Wer gut arbeiten will, braucht einen guten Arbeitsplatz. Ich meine damit den Ort, an dem man die Arbeit verrichten möchte. Hier habe ich einfach weiter gemacht. Ich habe ja vor kurzem erzählt, dass ich mir einen neuen Tisch zugelegt habe. Nun ging das weiter. Seit ca. 2 Wochen bin ich im Besitz eines neuen Stuhls. Und ich glaube, diesmal habe ich alles richtig gemacht. Ich will dazu mal ein paar Worte loswerden. Denn ich denke, dass das für andere auch wichtig ist.
Mein Arbeitsplatz, meine Regeln
Ich habe mir nun also einen neuen Stuhl gekauft. Dazu muss ich kurz ausholen. Als ich vor 75 Jahren nach Leipzig zog… Nein, anders. Als ich am 23. März verkündete, dass ich nun ins Home Office verschwinde, habe ich euch angelogen. Das war damals alles, aber kein Home Office. Allerdings hatte ich damals auch gedacht: Naja, ein paar Wochen wirst du das schon aushalten. Also setzte ich mich an einen viel zu niedrigen Schreibtisch, den wir meiner Tochter gekauft hatten, als sie 9 Jahre alt war. Und ich setzte mich auf den Stuhl dafür.
Kurze Zeit drauf merkte ich, dass der Stuhl nicht so das Wahre war. Aber da war es schon zu spät, und ich fing mir eine mächtige Blockade ein. Seitdem gehe ich regelmäßig zur Physiotherapie. Und wir kauften einen neuen Stuhl, der über den grünen Klee gelobt wurde. Auch mich als großen, schweren Mann sollte der Stuhl tragen. Nur eines war komisch: Nach ca. 4 Tagen fühlte sich mein Hintern so an, als ob ich stundenlang auf einem Brett gesessen hatte.
Ich hatte versucht, das Ganze irgendwie auszugleichen. Aber das endete dann fast in einer ähnlichen Situation wie mit dem ersten Stuhl. Und das wollte ich nicht riskieren. Ich richte mir hier ein Home Office ein, und da gilt nun mal mein Gesetz. Ich will mir zum Donnerwetter nochmal nicht noch weiter den Rücken ruinieren. Auch wenn mein Arbeitgeber mir grundsätzlich das Equipment stellen müsste, bin ich doch froh, mir meinen Arbeitsplatz selbst einrichten zu können. Denn so bestimme ich, was gespielt wird.
Dieses Monstrum von Stuhl ist nun mein Eigentum und macht meinen Arbeitsplatz gleich viel besser. Die Rechnung sieht jetzt wie folgt aus:
- Schreibtisch: 629 Euro
- Stuhl: 414 Euro
- Summe: 1043 Euro
Ja, eine ganze Stange Geld. Und es ist noch nicht so richtig klar, ob sich meine Firma irgendwie an den Kosten beteiligt. Allerdings ist mir meine Gesundheit wichtiger. Und wenn der Rücken nicht weiter beschädigt wird, kann ich auch meine Arbeitsleistung besser erbringen. Das ist ja auch nicht unwichtig.
Wie hat sich das Ganze ausgewirkt?
Jetzt ist es ja so, dass man viel Geld zum Fenster rauswerfen kann. Man muss sich da schon fragen, wie sich die Umgestaltung auswirkt. Aufgrund der neuen Möbel am Arbeitsplatz zuhause kann ich jedenfalls sagen, dass ich konzentrierter und länger arbeiten kann. Da der Stuhl neben der Kopfstütze auch eine Lordosenstütze hat, werden Nacken und Lendenwirbelsäule entlastet. Und gerade letzteres machte mir in den letzten Monaten immer zu schaffen.
Ich habe neulich für einen Kunden eine ausufernde Analyse seiner Cluster-Umgebung durchgeführt. Wenn immer irgendwelche Schmerzen mitschwingen, ist so etwas gänzlich unmöglich. Glaubt es mir, ich habe es erlebt. Nun ist es so, dass ich – egal, wie schwierig ein Arbeitstag war – nicht mehr komplett am Ende vom Arbeitsplatz weggehe. Und ich möchte es gern nochmal erwähnen: Mich als großen, schweren Mann – mich trägt dieser Stuhl, ohne dass ich mir vorkomme wie auf dem Melkschemel.
Das steigert die Lebensqualität, die Arbeitsqualität und all das, und es trägt zur Gesunderhaltung bei. Da niemand weiß, wie lange das überhaupt noch geht mit der Pandemie, muss man sich definitiv etwas einfallen lassen, wie man von zuhause aus arbeitet. Da ich diesen Arbeitsplatz auch danach weiter nutzen möchte, hatte ich ohnehin beschlossen, ihn als richtiges Home Office einzurichten. Denn das, was sonst so als solches bezeichnet wird, ist eben doch kein Home Office.
Nächste Gedanken zum Arbeitsplatz
Nein, die Umgestaltung dessen, was mein Arbeitsplatz hier zuhause ist, ist noch nicht abgeschlossen. Wie ihr an dem Foto seht, schaue ich eben nach unten auf das Display meines beruflichen Notebooks. Das ist alles andere als ergonomisch und trägt auch nicht zur Gesunderhaltung bei. Das bedeutet also, dass ich mir für das Notebook eine Docking Station und zwei große Monitore besorgen werde. Einer zum Arbeiten, einer für Systemprotokolle oder so.
Das kann dauern. Ich muss euch ja nichts erzählen, ihr wisst selbst, dass diese Technik nicht unbedingt 3 Heller fuffzich kosten wird. Also wird es wohl demnächst erstmal um eine richtige Schreibtischlampe gehen. Die seht ihr ja bisher auf keinem der Fotos. Damit ich nicht immer das große Licht hier in dem Zimmer anschalten muss, wird dahingehend wohl etwas passieren. Ich werde dazu mal recherchieren. Jetzt war die finanzielle Kraftanstrengung mit Stuhl und Tisch, der Rest wird auch noch werden, damit ich einen echten Arbeitsplatz im Home Office habe.
Hallo Henning,
auch ich habe mich jetzt für länger ins Homeoffice zurückgezogen, was mir im März/April dank Einzelbüro, ja sogar Einzeletage in der Redaktion erspart blieb. Das sieht jetzt anders aus, und deshalb habe ich mich so gut es geht zu Hause eingerichtet. Ich kann Dir nachfühlen, wie es Dir ging. Zum Glück konnte ich meinen großen Monitor mittels firmeneigener Dockingstation an den Dienstlaptop anschließen. Sitzhöhe passt auch, Stuhl auch. Mein größtes Problem ist bisher, dass ich sonst immer etwas an Weg, auch zu Fuß, ins Büro zurücklegen musste. Wer aber vom Frühstückstisch ins Homeoffice und zurück an den Abendbrottisch wechselt, bewegt sich kaum noch. Das fehlt mir als Ausgleich zum stundenlangen Sitzen. Alles andere – Stuhl, Tisch etc. – läuft bisher. Mal sehen, wie es auf Dauer wird.
Hallo Susanne, genau das ist ja auch so ein Problem. Die fehlende Bewegung stört schon gewaltig. Und jetzt schau mal aus dem Fenster. November, nasskalt und trübe. Wer mag da großartig draußen rumtoben? Aber alles ist besser als sich einem möglichen Risiko auszusetzen.