Achtung, liebe Leute! Wer bloggt, setzt sich Gefahren aus. Das ist einfach mal ein Fakt. Stimmt nicht? Das ist lächerlich? Nein, ganz und gar nicht. Bloggen kann durchaus gefährlich werden. Und das werde ich auch mal eben aufzeigen.
Das öffentliche Tagebuch
Wer bloggt, betreibt eine öffentlich zugängliche Webseite. Ich glaube, es wird kaum einen Blogger geben, dessen Seite nur registrierten Benutzern vorbehalten ist. Wir Blogger sind ja ein wenig öffentlichkeitsgeil, wir wollen gefunden werden. Und deshalb ja auch die öffentliche Seite.
Nun ist es so, dass manche Blogger viel privates erzählen. Das habe ich oft genug irgendwo gelesen. Da gibt es erkrankte Leute oder frisch getrennte Leute, die einfach von ihren Erfahrungen berichten. Das könnten natürlich kriminelle Personen ausnutzen. Ich meine so ein Beispiel, dass ein kranker Blogger von einer Kur berichtet, die er antritt. Während dieser Zeit ist seine Wohnung wahrscheinlich leer und könnte Einbruchsziel werden.
Oder was ist mit den ganzen Fotos, die man als privater Blogger so in den Blog reinstellt? Ich werde einen Teufel tun und irgendeine Privatsphäre verletzen. So gibt es von meiner Familie hier im Blog kein einziges Bild. Auch andere Leute werde ich nicht für diesen Blog fotografieren. Aber andere Blogger machen das. Ich sehe das etwas kritisch. Denn so etwas kann gefährlich werden.
Rechtliche Stolpersteine
Ich schrieb es schon öfter hier: Als Blogger muss man ganz besonders auf geltendes Recht aufpassen. Wo etablierte Medien nach wie vor in Masse Bilder und Texte – auch aus Blogs – übernehmen und ein „Quelle: Internet“ dran schreiben, so darf sich das ein Blogger anders herum nicht erlauben. Zwar hat sich da schon einiges zum Positiven geändert, aber wirklich gelöst ist das noch lange nicht.
Nun wird es auch immer schwieriger für einen Blogger, der meistens einen „richtigen Beruf“ hat und den Blog mehr als Hobby betreibt, geeignetes Bildmaterial zu bekommen. Da hält man sich an Vorgaben und könnte trotzdem rechtliche Schwierigkeiten bekommen, weshalb ich von einem Bilderdienst die Bilder entfernt habe.
Fakt ist: Als Blogger wird man fast dazu gedrängt, noch ein Jura-Studium durchzuziehen, nur damit man im Internet nichts falsch macht. Wenn man da nicht entspannt bleibt, dann kann man es eigentlich gleich sein lassen, einen Blog zu betreiben.
Familienkiller Blog
Definitiv schwierig für eine Familie ist es, wenn der Blog für den Blogger im Vordergrund steht. Bei mir und meiner Familie war das ein schleichender Prozess, begleitet von noch einigen Dingen mehr. Letztendlich hat ein Familienleben nicht mehr stattgefunden. Da muss man schon sehr aufpassen, sonst ist das Bloggen eine echte Gefahr.
Ich habe gelernt, dass die Familie immer wichtiger als der Blog ist. Aus diesem Grund gibt es am Wochenende meistens weniger von mir zu lesen. Ich denke, dafür sollten Leser auch Verständnis haben. Ich kann mir nämlich denken, dass niemand auf der Welt ernsthaft sein Hobby über seine Familie stellt.
Nicht alles schwarz sehen
Ja, als Blogger wird man oft ausgelacht. Von vielen Medien und vielen Internetnutzern wird man einfach nicht ernst genommen. Das liegt immernoch daran, dass viele Nutzer einen Blogger als Freak sehen. Das braucht alles Zeit, bis sich das mal dauerhaft ändert.
Man sollte eben nur nicht den Fehler machen und alles schwarz sehen. Man darf nicht die Meinung vertreten, dass einem sowieso Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Richtig gefährlich wird das Bloggen ja nur, wenn man den Blog als Nabel der Welt ansieht und die eigene Rechtsauffassung als gültig betrachtet.
Auf die Idee mit diesem Artikel hat mich Bloggerin Jana gebracht. Man kann schon nervös werden, welche Gefahren man erwarten kann, nur weil man bloggt. Und da habe ich das ganze Thema „Blogger in Krisengebieten“ noch gar nicht angeschnitten. Blogger leisten eine wichtige Arbeit. Wenn sie nicht nur Gefahren und Stolpersteinen ausweichen müssen, wird das auch so bleiben.
Salve!
Ein komplementäre, andere Sicht zu meinem (etwas einseitig auf Justiz beschränkten) Artikel…
Hihi… Grinsen musste ich beim notwendigen Jurastudium, da ich exakt das in 3-4 Wochen versucht habe mit dem kompletten StGB, der STPO sowie mit zivilrechtlichen, komplexen Erbrechtsgesetzen – alles nachvollzogen über Uni-Jura-Blogs und mit Integration der diesjährigen Bundesgerichtshof-Urteile…
Das „mickrige Endergebnis“ meines ‚Jur-Kompendiums‘, das die Falldarstellung durch unterlassene Rechtshinweise dann komplett als vorletzter Text in „Schriftsatzform“ der tl;dr-Gesamtgeschichte entropisch verquickt und über die der Zensus-Geier kreist, steht hier: http://frankfutt.de/zensurtod/
Mein letztes Zucken und Zappeln ist auf frankfutt unter hilƒe „indexiert“…
Ratschlag geben
Rät man den generell von Blogs ab, und ist es die Angst vor den Behörden und Anwälten die mich jetzt davon abhalten einen Blog ganz privat betreiben zu wollen?
Soll ich, oder lieber nicht?
Ich bin nicht mehr der jüngste und möchte etwas schreiben was man vieleicht im Kopf gebrauchen kann.