Sex sells. Das war schon immer so. Aber manchmal reicht es auch schon aus, möglichst viel Haut zu zeigen, um erfolgreich bloggen zu können. Ist das so? Ich mache ja immer mal meine Streifzüge durch die Welt der Blogs, bevorzugt durch den deutschsprachigen Teil. Und da gibt es Blogs, die sehr stark mit Sex und Nacktheit kokettieren. Die Welt will eben schlüpfriges Zeug lesen. Ist das dann erfolgreich im eigentlichen Sinn?
Beim Chefblogger Eric-Oliver Maechler habe ich etwas über erfolgreiche Schweizer Blogger gelesen. Er bezieht sich dabei auf einen Artikel des Schweizer Magazins „20 Minuten“. In dem Artikel des Pendler-Magazins geht es um Modeblogger(innen). Ich habe dieses Segment der Blogger-Szene nicht auf dem Schirm, weshalb ich mich auf den Eric verlasse. Der erzählt, dass enttäuschenderweise nur die beschrieben sind, die eh die Lieblinge der Medien sind und / oder „ein bisschen nackte Haut“ zeigen.
Dabei gibt es ja jede Menge andere Blogs, die ohne schlüpfrige Dinge auskommen. Die gibt es in jedem Sprachraum und eigentlich auch zu jedem Thema. Jetzt kann man nicht wirklich sagen, dass Modeblogger gleichzeitig so etwas wie Pornoblogger sind. Aber es ist nun einmal so, dass man bei Modeblogs häufiger an schlüpfrige Dinge gerät als – sagen wir mal – bei Nachrichtenblogs oder gar Technik-Blogs.
Wenn man nun aber die Lifestyle-Blogs hernimmt, die über alles mögliche berichten, was irgendwie mit Leben und so etwas im Zusammenhang steht, dann können die natürlich auch ganz schnell mal schlüpfrige Dinge unterbringen. Ich bezeichne meinen Blog auch im weitesten Sinne als Lifestyle-Blog. Und ich stelle bei mir fest, wenn ich mal ein solches Thema behandle, dass ich da recht hohe Besucherzahlen habe. Also stimmt dann auch wieder die These: Sex sells.
Die Bloggerinnen, die da bei „20 Minuten“ aufkreuzen, werden allenthalben als „It Girls“ bezeichnet, also junge Damen, die durch große Medienpräsenz auffallen. Dass die dann noch dazu als erfolgreichste Blogger hingestellt werden, ist schon famos. Wahrscheinlich aber, weil es im Hintergrund zur kolossalen Vermarktung kommt und da irgendwelche Firmen wunderbare Verträge geschlossen haben. Solch Dinge gibt es auch in Deutschland, warum sollte das hier auch anders sein?
Ob solche Blogs dann aber wirklich relevant und wirklich beliebt sind, steht auf einem anderen Blatt. Ich meine, durch gekonnte Arbeiten bezüglich Suchmaschinenoptimierung und durch vertraglich zugesicherte Medienpräsenz steigert man ja häufig die Reichweite. Relevanz wird da aber nicht unbedingt erreicht. Das wird in den Kommentaren bei „20 Minuten“ klar. Und man sollte sich da wirklich fragen, ob nackte Haut wirklich immer als Instrument eingesetzt werden muss. So kommt ja ein Blog wie zum Beispiel „mobilegeeks.de“ auch ohne Sex aus. Aber das ist ein anderes Thema.
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