Sie haben alles falsch gemacht, was man falsch machen könnte. Es handelt sich um den schlimmsten Programmier-Code, den man sich nur vorstellen könnte. Das klingt nicht gut, oder? Es handelt sich – mal wieder – um Tizen. Und eigentlich habe ich jetzt schon keine Lust mehr. Smartphones, Smart TVs und Smartwatches des südkoreanischen Giganten könnten von gleich 40 schweren Sicherheitslücken im integrierten Betriebssystem Tizen betroffen sein. Und das ist dann schon mal eine gehörige Hausnummer, finden Sie nicht auch?
Ich schüttle nur noch mit dem Kopf, was Samsung betrifft. Keine Frage, sie bauen schon recht gute Hardware. Aber was die Software betrifft, so lebt der Konzern irgendwie ziemlich weit hinter dem Mond. Tizen war mal als „Nachfolger“ für das stiefmütterlich behandelte eigene Betriebssystem Bada an den Start gegangen. Samsung tat so wie „Pinky & Brain“ und hat sich so verhalten, als wollten sie mit Tizen die Weltherrschaft an sich reißen. Dann war es langsam recht still um Tizen, bevor es hieß, dass man es wenigstens in Fernsehern verbraten könnte.
Aber nicht mal da bekommt Samsung den Kram in den Griff. 40 Zero-Day-Lücken wurden im Quellcode von Tizen festgestellt. Also Lücken, für die keine Abhilfe vom Hersteller gibt. So sind Angriffe von der Ferne möglich. Das soll bis zur vollendeten Übernahme der Geräte gehen. Und Samsung? Die jazzen ihr Samsung Galaxy S8 in den Himmel, nachdem ihnen letztes Jahr die Note-Phablets um die Ohren geflogen sind. Ehrlich, was ist das denn eigentlich für ein sorgloser Hersteller? Ja, Samsung ist schuld, denn das größte Problem ist der App Store, der von Samsung halt mal stammt.
Es ist nicht so richtig klar, welche Geräte betroffen sind. Smartphones mit Tizen sind wohl in Europa nicht in Umlauf, dafür wohl aber Smartwatches und Fernseher. Vielleicht. Schauen Sie doch mal in die Einstellungen Ihrer Geräte, ob Sie das eingesetzte Betriebssystem feststellen können. Kleiner Tipp: Tizen ist in der Version 2.4 unterwegs, die im Oktober 2015 auf den Markt kam. Das ist ja auch ein Stückchen her. Das liegt ein Stück daran, weil Tizen von Microsoft vorangebracht werden soll.
Mit Tizen sollen Haushaltsgeräte, Fahrzeuge, Kommunikationsgeräte usw. vernetzt werden. Wow, das Internet der Dinge ruft. Dazu passt doch, dass es Samsung nicht einsieht, hier aktuell unterwegs zu sein. Und dazu passt, dass es immer wieder Nachweise gibt, wie unsicher die Geräte des Internet der Dinge sind. Tizen passt also wunderbar ins Bild. Bravo, Samsung, damit habt ihr doch dann alles richtig gemacht.