Gesichtspalme: Man kann den Begriff bescheuert oder witzig finden. Es ist eigentlich egal. Ich dachte nie, dass ich mich rechtfertigen muss. Aber nun ja, wie es eben so kommt, ich muss das einfach mal machen. Also mich für die Verwendung des Begriffs „Gesichtspalme“ rechtfertigen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass das mal nötig sein würde. Aber man lernt nie aus. Also ich dann ja auch nicht. Dann mal los.
Ich habe bis vor diesem Artikel 38 mal die Gesichtspalme verliehen. Wegen allerlei Zeug. So, wie es eben Jahr für Jahr die „Goldene Palme“ zu den Filmfestspielen von Cannes gibt. Ich habe damit besonders seltsame Sachen gewürdigt. Und ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Ich fand den Begriff witzig, mehr nicht. Meine Güte, dass ich überhaupt mal so etwas schreibe, ist schon seltsam genug.
Eine Gesichtspalme ist ein Kopfklatscher, also man schlägt sich mit der Hand an den Kopf. Im Englischen gibt es dafür den Begriff „Facepalm“. So wie es Captain Jean Luc Picard im Bild macht, das ist ein Facepalm. Da es aber keinen deutschen Begriff dafür gibt, kamen einige Leute auf die Idee, das Alles wortwörtlich zu übersetzen. So wurde dann also aus Face ein Gesicht, und aus Palm wurde die Palme. So entstand die Gesichtspalme. Ja, das ist alles Blödsinn, weil mit Palm eben der Handteller gemeint ist.
Aber noch einmal: Dass ich mich dafür rechtfertigen muss, dieses Wort dafür zu verwenden, wenn ich dümmlich gelaufene Dinge kommentieren will, das hätte ich niemals gedacht. Aber ich mache natürlich genau damit weiter. Wann immer mir etwas blödsinnig, wie Unfug, witzig oder so vorkommt, werde ich eine Gesichtspalme verleihen. Ich meine, schließlich läuft diese Artikelserie auch schon eine ganze Weile. Warum sollte ich damit aufhören?
Ich habe meinen eigenen Stil. So kommt es eben auch zustande, dass ich für das Kommentieren von blödsinnigen Dingen meinen eigenen Stiefel durchziehe. Und der lautet nun einmal „Gesichtspalme“. So schwierig und schlimm ist das ja nun auch wieder nicht, oder etwa doch? Was meinen Sie?