Nein, das wird keine Besprechung des bekannten Lieds von Corey Hart. Es wird eher eine lose Aneinanderreihung von Gedanken, die ich dem Lied zuordnen kann. Und das mache ich einfach mal. Schauen wir mal.
Nachts sieht man oft vieles besser. Und plötzlich wird da eine Sache so strahlend hell, dass man eine Sonnenbrille aufsetzen muss. Und so kommt einem der Gedanke, dass da vieles falsch gelaufen ist, weil irgendwer wild Geschichten miteinander verwoben hat. Wenn man gut aufpasst, dann kann man diese Flechter und Weber nachts bei der Arbeit beobachten. Das ist mit großer Sicherheit schon vielen so gegangen, habe ich Recht?
Und irgendwann stellt man fest, dass man um wichtige Dinge in seinem Leben betrogen wurde. Hat man einmal das Ausmaß dieser Erkenntnis umrissen, ist man um seine eigene Sicherheit besorgt. Kennen Sie das? Da fängt man dann an, Mauern um sich hochzuziehen. Wie bei einer Burg. Und man baut einen Burggraben. Und wenn andere Pech haben, baut man nicht mal eine Brücke, um den Graben zu überwinden.
Man darf sich eigentlich nur nicht von den falschen Leuten leiten lassen. Manche haben so ein Talent und erzählen einem sonstwas. Dabei spielen sie nur wilde Spielchen. Hält man ihnen dann den Spiegel vor das Gesicht, werden sie grillig und fahren die Messer aus. Dabei erzählt man ihnen nichts anderes als das, was man selbst gesehen hat. Das geht soweit, dass man selbst glaubt, man hätte etwas falsch gemacht. Aber dann wird einem klar, dass dies nicht so sein kann.
Solche Erkenntnisse gewinnt man, wenn man sich über das Eine oder Andere klar wird. Hinter der Sonnenbrille ist man halbwegs sicher. Niemand ahnt, wohin man sieht. Niemand ahnt, was man dabei feststellt. Und kein Gedanke dringt nach außen. Und irgendwann sagt man sich, dass man an Erkenntnis gewonnen hat.
Ich denke bei dem Text von „Sunglasses at Night“ an niemand speziellen. Jeder hat so mitbekommen, dass ihm manche Leute gut tun, manche eher nicht. Bei manchen Leuten weiß man schnell, woran man ist. Über manche muss man sich erst klar werden. Wenn der Moment der Erkenntnis kommt, weiß man dann ganz plötzlich, welche Menschen noch Teil des eigenen Lebens sein können und welche nicht. Schade nur, dass man da manchmal erst die Sonnenbrille nachts aufsetzen muss.