Die Neue Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig ist ein riesiges Mammutprojekt, an dem seit 2 Jahren gebaut wird. Aber es gibt Gelächter. Gelächter ob der Peinlichkeit, die sich darbietet. Denn im Gegensatz zu dem Foto oben sollen jetzt irgendwann in den nächsten Tagen die letzten Gerüste abgebaut werden. Dumm nur, dass man nicht alle Glocken der Kirche wird bedienen können. Und das ist bei den Planungen niemandem aufgefallen?
Mir kommt der ganze Bau riesig und klobig vor. Der Entwurf stammt vom Architektenbüro „Schulz & Schulz“ in Leipzig. Ob dieser gefühlt recht große Bau sein musste, müssen andere entscheiden. Scheinbar aber doch, und das ist erstmal nicht zu kritisieren. Zu kritisieren ist aber etwas völlig anderes, nämlich die Statik des Kirchengebäudes.
Ein paar Wochen vor der Einweihung des Sakralbaus hatte man vor kurzem festgestellt, dass der Kirchturm der Kirche den Schwingungen der kleinsten der sechs Glocken nicht standhalten würde. Bei der Glocke handelt es sich um ein historisches Stück aus der ersten Trinitatis-Kirche, die während des zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Und diese schwingt wohl zu schnell für den modernen Kirchturm.
Man hat wohl hin und her überlegt, was man den tun könnte. Einerseits könnte der Turm „ertüchtigt“ werden, damit er den Schwingungen standhalten kann. Andererseits könnte in die Glocke ein Gegengewicht eingebaut werden. Oder sie könnte schlicht und ergreifend abgebaut und im Kirchengebäude oder im Pfarrhof aufgehängt werden. Allerdings haben aus nachvollziehbaren Gründen nur die ersten beiden Ideen Chancen zur Lösung des Problems. Wer will schon eine historische Glocke wie eine Kuhglocke irgendwo im Hof hängen haben? Es wäre ein trister Verbleib, oder?
Die Fragen nach der Statik gehen ja weiter. Der Bau ist ja ziemlich riesig. Die Glocken sollen auch recht groß sein. Und man macht sich Sorgen um die Statik des Turms. Aber was könnte mit den umliegenden Gebäuden passieren? Schließlich pflanzt sich der Schall fort und erzeugt unter Umständen ziemlich beeindruckende Wellen. Was könnte mit dem Alten Rathaus, mit der Universitätsbibliothek, mit sonstwas passieren?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich kritisiere gar nicht den Bau der Kirche an sich. Aber wenn die Glocken – oder vielmehr eine von ihnen – irgendwas mit dem Turm anstellen können und der Schall eben auch seine eigenen Mächte hat, darf man sich solche Fragen durchaus stellen. Darum die alles entscheidende Frage, ob man nicht mit Eventualitäten gerechnet hat. Es muss nicht immer alles spitz auf Knopf gerechnet werden. Aber das erzähle ich eben in meinem Unwissen.
Zumal: Wenn wir uns den Bau einmal ansehen (schauen Sie mal in die hier im Artikel hinterlegten Links), dann wirkt die Propsteikirche St. Trinitatis nicht wirklich ansehnlich und heimelig, oder? Ohne Frage wird die Kirche ihre Berechtigung haben, aber auf diese Art und Weise? Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Kirche will doch eigentlich auf den Menschen zugehen und weltoffen sein.
Der Bau ist alles andere als einladend.
Sieht eher nach Bunkermentalität aus.
Das Problem hat wie ich denke eher mit Resonanz zu tun.
Die Schwingungsfrequenz der Glocke liegt auf der
Eigenfrequenz des Baukörpers was dann zu so etwas führen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Resonanzkatastrophe