Aus dem Benedikt wird bald wieder der Herr Ratzinger. Denn der Papst tritt zurück. Das ist bisher in der rund 2000-jährigen Geschichte nur einmal vorgekommen. Der fromme Bayer wäre dann der zweite.
Und es kam, wie es kommen musste, die Medien zerreißen sich die Mäuler, seitdem die Nachricht vom Rücktritt raus ist. Die sozialen Netzwerke machen es aber nicht anders. Die Frage aller Fragen lautet wohl: Wie kam es dazu, und ist tatsächlich die Gesundheit Benedikt XVI. daran schuld?
Es war wohl so, dass selbst die Kardinäle in Rom nichts vom Entschluss des Papstes wussten. So berichtet die Tagesschau von einer Aussage von Vatikansprecher Lombardi, dass der Papst sie „ein wenig überrascht“ habe. Dabei war wohl immer wieder darüber zu hören und zu lesen, dass die Möglichkeit des Rücktritts immer für ihn infrage käme. Zumindest war es nicht ausgeschlossen. Nun macht er es wahr und gibt sein Amt zum Monatsende auf.
Coelestin V. war der letzte Papst, der zurücktrat. Das war vor etwa 700 Jahren. Seitdem sind die Päpste gewissenmaßen im Amt gestorben. Darum rätseln nun viele, ob die Verlautbarung, der Papst trete zurück, weil das Amt für ihn ein zu große Bürde sei, ernst zu nehmen sei. Der oberste Kirchenhirte leidet an keiner bekannten Krankheit, aber er ist in verhältnismäßig hohem Alter. Schließlich war er schon ein recht betagter Herr, als er zum Papst ernannt wurde.
Benedikt XVI. hat angeblich nicht mehr genug Kraft für die vielen Probleme. Die müsste man eigentlich beim Namen nennen. Ich unterlasse das aber mal, weil es im Moment nicht dazugehört. Jedenfalls war er wohl schon länger gesundheitlich angeschlagen, weshalb er in diesem Jahr keine Reisen geplant hatte. Dies ruft die Erinnerung an seinen Vorgänger hervor, der immer recht reisefreudig war, auch in gesundheitlich schon schwierigem Zustand. Also denkt man nun, der jetzige Papst hat schwerwiegende Probleme mit der Gesundheit.
Nun gibt es also eine Stellenanzeige: Ein Theologe mit seelsorgerischen und diplomatischen Fähigkeiten mit leichter Reisetätigkeit wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt im südeuropäischen Raum gesucht. Gern erhält die Stelle ein gesundheitlich fitter Frühpensionär.
Gemeint ist natürlich ein Konklave, das nun abgehalten werden muss. Nach dem letzten Konklave durch den Tod von Johannes Paul II., das ein sehr zügiges für kirchliche Verhältnisse gewesen war, gehen nun diverse Beobachter davon aus, dass nun ein langwieriger Prozess folgt. Der Grund ist die Orientierungslosigkeit. Man weiß nicht, wann das Konklave beginnen soll. Auch weiß man nicht viel über die folgenden Abläufe. Denn Papstrücktritte gab es eher selten. Ein Tod ist da natürlich etwas völlig anderes.
Was passiert dann mit Josef Ratzinger, wenn er nicht mehr Papst ist? Die Tagesschau berichtet darüber, dass er sich nach einem Aufenthalt in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo in ein Kloster zurückziehen wird, das für ihn umgebaut wird. Dort will er meditieren.
Disclaimer: Ich bin nicht gläubig und gehöre demnach keiner mir bekannten Kirche an. Ich habe aber trotzdem Josef Ratzinger / Papst Benedikt XVI. etwas verfolgt und bin erstaunt. Darum dieser Artikel.