Blogger sind wie Schafe: Eine Herde. Das Fell glänzt weiß, und alles ist friedlich. Aber dazwischen gibt es auch schwarze Schafe. Die ganze Herde wird grau. Das ist schade, denn weißes Fell ist beliebter. Was ich unterm Strich sagen will: Es gibt tolle Blogs, die mit Wissenswertem, Lehrreichen, mit Anleitungen, Rezepten und, und, und um die Ecke kommen. Es gibt aber auch Blogs, die sich nur für toll ansehen. Von denen kann man das Alles nicht behaupten. Warum ist das so? Schauen wir mal.
Nicht das erste Mal…
Nein, es ist nicht das erste Mal, dass ich mich zu dem Thema äußere. Und es ist eine Schande, dass man das immer mal wieder von sich geben muss. Ich meine nicht, dass man menschlich ist und deshalb Fehler passieren können. Ich meine Dreistigkeit, Ausnutzen, Missbrauch und all das. Nein, das ist alles nichts schönes. Man denkt immer, die Welt der Blogger ist ein einziger kunterbunter Hort der Glückseligkeit. Das ist aber schon lange nicht mehr der Fall.
Ein Blick in die Bloggerszene von vor 5 Monaten
Es herrscht eine wilde Ellenbogen-Mentalität unter Bloggern. Ja, ich weiß, es sind nicht alle so. Wie gesagt, es ist wie mit der Schafherde, die ein paar schwarze Schafe grau färben. Aber was ist das, was Blogger so werden lässt? Die mickrigen Werbeeinnahmen? Ein paar gut bezahlte Werbe-Artikel? Neid? Ich will doch nicht alle paar Wochen oder Monate immer wieder auf dem gleichen Thema herumreiten. Das ermüdet. Andererseits kann man ja auch nicht so tun, als gäbe es diese Probleme nicht. Darum denke ich, dass es immernoch besser ist, auf so etwas immer wieder aufmerksam zu machen.
Influencer, my ass
Da redet alle Welt von Influencern. Laut Wikipedia sind das Personen, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in den sozialen Netzwerken für Werbung und Vermarktung in Frage kommen. Sie wirken für die Werbewirtschaft als Zugpferde. Und weil man denkt, sie seien authentisch, erreichen sie eine hohe Zielgruppe. Na klar, es gibt unendlich viele Influencer, die wirklich auch vertrauenswürdig sind. Aber es gibt auch hier die schwarzen Schafe, die sich schamlos an Inhalten anderer bedienen.
Ich habe es selbst oft genug erlebt, dass da Blogs Inhalte in rauen Mengen verbreiten und man sich fragt, wie die das schaffen. Dann fängt man an, stichprobenweise zu lesen, was sie so veröffentlichen. Und man erkennt eigene Artikel wieder. Aufgrund der größeren Reichweite dieser so genannten Influencer wird der eigene Beitrag bedeutungslos. Und die großen Blogs revanchieren sich dann nicht mal mit einem Link. Da könnte ich ausrasten.
Es geht mir nicht um Fehler
Fehler macht jeder. Mir ist es auch schon passiert, dass ich von einem Blogartikel inspiriert war und etwas zum Thema beitragen wollte, aber im Ergebnis dann der Artikel wie eine Blaupause zum Original wirkte. Im Nachhinein sagt man sich dann, dass man da doch mal besser aufpassen muss. Aber zu dem Zeitpunkt war einem das gar nicht klar. Darum sind dann solche Sachen, die mir unterlaufen sind, enorm schwierig zu verarbeiten. Ich hatte es mal versucht.
Meine Stellungnahme zur unbeabsichtigten Nähe zu einem Original am Welttag des geistigen Eigentums
Nein, ich meine nicht die Fehler, die jedem mal passieren. Es geht um die Mutwilligkeit, irgendwas durchzuziehen und einfach mal zu schauen, wie weit man kommt. Ich werde nicht müde, mich für passierte Fehler zu entschuldigen, aber das machen nicht alle. So ist das mit der Ellenbogen-Welt. Was ich oben von Christina Key verlinkt habe, ist ja auch „nur“ ein Beispiel dessen, was passieren kann. Und in dem Artikel geht es eben nicht um Fehler, sondern um pure Dreistigkeit.
Gibt es eine Lösung?
Ich weiß nicht, vielleicht ist der beste Weg, miteinander zu reden. Wer bloggt, YouTube-Videos veröffentlicht, bei Instagram irgendwas zur Schau stellt, ist ja eh dabei, mit aller Welt zu kommunizieren. Aber vielleicht führt das ja auch zu nichts. Ich meine, das wäre ja ein Ding, wenn Blogger miteinander reden würden, wenn es schon seit 8 Jahren unmöglich ist, eine gemeinsame Interessensvertretung zu finden. Ich stehe mit ein paar Bloggern im Kontakt. Andere haben sich nie gefunden. So, wie auch solche Ideen wie eine Gewerkschaft oder sonst eine Vertretung immer wieder versandeten.
Meedia fragte 2009 bei diversen Koryphäen in Sachen Blogger-Gewerkschaft herum
Wenn so eine Interessensvertretung schon nichts wird, was denn dann? Ach ja, wir haben ja lustige „MeetUps“, von denen man immer wieder hört, dass da die Allwissenden der Blogger-Szene zusammenhocken und irgendwas besprechen, wovon man dann nichts erfährt. Der gute Gedanke ist: Ja, man redet miteinander. Aber sonst? Wer weiß, vielleicht findet sich ja mal die Möglichkeit, dass ich mal zu so einem MeetUp gehe.
Aber es bleibt unterm Strich: Man muss miteinander reden. Und das auch noch ohne Ellenbogen. Und alles braucht irgendwie Leitplanken. Die braucht jeder Mensch, und so sind sie auch für Blogger notwendig. Vor allem aber braucht man Respekt voreinander. Und damit meine ich nicht Ehrfurcht. Dann wäre schon einiges erreicht. Aber wie sang schon John Lennon? „You may say I’m a Dreamer…„