Er hatte aus dem französischen Film Rock’n’Roll gemacht. Der kleine Franzose mit dem großen Herzen, der immer unterwegs war, als wäre sein Uhrwerk überdreht worden. Louis de Funès hat Millionen begeistert und mitgerissen. Morgen vor hundert Jahren wurde er mit spanischen Wurzeln geboren.
Ob es die Filmserien als Baldouin waren, ob es die wilden Verfolgungsjagden gegen Fantomas waren, ob er den trotteligen Louis gespielt hatte, es war ganz gleich. Louis de Funès blieb dem Kino- und Fernsehpublikum immer in Erinnerung als Kleinbürger im Vollspeed. Legendär sind seine „Alarm! Alarm“-Rufe bei einem vermeintlichen Gespenst. Auch seine cholerische Art als „Gendarm von Saint Tropez“ sind unvergessen. Dabei war er bereits 50 Jahre alt, als er seinen Durchbruch hatte.
Mit seinem Erfolg erstand er sich ein Schloss als Domizil für seinen Lebensabend. 1974, mit 60 Jahren, musste er dann bereits seine Aktivitäten stark reduzieren. Denn er war dann schon krank. Er hatte also 10 Jahre, die als seine Sternstunden galten, in denen er Millionen zu Lachanfällen antrieb und witzige Polizei-Stories erzählte. Er wollte dann in den Siebzigern anspruchsvoller werden. Und wie gesagt, 1974 musste er kürzer treten.
Im Gegensatz zu seinen polternden, lauten, cholerischen Filmrollen als Kommissar Juve oder Baldouin etc. war er als Privatmann eher still und zurückgezogen. Als Zuschauer dachten sicher viele, dass er privat genauso wäre wie im Film. Der laute Chef, das war es, was er spielte, der nette Privatmann war er privat. So hat alles seinen Sinn. Was wäre er denn ohne Ausgleich gewesen.
Vor 31 Jahren starb der kleine, große Franzose an einem Herzinfarkt. Louis hätte wohl in einem solchen Zusammenhang gesagt „Dass das die Hose aushält!“. Ja, seine Späße waren derb und laut. Und das machte ihn aus. Wortspiele dominierten seine Rollen, und das hat er seinen Rollen bis zum Schluss bewahrt. Auch als alternder Louis. Er hat dem französischen Film unheimlich viel bedeutet. Nur so konnten Leute wie Gérard Depardieu oder Pierre Richard bekannt werden. Danke Louis.
Hm, da muss morgen mal die DVD-Box raus geholt werden. Die außerirdischen Hohlköpfe sollten dem Geburtstag einen würdigen Rahmen geben. „Aaahhhh, diese Gase – so was muss doch raus!“ Für mich einer seiner besten Filme!
LG Thomas