Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat gestern im Rahmen des Copernicus-Programms einen Erdbeobachtungs-Satelliten ins All gebracht. Das Projekt, das unter dem Motto „Europas Augen auf die Erde“ läuft, will damit verschiedene Studien und Beobachtungen durchführen, um Umweltthemen besser erforschen zu können. Gestern ist der Satellit „Sentinel 3A“ gestartet und soll bei seiner Mission eine spezielle Aufgabe erfüllen.
Globale Überwachung der Umwelt und der Sicherheit
Das Copernicus-Programm beschäftigt sich mit der Beobachtung der Erde. Mit ihm wurde eine Infrastruktur geschaffen, um Technologien für eben jene Erdbeobachtungen und Dienstleistungen rund um Geo-Informationen zur Verfügung zu stellen. Gegründet wurde es 1998 von der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation. Mit Copernicus werden Politik, Wirtschaft und Verwaltungen bei Entscheidungen rund um Umwelt- und Sicherheitsthemen unterstützt.
Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung hat einen hohen Stellenwert. Hierzu gibt es eine ganze Reihe von Satelliten-Missionen. Diese Missionen werden „Sentinel“ genannt. Die „Wächter“ umkreisen die Erdumlaufbahn und sammeln Informationen für einen ganz bestimmten Zweck. So handelt es sich bei „Sentinel 1“ mit 4 Satelliten um die Sammlung von Allwetterabbildungen sowie Tag- und Nachtabbildungen. „Sentinel-2“ sammelt mit 2 Satelliten zum Beispiel Bilder der Vegetation, Boden- und Wasserabdeckungen, Binnenwasser und Küstengebiete. Zudem liefert er Daten an Notfalldienste.
Sentinel 3A
Die dritte Sentinel-Mission begann gestern, als „Sentinel 3A“ vom russischen Weltraum-Bahnhof Plessezk aus in die Erdumlaufbahn gebracht wurde. Von 815 km Höhe aus soll der Satellit die Ozeane und das Fließen der Meeresströme beobachten. Außerdem sollen die Dicke des Meereseises und der Anstieg des Meeresspiegels gemessen werden.Des Weiteren sammelt der Satellit Daten zur Verschmutzung der Meere. Innerhalb eines Tages soll die Erde abgetastet werden.
Das Alles wird mit verschiedenen Instrumenten bewerkstelligt. Nachdem der Satellit gestern startete, laufen nun für 5 Monate Tests in seiner Erdumlaufbahn. So hatte man das auch mit den anderen Missionen gemacht. Man hatte „Sentinel 1A“ das Wachstum von Reis erkennen lassen, um die Erntevorhersage zu verbessern. So läuft das auch mit dem neuesten der Wächter-Satelliten.
Zukunft
Die Satelliten sind für eine Mission ausgelegt, die etwa 7 Jahre dauern soll. Damit will man Langzeit-Studien betreiben. Nächstes Jahr wird der Bruder „Sentinel 3B“ ins All gebracht. Und so sollen noch weitere Satelliten folgen. Insgesamt sind 6 Sentinel-Missionen geplant. Finanziert wird das Ganze durch die Europäische Union und die ESA. Der Betrieb erfolgt aus dem Raumfahrt-Kontrollzentrum Darmstadt heraus. Man erhofft sich mit den Missionen genauere Daten über den Zustand unseres Planeten.
Was vererben wir unseren Kindern? Können Erderwärmung, Klimawandel und Wetter besser erforscht werden? Wie geht der Mensch in Zukunft mit seinem Planeten um? Das und viele weitere Fragen sollen durch das Copernicus-Programm beantwortet werden. Einen Teil der Antworten kann „Sentinel 3A“ liefern. Es bleibt abzuwarten, welche Antworten das sind und welche Fragen sich daraus ergeben. Und dann stellt sich die alles entscheidende Frage, was der Mensch am Ende daraus macht.