Hast du mal? Wem wurde nicht schon die Frage gestellt? Man hat einfach mal unter Freunden oder Nachbarn die Bohrmaschine verborgt oder so ähnlich. Das nennt man Teilen. Das im großen Stil nennt sich neudeutsch Shareconomy. Und das ist das Topthema auf der diesjährigen CEBIT, die heute von Bundeskanzlerin Angela Merkel feierlich in Hannover eröffnet wird.
Die CEBIT ist nach eigenen Angaben die „weltweit wichtigste Veranstaltung der digitalen Wirtschaft“. Nachdem die Themen Cloud und Managing Trust in den letzten Jahren abgefrühstückt wurden, widmet man sich nun dem Teilen.
Ziel ist, die Zusammenarbeit zu fördern. Die gemeinsame Nutzung von Wissen, Ressourcen und Technologien steht im Fokus. Und diese Thematik interessiert die Leute. Und sie beschäftigt die Unternehmen. Vor diesem Hintergrund war es nachvollziehbar, dass man eben diese Shareconomy dieses Jahr in den Fokus bringt.
Laut einer Emnid-Umfrage gehört wohl schon jeder zweite zur Shareconomy. Das Institut spricht davon, dass für alle, die Shareconomy betreiben, ganz klar das Nutzen statt das Besitzen im Vordergrund steht. Und das sagt eben auch der Kunstbegriff Shareconomy aus. Es werden dabei auf der Messe nicht nur IT-Spezies angesprochen, auch Führungskräfte aus den Bereichen Marketing und Finanzen sind angesprochen, wie OneToOne feststellt.
Der von mir sehr geschätzte Blog „Badania“ hat die Definition von Shareconomy geliefert. Sie kursiert im Internet und könnte von den CEBIT-Verantwortlichen selbst stammen.
“Teilen” als verträumtes sozialutopisches Projekt und “Share Economy” als Ansatz für zügellosen Facebook- und Apple-Kapitalismus sind die beiden Gegenpole aus denen sich der Leitgedanke der CeBIT zusammensetzt.
Am Ende soll bei Shareconomy erreicht werden, dass Institutionen, Unternehmen und Organisationen mithilfe des Internet Dienste und Produkte weltweit anbieten und ausrollen. Unterm Strich bedeutet das dann ja, dass Organisationen in ihren Einsätzen und Projekten viel flexibler werden können. Man muss halt nur miteinander reden.
Shareconomy ist eigentlich nicht viel etwas anderes als Car Sharing. Irgendwer bietet ein Auto an, und mehrere können es nutzen. In einem gewissen Rahmen. Mit einer gewissen Organisation. Wenn man heute davon spricht, dass nicht mehr jeder ein eigenes Auto für notwendig erachtet, spricht man vielleicht in vielen Jahren davon, dass man nicht überall weltweit komplexe IT-Infrastrukturen vorhalten muss.
Dabei spielt auch die Cloud eine wichtige Rolle. Wenn man sauber und sicher die relevanten Daten in die Cloud synchronisieren kann, muss man nicht überall in jedem Standort ein komplettes Speichernetzwerk vorhalten. Demnach fragt man vielleicht demnächst: Hast du mal für eine Woche soundso viel GB Speicherplatz?