Der BILD Werbeblocker-Blocker

Wer einen Werbeblocker aktiv hat, wird seit heute von der BILD ausgesperrt. Man bekommt den Inhalt nicht mehr zu sehen. Na und, ist doch gut. So denken Sie bestimmt auch gerade über die Sache. Ich habe auch so gedacht, aber ich hatte inzwischen Zeit, ein paar Takte mehr darüber nachzudenken. Und da bewerte ich die Sache einmal ein wenig anders. Vielleicht erweist der Axel Springer Verlag damit das erste Mal allen Webseiten-Betreibern einen Dienst. Wer weiß das schon?

So war mein erster Gedanke. Nun brauche ich nie wieder eine aus Versehen geöffnete Webseite der BILD hektisch wieder zu schließen, weil ich dort eh nur Zeug zu lesen bekomme, das es nicht wert ist, geöffnet zu werden. Ja, man kann von der BILD halten, was man will. Aber wer weiß, vielleicht wird das nun einfach mal ein wenig anders, was diesen K(r)ampf zwischen Webseiten und Werbeblockern betrifft. Vielleicht ist der BILD Werbeblocker-Blocker doch des Rätsels Lösung. Mal abgesehen davon, was die BILD an Inhalten bringt. Die bewerte ich gar nicht.

Momentan ist es nur ein Test des Springer-Verlags, dass sie Nutzer von Werbeblockern einfach mal aussperren. Man will dazu animieren, entweder den Werbeblocker für bild.de und Co. auszuschalten oder ein Abo von „BILDsmart“ für um die 3 Euro pro Monat abzuschließen. Letzteres würde 90% weniger Werbung und damit eine höhere Ladezeit versprechen.

Aber der Gedanke dahinter ist ja, dass es eben nur zwei Möglichkeiten gibt, journalistische Inhalte im Internet zu finanzieren. Die eine ist, dass Werbeeinnahmen generiert werden. Die andere ist ein Abo oder ein anderes Bezahlmodell. Kostenfrei ist da nichts. Ob das dem Nutzer gefällt oder nicht. Jedenfalls will die BILD mit dem Werbeblocker-Blocker verschiedene Dinge probieren, was erstmal für alle Webseiten-Betreiber nicht so eine ganz blöde Sache ist. Es muss ein Umdenken bei Nutzern und Webseiten-Betreibern erfolgen. Dazu hat der Caschy folgendes aufgeschrieben:

Es sind schwierige Zeiten für alle, die sich via Werbung finanzieren – vom kleinen Blogger bis zu einem großen Medienunternehmen. Klar ist, dass Adblocker die Werbung unterdrücken und damit Einnahmen fehlen. Doch pauschal verteufeln will ich Adblocker nicht, denn Popups und Layer haben einfach keine Berechtigung in meinen Augen. Allerdings hat eine Entlohnung zum Durchlassen einer Werbung ebenfalls keine Berechtigung – und eben jenes wird manchen Adblockern ja nachgesagt.

Und das ist genau der Kern des Problems. So lang eine Webseite mit Werbebannern überfrachtet ist, von denen viele dann auch noch den Nutzer bis unter die Bettdecke folgen, so lang wird es Werbeblocker geben, egal wie sie heißen. Aber so lang eben auch Nutzer der Meinung sind, dass im Internet eh alles kostenlos und zum Mitnehmen ist, wird es Werbung geben, die mit Sicherheit immer ausgefeilter wird. Und wer den Artikel vom Caschy weiter liest, der sieht ein paar gute Ideen, wie denn Nutzer fair mit einem Internetangebot umgehen können.

Aber Fairness ist eben auch bei den Webseiten-Betreibern angesagt. Sie sehen hier an der Seite ein Werbebanner der Firma Alfahosting (Partnerlink). Das ist mein Hoster, dort läuft meine Webseite. Ich habe um ein verwendbares Bild gebeten und dieses mit einem simplen Partnerlink hinterlegt. Das wäre zum Beispiel eine Variante. Das andere ist das Werbenetzwerk Adiro (Partnerlink). Die angezeigte Werbung kann ich ähnlich gut beeinflussen wie bei Google Adsense. Aber so lang ich keine andere Möglichkeit zur Finanzierung habe, wird das wohl so bleiben.

So lang es keine anderen tragenden Konzepte gibt, wie sich Webseiten finanzieren sollen, wird es Webung geben. Und so lang es Werbung gibt, wird es Werbeblocker geben. Vielleicht wird ja mit dem Werbeblocker-Blocker dieser Teufelskreis durchbrochen. Es ist doch ein Unding, dass alle Seiten immer weiter aufrüsten. Wir sind doch hier nicht im Krieg.

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