„Bist du ein Bot?“ – Mit dieser Frage wurde ich bisweilen konfrontiert, als ich noch für Hewlett Packard im Chat-Support tätig war. Da einige Antworten nach immer den gleichen Mustern aufgebaut waren, dachte der eine oder andere Kunde, er würde mit einer nicht reellen Person chatten.
Dem war aber nicht so. Wir waren wirklich echte Mitarbeiter, bis der Chat-Support bei Hewlett Packard eingestellt wurde.
Das ist aber nicht das Thema des Beitrags. Das Thema ist die Eingangsfrage: „Bist du ein Bot?“ – Was ist eigentlich ein Bot?Unter einem Bot (vom Begriff robot abgeleitet) versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend selbstständig sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein.
Das heißt also, dass ein Bot, einmal aktiviert, all das tut, wofür er geschaffen wurde. Und das immer wieder und ohne Zutun eines Benutzers.
Was sind nun Bots? Ein Bot gutartiger Natur ist zum Beispiel der Suchagent von Google, ein so genannter Webcrawler. Ein solcher Dienst besucht Webseiten , wobei er den vorhandenen Links folgt und dabei ggf. den Inhalt der Seiten auswertet. So entstehen dann die Suchbegriffe in Suchmaschinen. diese guten Bots halten sich an Standards, mit denen Serverbetreiber das Verhalten eines Bots in Grenzen beeinflussen können.
Und gibt es auch bösartige Bots? Es gibt Bots, die Email-Adressen sammeln, um sie für Werbezwecke zu missbrauchen. Das sind dann die berühmt-berüchtigten Spam-Bots.
Ein Botnetz wiederum ist eine Sammlung von Computern, die durch einen gemeinsamen Bot zusammengeschaltet wurden. Das kann auch wieder gutartiger Natur, wie bei Online-Spielen sein. Aber manchmal merkt ein Benutzer gar nicht, dass sein Computer Teil eines solchen Netzwerkes ist.
Ist ein Computer Teil eines bösartigen Botnetzes, so mutiert dieser als stupider Befehlsempfänger von anderen Computern, die wiederum von Angreifern o.ä. gesteuert werden. Eines der bekanntesten Botnetze ist dabei ZEUS.
Wie kann ich mich schützen? Ich denke, es versteht sich von selbst, den Computer auf dem aktuellen Stand zu halten und eine leistungsfähige Schutzsoftware – im Idealfall eine Internet Security – zu benutzen und aktuell zu halten. Die meisten Hersteller dieser Software bieten auch eine Art Botnetz, in welches man als Nutzer dieser Software seine eigenen Meldungen schicken kann. Bewerte ich für mich, dass eine Datei schadhaft ist, kann ich das dem Netz mitteilen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, bei Zweifeln an der installierten Schutzsoftware einen Online-Scan durchzuführen. Suchen Sie dazu einfach im Internet nach den Begriffen „Online Virus Scan“.
Zusätzliche Tools vermüllen meist nur den Computer, obwohl sie das Gegenteil versprechen. Wenn man selbst Datendisziplin hält, vermüllt der Computer auch ohne diese Programme nicht.
Es gibt keinen generellen Schutz davor, Teil eines Botnetzes zu werden. Aber das Risiko kann sehr minimiert werden.
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