten Zeit extrem zugenommen. Vermutlich liegt es an den vielen negativen „Ereignisssen“ der letzten Jahre. Aber auch davor war schon viel Unruhe in den sozialen Medien.
Du kannst natürlich Urlaub machen wo du willst. Ich finde es sehr typisch für die deutsche Mentalität, dass man dann gleich als Nazi abgestempelt wird, weil einem eine Gegend gefällt, in der viele Rechtspopulisten sind.
Viele Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
es stimmt halt nicht, dass das in Südthüringen so eine „rechte Bubble“ ist. Aber man ist schnell dabei, irgendwas dahingehend abzustempeln. Und diesen Negativtrend mache ich einfach nicht mehr mit.
Jo, so isset, wie wir im Pott sagen tun.
Ich glaube aber, dass es sich nicht mehr ändern wird. Durch die Medien, die von Klickzahlen leben, und die bekommt man halt mehr bei negativen Nachrichten, befeuert sich das immer weiter. Und bei einigen Mitmenschen glaube ich, die haben einen Punkt überschritten, wo man nur noch frustriert ist und gar nichts positives mehr wahrnimmt.
Du hast Recht. Negative Gedanken schaden einem mehr, als dass sie irgendjemandem etwas helfen.
Ich versuche mich breit aufgestellt zu informieren und das vernommene alleine und mit Menschen zu reflektieren, auf deren Urteil ich vertraue.
Die Themen die die Menschen umtreiben sind extrem Komplex und mMn für eine Diskussion auf Social Media auch nicht geeignet. Gerade Politik gehört im persönlichen Gespräch und mit allen Sinnen diskutiert. Also nicht nur ein Statement rausblasen und dann wieder im Orkus verschwinden.
Bleiben wir also bei uns und genießen die freien Ostertage.
BG Sunny