Ich habe vor, meinen Arbeitsplatz zuhause umzubauen und aufzuwerten. Denn machen wir uns mal nichts vor: Man gewöhnt sich schon irgendwie an das Home Office. Es ist nun einmal so, dass sich durch die ganze Pandemie und all die anderen komplett irren Umstände die Arbeitswelt speziell für „Sesselfurzer“ wie mich derart verändert hat, dass sich das Rad nicht mehr zurückdrehen lässt. Gut, bei mir kommen noch ein paar private Dinge mit dazu. Aber dazu komme ich noch. Jedenfalls baue ich mir meinen Laden um.
Pan-Office / Emergency-Office: Alles Schnee von gestern
Was war das im Frühling 2020 für ein Theater, als die gesamte Bürowelt an den heimischen Küchen- oder Couchtisch gewechselt ist. Ich war zu dem Zeitpunkt froh, das Kinderzimmer okkupieren zu können, das ich mit meiner Frau für meine Tochter eingerichtet hatte, wenn sie uns alle 2 Wochen besuchte. Das wurde über die Jahre immer weniger. Aber wir hatten ihr auch einen Schreibtisch mit Stuhl und allem möglichen eingerichtet.
Damals musste alles notfallartig und schnell gehen. Ich klemmte mir ein Notebook und ein Headset meiner Firma unter den Arm und hockte mich daran. Was war das für ein beschissenes Arbeiten! Und eines Tages gab es einen stechenden Schmerz in der Lendengegend, und es war Feierabend. Mit der Zeit schaffte ich mir einen komfortablen Bürostuhl und einen stufenlos in der Höhe regulierbaren Schreibtisch an. Von der Firma bekam ich eine Docking Station für das Notebook, ein kabelloses Headset und einen Monitor.
Ich hatte dann hier im Blog auch verkündet, dass ich nun meinen Arbeitsplatz eingerichtet hätte. Und gerade jetzt bei gefühlten 800 Grad Außentemperatur und Spritpreisen jenseits von gut und böse bin ich froh, mein Home Office so zu haben, wie es ist. Denn ich habe an den Fenstern unserer Wohnung Außenjalousien. Ein gutes Arbeiten. Und wann immer ich Lust habe, klimpere ich auf meinem Keyboard, das ich mir geleistet habe.
Nein, man kann bei meinem Arbeitsplatz wirklich nicht mehr davon reden, dass es ein Pan-Office oder Emergency-Office ist. In die Firma gehe ich höchst selten, vielleicht einmal pro Woche. Ich müsste nicht. Jedenfalls kann ich so meiner Arbeit fast perfekt nachgehen. Aber das „fast“ stört mich. Und deshalb muss ich mir etwas einfallen lassen. Und wie das eben so ist: Gevatter Zufall kommt mir zur Hilfe geeilt.
Dann baue ich meinen Arbeitsplatz halt um
Ich könnte die komplette Bude einreißen wie er hier. Aber ich habe dann doch etwas anderes vor. Im Raum stehen stand heute oben besagter Arbeitsplatz nebst Keyboard, ein Schrank, ein Regal, eine Kommode und ein Bett. Ja, wir haben das Alles für meine Tochter angeschafft. Aber sie hat mir neulich erzählt, dass sie nun nicht mehr wirklich „Ferienspiele“ mit ihrem alten Herrn machen will. Sprich: Sie wird – wenn überhaupt – nur noch dann und wann mal über Nacht kommen.
Dafür halte ich die ganzen Sachen nicht frei. Allerdings werfe ich sie nicht weg, sondern „widme“ sie um. Das einzige Möbelstück, womit kein Mensch etwas anfangen kann, ist ein viel zu kleiner und komplett unpraktischer Kleiderschrank. Der steht neben meinem Arbeitsplatz und klappert bei jedem Tastaturanschlag, bei jedem Schritt im Raum, bei allem. Der kommt weg. An seine Stelle rückt die besagte Kommode. Und über meinen Arbeitsplatz kommt eine Wandkonsole.
Das Bett, tja, was macht man denn damit? Wie wäre es mit einer Aufwertung als Lümmelcouch? Das geht bestimmt. Und dann wird aus dem Raum nicht nur ein Arbeitsplatz für das Home Office, sondern auch ein Musik- und Lesezimmer. Auf die Kommode kommt eine hochwertige HIFI-Technik. Ihr wisst ja, was für ein Musikfreak ich bin. Und während man so Platten vor sich hin lauscht, kann man gefahrlos auf der Lümmelcouch lesen oder so.
