Nein, man kann mir nicht vorwerfen, rechtes Gedankengut mit mir herumzutragen. Aber genau das wurde heute getan. Der Grund ist PEGIDA. Mir wurde vorgeworfen, unreflektiert irgendwelche Dinge von Naziseiten zu teilen und deshalb ein Problem zwischen den Ohren zu haben. Nun gut, mir wurde daraufhin die virtuelle „Freundschaft“ bei Facebook aufgekündigt, womit ich leben kann. Aber ich nehme es nicht hin, dass mir so etwas unterstellt wird. Indirekt hat man mich damit in eine Ecke gestellt, in die ich nicht gehöre. Und da muss ich einfach darauf reagieren.
Es ging um ein Bild der Organisation PEGIDA, die bei Facebook darauf aufmerksam gemacht hat, dass ein gewisser Joey wie Tu?çe durch seine Hilfeleistung gestorben ist. Sie erinnern sich an die junge Frau, deren lebenserhaltenden Maßnahmen kürzlich abgestellt wurden und die das Bundesverdienstkreuz bekommen soll? Ich habe dieses Bild bei Facebook geteilt. Das hat dem einen oder anderen nicht gefallen, denn es stammt von PEGIDA. Wer nachschlägt, wofür das steht, stößt auf den selten dämlichen Namen „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes„. Natürlich ist das irgendeine Wutbürger-Bewegung mit rechtem Einfluss.
Ich will dazu mal eins loswerden: Ich lasse mir alles unterstellen. Meinetwegen lasse ich mich auch als „nicht ganz richtig im Kopf“ hinstellen. Aber ich lasse mich nicht als rechts denkend hinstellen. Wenn derjenige, der mir dies unterstellt, auch nur einmal in letzter Zeit in meinen Blog geschaut hätte, wie er es „damals“ mal gemeint hatte, dann wäre ihm DIESER ARTIKEL aufgefallen. Dass er so denkt, zeigt mir, dass ich in seiner virtuellen Klorolle bei Facebook untergegangen bin und ihm letztendlich in seiner Filterblase nur der Begriff PEGIDA überhaupt aufgefallen ist.
Nun denn, auf solche Kontakte kann ich getrost verzichten. Wer so reagiert auf diesen Eintrag, der hier auch als Screenshot hinterlegt ist, obwohl meine Persönlichkeit und meine Orientierung bekannt sein dürfte, der hat in meinen virtuellen Kontakten einfach mal nichts verloren. Er hat ja nicht einmal gefragt, wieso ich das verteilt habe. Er hat vermutlich unreflektiert geschlussfolgert, der dämliche Uhle ist nun ein böser Drecksnazi. Und das kann ich nicht akzeptieren.
Was ich eigentlich damit sagen wollte, als ich diesen Eintrag geteilt habe: Ich kann diese – nun ja – Organisation oder was das auch immer ist nicht ausstehen. Ich habe irgendwie etwas gegen die Wutbürger, die mit verklärtem Blick auf alles und jeden schimpfen und die dann von rechtsdrehenden Organismen missbraucht werden. ABER ich finde es gut und richtig, dass in dem ganzen Taumel rund um Tu?çe, deren Tod selbstverständlich tragisch ist, auch andere Opfer zu beklagen sind, die sich selbstlos opfern, damit andere aufgrund von Gewalt dritter nicht zu Schaden kommen. Das hat nichts von rechtem Geschwafel an sich.
Wenn mir in meine virtuelle Klorolle in einem sozialen Netzwerk ein ähnlicher Eintrag der – sagen wir mal – ANTIFA gespült worden wäre, wäre meine Reaktion ähnlich gewesen, weil die Aussage richtig ist. Aber die Reaktion meines ehemaligen Kontaktes wäre eine andere gewesen. Warum das so ist, kann ich nicht nachvollziehen. Aber es ist auch egal, denn da er nicht wusste, wie ich über PEGIDA denke, weiß ich jetzt auch, wie oberflächlich er in den letzten Monaten meine Einträge wahrgenommen hat. Na und, also.
Wer nicht weiß, wie ich ticke, der reagiert offenbar auf diese Art und Weise. Natürlich, dass es ein Eintrag von den unsäglichen PEGIDA war, ist unglücklich. Aber von anderen Organisationen wurden mir keine annähernd treffenden Einträge in die Klorolle gespült. Und DAS ist es, worüber man sich mehr aufregen sollte, als darüber, dass ich eine an sich richtige Aussage von der falschen Gruppierung geteilt habe.
Aufgrund meiner eigenen Geschichte und meiner Herkunft – ich wiederhole es auch gern noch einmal für jeden einzelnen – kann man mich überall besser einordnen als auf der rechten Seite. Das ist eine böswillige Unterstellung. Und das möchte ich so nie wieder lesen. Danke.
One Reply to “In eigener Sache – Bin ich aber ein böser Mensch!”