BILD kämpft für sich… Gegen #AdBlock Plus

Warum können wir alle BILD.de nicht mehr aufrufen, wenn wir einen Werbeblocker aktiviert haben? Weil Journalismus Geld kostet. Daher Action. Der Axel Springer Verlag hat gegen die Eyeo GmbH eine einstweilige Verfügung erwirkt. Denn irgendwie ist es ja sogar möglich, die Sperre bei BILD.de zu umgehen, trotz dass man AdBlock Plus oder eine der angeschlossenen Anstalten aktiv hat. Und dagegen hat sich der Springer-Verlag gewehrt. Erfolgreich.

Nein, liebe Leute, wenn die BILD halt lieber die Leute aussperrt, die weder den Werbeblocker deaktivieren noch ein Abo abgeschlossen haben, dann sind das die Geschäftsbedingungen der BILD. Wenn an einem als Raucher gesagt wird, dass in dem Restaurant Rauchverbot herrscht, ist das so. Und wenn die Hausverwaltung schreibt, dass im Treppenhaus das Ballspielen untersagt ist, dann hat man das auch zu akzeptieren. Warum ist das bei Webseiten nicht akzeptabel?

Jetzt kamen irgendwelche Geistesblitze auf die sagenhafte Idee, eine Umgehung für die Sperre bei BILD.de zu bauen. Es wird gar gemutmaßt, dass diese Leute von der Eyeo GmbH, dem Anbieter von AdBlock Plus und den Acceptable Ads, bezahlt wurden. Wegen dieser Umgehung, die eben jene Geschäftsbedingungen der BILD verletzt, ging der Axel Springer Verlag vor Gericht. Vor dem Landgericht Hamburg wurde eine Einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen erstritten.

Es gab eine Anleitung zum Umgehung der Sperre, die wohl bei AdBlock Plus angeboten wurde. Und die Einstweilige Verfügung besagt, dass diese Anleitung nicht mehr zur Verfügung stehen darf. Auch ist es künftig verboten, diese Anleitung in die Filterlisten von AdBlock Plus mit einzubinden, was wohl die Eyeo GmbH gemacht hat. Wer nun irgendwas entwickelt, um die Sperre zum umgehen, kann mit einer Strafe von einer viertel Million Euro rechnen.

Es ist kein Wunder, dass so viele Sprachrohre das Ganze, was die Eyeo GmbH mit AdBlock Plus und den vielen mitmachenden Werbeblockern veranstaltet, als digitale Schutzgeld-Erpressung bezeichnen. Wenn dann auch noch solche betrügerischen Tricks angewendet werden, um Webseiten jegliche Finanzierungsgrundlage zu nehmen, ist das in meinen Augen dann sogar Diebstahl. Nicht, weil mir jemand die Wurst von meinem Brötchen klaut, wenn jemand meine Seite mit einem Werbeblocker aufruft. Wenn aber eine Sperre Nutzer von Werbeblockern mutwillig umgangen wird, ist das eine Hausnummer, die an Diebstahl grenzt.

Wir werden mit der Eyeo GmbH und den ganzen Werbeblockern, die da mit was vom großen digitalen Türsteher-Kuchen abhaben wollen, noch sehr viel Spaß haben. Und irgendwann werden die Nutzer dieser Werbeblocker feststellen, dass sie mit dazu beigetragen haben, dass das Internet immer schlimmer geworden ist. Nur dann ist es zu spät.

5 Replies to “BILD kämpft für sich… Gegen #AdBlock Plus”

  1. Solange es nervige Werbung gibt mit Javascript, Flash und Ton, solange wird es auch Adblocker geben. Ich möchte keine Webseite, auf der ich durch blinkende oder sonstige Effekte vom eigentlichen Inhalt der Seite abgelenkt werden. Gegen einfache Werbebanner oder andere „akzeptable“ Werbung habe ich nichts, aber manche Webseiten übertreiben einfach…

    1. Hallo Thomas. Das ist ja auch in Ordnung. Ich möchte auch nicht von Werbung erschlagen werden. Aber erkläre mir mal bitte, was für dich akzeptabel ist. Zum Beispiel die Werbung auf meiner Seite. Ist die akzeptabel oder nicht? Dann könnte man sich ja orientieren.

      1. Hallo Henning, die Werbung auf deiner Seite ist natürlich akzeptabel. Es blinkt nicht, es läuft kein Video, kein Ton. Es fügt sich sehr gut in die rechte Seite ein, fällt also nicht extrem auf. Geht man also die rechte Seite durch, schaue ich mir die Werbung eher an, als eine zu auffällige. Mein Adblocker blockiert sie auch nicht, also sehen andere das auch so. Es ist auch nicht zu viel Werbung und zum Glück auch nicht mitten im Text. Werbung, die den Textfluss unterbricht, mag ich auch nicht….

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