Und wer weiß, wohin mich meine Umbau-Ideen noch so bringen. Mit so einem integrierten Arbeitsplatz in einer Musikhölle kann man sicherlich viel anfangen. Aber wer weiß, was da sonst noch so geht. Erstmal muss ich mal sehen, wie dann das umgebaute Zimmer aussieht. Und meine Tochter hätte bei einem Besuch dennoch ihren Platz. Es ist also an alles gedacht. Drüben bei LinkedIn hatte ich schon davon erzählt.
Ach ja, und die Technik
Ich werde mich wohl oder übel nach neuen Monitoren für meinen Arbeitsplatz umschauen. Mal gucken, inwiefern mir meine Firma entgegen kommt. Aber ihr wisst ja, wie das ist: Verlass dich nie auf andere. Und was die HiFi-Technik betrifft, so werde ich alles mögliche damit verheiraten, damit ich möglichst viel Musik genießen kann. Und Schallplatten! Ich werde wieder mehr auf Schallplatten setzen. All das wird kommen. Und darauf freue ich mich schon. Wartet mal ab, wie das hier weitergeht.
Hi Henning,
da hat mein Büroumbau wohl Begehrlichkeiten geweckt, was? Zwinker, zwinker… :-)
Danke für die Erwähnung – und irgendwie sehen unsere Arbeitsplätze ja fast identisch aus. Selbst das YAMAHA Keyboard auf der rechten Seite. Da überlege ich aber mir einen Ständer für zu kaufen. Dann stehen links nur mein ZBook und das MacBook für die Musik – die verbinde ich dann per USB-Kabel mit dem Keyboard – und am „großen“ Schreibtisch der Arbeitsrechner mit den 3 Monitoren.
Da ich ab 1.8. wieder bei meiner Firma arbeite (Arbeitsvertrag wurde letzte Woche in Essen unterschrieben) und auch Home-Office ein Thema sein wird (ich soll aber einen Laptop bekommen – ich hatte vorher einen der kleinen Mini-Desktop-Rechner und dort meine Monitore angeschlossen) muss ich mal schauen, wie ich das am besten stelle. Eine Docking-Station wäre wohl am besten.
Ganz ehrlich freue ich mich sogar darauf nach Essen zu pendeln. Der Thrill ob die S-Bahnen pünklich kommen ist gut für den Adrenalin-Spiegel. Am Tag der Vertragsunterschreibung konnte ich schon eine Kostprobe für die Zuverlässigkeit der DB erleben. Ich hatte über eine Stunde Zeitpuffer eingerechnet – am Bahnsteig fuhr die erste S-Bahn direkt los als ich auf den Türöffner drückte – danach fielen dann vier! S-Bahnen hintereinander aus – Stellwerk defekt! Da schwitzt man nicht nur wegen der Temperaturen auf dem Bahnsteig Blut und Wasser.. 5 Minuten vor dem Termin war ich auf dem Quartier-Campus.. JUST IN TIME..
Bleib gesund und viel Spaß im neuen Home-Office!
CU
P.
Hi, naja, Begehrlichkeiten? Ich habe nun mal den Raum. Und nachdem meine Tochter nicht mehr wirklich kommen wird, wäre dieser quasi übrig. Und dann kann ich mir den auch umbauen. So ist das überhaupt gekommen. Es wird aber etwas dauern. Mich hetzt ja auch niemand.
Ja, die Bahn, die ist nach wie vor ein steter Quell der Freude und der Herz-Attacken. Gerade in einem neuen Job muss man sich das doppelt und dreifach überlegen, ob man auf sie setzt. Ich war mit meiner Tochter ein paar Tage in Hamburg. Dort habe ich allerdings keinerlei Probleme mit der U-Bahn gehabt. Es mag aber sein, dass das nur mal Glück war.
Hi Henning,
wenn ich keine Gleitzeit hätte, wäre das Thema DB tatsächlich eher heikel. Man kann sich in Deutschland nicht darauf verlassen, dass die Züge pünktlich sind.
Grade im Sommer ist es da manchmal eine Qual, wenn 2 Züge hintereinander ausfallen, und im dritten sich die Fahrgäste der vorher ausgefallenen Züge stapeln. Meistens schafft die Klimaanlage das dann auch nicht mehr.
Mein Tip: wenn Du mal richtig schwitzen willst, dass probier im Sommer mal die obere Etage im Doppelstock Waggon aus wenn die Klima mal wieder streikt. Da sind dann über 50° Celsius drin. Als Bönsche gibts obendrauf noch, dass sich kein einziges Fenster öffnen lässt. Da schmilzt Du im Sitz wie die böse Hexe im Film „der Zauberer von OZ“.. ;-)
Wir hatten damals in der DDR ja nichts. Aber Doppelstockzüge, die hatten wir. Wir hatten solche, und wir hatten solche. Das war enorm grenzwertig im Sommer. Oben sitzen wollte dann niemand. 50° Celsius wurden dort mit Sicherheit auch erreicht.