Es ist immer mit einiger Skepsis zu sehen, wenn irgendwer irgendwelche Daten einsammelt. Viel lässt man sich dann doch dazu hinreißen, aber die Zustimmung hierfür sinkt immer mehr. Und das ist auch ein wenig verständlich. Umso unverständlicher ist es, dass so viele Leute immernoch auf Durchzug schalten, wenn es um das Einsammeln von Daten durch Geheimdienste geht.
Das Schlagwort heißt „Big Data“
Big Data ist nichts anderes als das Einsetzen unvorstellbar großer Datenmengen aus möglichst vielen Quellen, um irgendeinen wirtschaftlichen Nutzen zu schaffen. Grob gesagt, versucht man, durch möglichst viele Daten eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.
Dazu zieht man Umfragen heran, Kundendaten, Vorteilskarten usw. Wenn Sie bei einem Payback-Partner zum Beispiel Ihre Karte einsetzen, um Punkte zu sammeln, dann wird in einer Datenbank gespeichert, welche Produkte Sie für wie viel Geld gekauft haben.
Big Data ist ein riesiger Wirtschaftszweig geworden. So ziemlich jedes Unternehmen profitiert davon. Also wird dies auch von jedem Unternehmen mehr oder weniger umfangreich eingesetzt. Das ist ausführlich in der Wikipedia beschrieben.
Die Zustimmung zu Big Data sinkt
Interessant ist ein Blogartikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dort findet man Ausführungen von Martin Gropp. Es wurde durch das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von T-Systems herumgefragt, wie denn der deutsche Michel die Datensammlung sieht. Im Vergleich zum Juni ist die Akzeptanz und Zustimmung zu Big Data in vielen Bereichen gesunken.
Im Juni wurden die Abhöraktionen der Auslandsgeheimdienste durch Edward Snowden an die Öffentlichkeit gebracht. Und im August wurde nun wieder gefragt. Die Ergebnisse sagen aus: Ob es Pharmaunternehmen sind, die Diskussionen in Foren nutzen, um Nebenwirkungen zu erkennen; ob Unternehmen Foren nutzen, um ihre Produkte zu verbessern; ob es die Speicherung von Kundendaten sind, um den Einkaufsprozess zu erleichtern; ob es individuelle Empfehlungen aufgrund von analysierten Kundendaten sind; ob es die Auswertung von Verbindungsdaten zur Verbrechensbekämpfung ist oder die Bedarfsermittlung von Kindergartenplätzen – überall ist die Zustimmung hierfür teils mehr, teils weniger gesunken.
Ob dies mit den Enthüllungen von Edward Snowden im Zusammenhang steht, kann ich nicht beurteilen. Es ist aber interessant, dass die Zustimmung dafür, dass Daten gesammelt werden, immer weiter sinkt. Ausführlich können Sie das im Blogartikel von Martin Gropp in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen.
Wie stehen Sie dem Schlagwort Big Data gegenüber? Sehen Sie das auch immer kritischer? Hinterfragen Sie inzwischen öfter, was mit Ihren Daten passiert?