Blogs: Eben nicht nur dummes Zeug

Ihr seid doch nur Blogger, schreibende Weicheier, die keiner ernst nimmt. Euer Kauderwelsch könnt ihr für euch behalten, es interessiert nicht. Wer bloggt, hat sicherlich schon von solchen Dingen gehört. Nach wie vor ist es doch so, dass Blogger keineswegs in jedem Fall ernst genommen werden. Dagegen kann man gar nichts tun. Da wurde viel versäumt und viel kaputt gemacht. Aber Blogs gibt es nach wie vor und in hoher Anzahl. Und das hat seinen guten Grund und ist alles andere als komisch.

Argumente mit dem Vorschlaghammer

Ja, ich weiß, ich habe schon oft darüber geschrieben, wie toll und wichtig und überhaupt das Bloggen so ist. Interessiert das jemanden, was ich dazu zu sagen habe? Hat es mehr Leute ermuntert, mit dem Bloggen zu beginnen? Nö. Und das wollte ich auch damit nicht erreichen. Ich habe nur immer wieder darauf hingewiesen, dass Blogs ihre Daseinsberechtigung haben und dies einfach auch gewürdigt gehört. Nicht mehr, nicht weniger.

Aber wie das eben so ist: Mit manchen Dingen muss man mithilfe eines Vorschlaghammers argumentieren. Aber erreicht man dadurch irgendwas sinnvolles? Nö. Vielmehr ist es so, dass es dann Bloggern unterstellt werden könnte, dass sie sich irgendwelche Argumentationsketten aus den Rippen schneiden, um ihr Dasein zu rechtfertigen. Darum gibt es eigentlich nur ein Argument, warum niemand einen Blog für lächerlich erklären soll.

Der Blog ist das Ich

Ich finde Blogs unmöglich, die nichts anderes machen, als dass sie irgendwelche Nachrichten durch den Fleischwolf jagen und ungefiltert ihren Lesern präsentieren. Oftmals lassen die sogar noch den Fleischwolf weg. Mal eine Frage dazu: Was bitteschön hat das mit Bloggen zu tun? Es hat ja auch nichts mit Kaffee zu tun, wenn man einen zweiten oder dritten Aufguss mit dem gleichen Zeug im Filter fabriziert.

Ich kann das sogar erklären. Blogs präsentieren das eigene Ich. Mit anderen Worten: Ein Blogger schreibt keine Zeitung, obwohl das sogar bei manchen Blogs oben drüber steht. Ein Blogger fabriziert eine persönliche Publikation. Ein Blog gibt sozusagen auch immer das wider, was die Autorin / der Autor bei dem jeweiligen Thema denkt und fühlt. Ein Blog ist sozusagen immer subjektiv.

Das war immer schon so

Blogs haben irgendwie immer subjektives Gedöns verbreitet. Und es gibt unfassbar gute Blogs, die unbedingt dabei geblieben sind. Nein, ich meine nicht solche Machwerke, die einfach irgendwelche Pressemeldungen kopieren und als eigenen Beitrag in die Welt kotzen. Ich meine die Blogger, die immer persönliche Meinungen und Ansichten vertreten. Die sich nicht kleinkriegen lassen. Die ihre Nische gefunden haben und dort persönlich dafür eintreten, was sie zusammen schreiben.

Das sind die richtigen Blogs. Es ist dabei ja auch immer unwichtig, worüber geschrieben wird. Es ist wirklich völlig egal, womit ein Blog befüllt wird, so lang das von der Autorin / dem Autor auch so vertreten wird. Das war immer schon so und wird auch so bleiben. Und zwar egal, wie sich die Bloggerszene entwickeln wird.

Fazit

Ich blogge ja nun auch schon eine Weile. Und ich habe in der Zeit seit April 2009 eines gelernt: Es ist völlig egal, worüber du schreibst. Aber wenn du schreibst, dann bleib authentisch. Niemand kauft dir irgendein Gesülze auf Dauer ab, Irgendwann fällt auf, dass du nicht hinter dem stehst, was du so von dir gibst.

In vielen Teilen der Welt haben es die Autoren mitbekommen, dass Blogger alles andere als Weicheier sind. Im deutschsprachigen Raum geht vieles noch schief. Aber trotzdem gibt es unfassbar gute Blogs. Die sind eine Bereicherung für die Medienlandschaft, für die Meinungsbildung, für die Vielfalt. Wofür auch immer jemand Blogs gut findet, sie werden ihre Daseinsberechtigung behalten. Und dann wird sich auch irgendwann die Haltung verändern und Blogs nicht mehr ausgelacht.

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