In Zeiten, in denen praktisch jeder über irgendeinen Verbrauch erzählt, kommt die Nachricht daher, dass viele Haushaltsgeräte Strom fressen. Das ist nun nicht so etwas sonderlich überraschendes. Ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, ein Toaster – all diese Geräte verbrauchen nun einmal Strom. Wer hätte das gedacht? Aber es ist dann doch etwas anders, wenn man darüber nachdenkt, dass diese Geräte wahre Stromfresser sind und mehr verbrauchen, als die Hersteller angeben. Und hier müssen wir kurz darüber reden.
Der Verbraucherzentrale-Bundesverband hat nun das Ergebnis einer Studie veröffentlicht, wonach fast jedes fünfte Haushaltsgerät mehr Strom verbraucht, als die Menge, die von den Herstellern angegeben wurde. Es wurden im Zuge dieser Studie 100 Haushaltsgeräte überprüft und getestet. Und davon verbrauchten 18 Geräte teils deutlich mehr Strom als vom jeweiligen Hersteller angegeben. In der Studie ist auch davon die Rede, dass diese Geräte teilweise sogar ungefähr ein Drittel mehr verbrauchten als die Menge, die angegeben war.
Da geben die Hersteller Verbrauchswerte an, um die EU-Normen zu erfüllen. Und wenn man dann genauer hinschaut, stimmt das bei einigen gar nicht. Die Aktion „MarktChecker“ hat Geräte aus 20 Haushaltsgerätegruppen getestet. Da waren Kühlschränke oder Staubsauger und all das dabei. Auch Glühlampen und derartiges. Das Alles hat ja nicht nur einen Umwelt-Aspekt, da mehr Strom für die Geräte hergestellt werden muss. Aber es hat auch einen monetären Aspekt. Denn durch die falschen Angaben würden Haushalten mehrere Milliarden Euro an möglichen Einsparungen verloren gehen.
Und das kann man nicht so stehen lassen. Was ist nur aus der Wirtschaft geworden? Auto-Hersteller bescheißen bei Kraftstoff-Verbräuchen. Hersteller von Haushaltsgeräten lügen beim Stromverbrauch. Hat denn kein Unternehmer mehr eine moralische Verantwortung? Nur um irgendwelche Normen, die auf Papier stehen, zu erfüllen, werden Verbraucher getäuscht und das Klima belastet. Und die Hersteller kommen sogar auch noch mit der Frechheit um die Ecke zu behaupten, besonders umweltfreundliche Produkte herzustellen.
Den Unternehmen muss man einfach mal pausenlos auf die Finger klopfen, wenn die betrügen wollen. Und es müssen Strafen verhängt werden, die einen empfindlichen Anteil am Jahresumsatz ausmachen. Und dazu muss das Alles besser kontrolliert werden. Aber unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass der ehrliche Unternehmer schon lange ausgestorben ist. Jetzt gibt es nur noch irgendwelche weltfremden Anzugträger, die keine Gelegenheit auslassen, um die Welt zu bescheißen. Und da wundern sich Unternehmen, dass man ihnen keinen Schritt weit über den Weg traut?