Man kann sagen, was man will, im Vatikan wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Es geht um die Vatikanische Apostolische Bibliothek. Die wird digitalisiert. Und dazu werden monströse Speichervolumina in der Größe von unglaublichen 2,8 Petabyte (= 2800 Terabyte = 2800000 Gigabyte) benötigt. Wer sonst könnte so etwas stemmen als ein Speicherspezialist? EMC² ist so einer.
Im Zuge der Initiative „Information Heritage“ (also in etwa Informationserbschaft) sollen 80.000 historische Manuskripte und 8.900 Inkunabeln (mit beweglichen Lettern gedruckte Schriften) digitalisiert werden. Und dabei wird eben jene Vatikanische Apostolische Bibliothek vom Speicherspezialisten EMC unterstützt. Dieser stellt in einer ersten Phase des auf 9 Jahre ausgelegten Projektes den Speicherplatz mit Lösungen wie Atmos, Data Domain, Isilon, VNX oder Networker zur Verfügung.
So soll es gelingen, für die älteste Bibliothek der Welt den historischen Dokumentenbestand – u.a. die Gutenberg-Bibel in Latein – zu digitalisieren. Das Ganze soll ISO-konform ablaufen. Damit sollen die historischen Schriften vor eventueller Beschädigung während der Digitalisierung verschont werden. Und künftige Generationen sollen dann auch noch ungehinderten Zugang zu dem über viele Generationen gesammelten Wissen haben.
Der Blog IT-I-KO schreibt ausführlich über das Vorhaben. Ich finde, dies ist ein sehr spannendes Unterfangen in Bezug auf Digitalisierung. Ich kann mich erinnern, dass vor Jahren schon die unterschiedlichsten Pläne kursierten, um den Dokumentenbestand zu digitalisieren. Der Bericht lässt aber darauf schließen, dass der von EMC empfohlene Weg tatsächlich zum Ziel führen könnte.
Natürlich verschafft sich EMC durch dieses Projekt einen unvergesslichen Ruf. Voraussetzung ist, dass das Projekt erfolgreich ist. Sie können sich ja selbst ein Bild machen, was auf den Speicherspezialisten zukommt, indem Sie einfach mal Flickr besuchen.
Die Amerikaner haben aber mit Information Heritage schon große Erfahrung. So wurde die legendäre John-F.-Kennedy-Bibliothek in Boston digitalisiert oder eine hochauflösende 3D-Rekonstruktion von Leonardo da Vincis “Kodex über den Vogelflug“ durchgeführt. Auch die ausgebrannte Herzogin Amalia Bibliothek in Weimar wurde unterstützt. Daher vermute ich, dass das Projekt im Vatikan Erfolg haben wird.