Was bitte ist denn der digitalisierte Mensch? Wofür steht er oder sie oder sonstwer? Bei all dem, was man so hört, muss man das Alles auch mal hinterfragen. Fängt das mit sozialen Netzwerken an? Oder mit dem schlauen Kühlschrank? Oder ist das Alles doch schon eine ganz andere Nummer? Im Jahr 2019 darf das Thema sicherlich nicht fehlen. Und deshalb hätte ich es gern, dass wir mal darüber reden.
Was ist denn der digitalisierte Mensch?
Schaut mal ans Ende des Artikels. Dort findet ihr schwarze Schaltflächen, auf denen Stichworte stehen. Die führen euch zu allerlei Artikeln, die diese Stichworte haben. Bei WordPress nennt man das „Tags“. Also mit „ä“. Und ihr findet darunter auch das Stichwort „Digital Transformation“. Dort ist allerhand zum Thema Digitalisierung aufgeschrieben.
Vielleicht bekommt ihr den Eindruck, dass man sich komplett verkabelt, wenn der digitalisierte Mensch gemeint ist. Social Media hier, smarte Uhren dort, selbst fahrende Autos dazu und überall Sprachassistenten. Nicht so selten schrieb ich auch zum Thema Smart Cities. Das passt wunderbar dazu. Aber wo bleibt denn das eigentliche Individuum, der spezielle Charakter, der uns voneinander unterscheidet?
Und genau hier kommt der digitalisierte Mensch, wie ich ihn mir vorstelle. Etwas digitales kann durch Ziffern (lateinisch „digit“) dargestellt werden. Man könnte auch sagen, etwas digitales kann mit den Fingern gezählt werden (lateinisch „digitus“). Da der Mensch faul ist, nehmen wir das binäre System („0“ und „1“). Also „an“ oder „aus“.
Wie wäre denn der Gedanke, wenn der digitalisierte Mensch genau so denken würde? Es gibt ja Menschen, die gar nicht mehr ohne Smartphone und soziale Netzwerke existieren können. Die haben dann immer den Zustand „an“. Man muss doch auch mal abschalten können, also den Zustand „aus“ annehmen können.
Ach, das kommt beim Schlafen? Na, da fragt mal eure smarten Uhren, wie die das sehen. Es muss wirklich auch mal gut sein damit, immer nur zu senden und permanent auf Empfang zu stehen. Das hat nichts mit dem Digitalen an sich und mit Digitalisierung zu tun. Ha, ertappt, oder? Ihr habt bestimmt etwas ganz anderes hier erwartet, oder?
Wenn uns die Digitalisierung stresst
Wer heutzutage denkt, der digitalisierte Mensch ist eine Art Roboter oder Androide wie Commander Data vom Raumschiff Enterprise, mag damit vielleicht gar nicht so falsch liegen. Aber dann ist man eben eine Maschine. Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Und nachdem der Mensch immer geil auf neues ist, saugt man die neuen Möglichkeiten in sich auf.
Wie eine Droge. Es gibt nicht wenige Menschen, die kolossal gestresst werden durch die ganzen Dinge, die durch die Digitalisierung möglich sind. Naja, ich bin ehrlich: Ich nehme auch gern die ganzen Möglichkeiten mit, die sich so bieten. Und dabei lande ich oft genug im reinsten Organisationschaos. Ihr kennt solche Artikel von mir.
Wirklich gut voran gekommen mit ich mit dem Sortieren meiner Aufgaben auch trotz der konsequenten Arbeit mit dem Kalender nicht. Weil ich wie ihr ein ganz normaler Mensch bin, der sich nur zu leicht ablenken lässt. Wem das noch nie so ging, werfe den ersten Stein. Jedenfalls ist es so, dass genau das Alles uns Menschen unfassbar stresst.
Aber es ist nicht nur die ständige Ablenkung. Es sind auch Dinge wie das Schnell-noch-ein-Selfie-auf-Instagram-posten-Syndrom. Oder die Wie-funktioniert-doch-gleich-das-Smart-Home-Krankheit. Die Digitalisierung stresst. Denn es ist wirklich harte Arbeit, sich auch mal davon loszusagen, abzuschalten. Aus einer „1“ eine „0“ zu machen. Und das wiederum macht krank.
Fang bei dir selbst an
Ich habe mal etwas zur Selbstoptimierung erzählt. Ich denke ja, ich brauche kein Fitness-Armband, um zu wissen, dass ich mich zu wenig bewege und dennoch ständig unruhig bin. Der digitalisierte Mensch macht das anders. Der macht nämlich an-aus-an-aus-an-aus. Denn der kann auch mal ganz gut ohne diesen ganzen elektronischen Plunder.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass der digitalisierte Mensch tatsächlich existiert, dann müssen wir eingestehen, dass der dann Schwellwerte hat, bei deren Erreichen irgendwas passiert. Wenn zu viel Social Media, dann meldet man sich bei Facebook ab. Wenn zu viel Stress, dann navigiert er in den Wald, um den Kopf frei zu bekommen. Der Mensch fängt dann bei sich selbst an.
Jeder Mensch hat Triggerpunkte. Langeweile kann genau so zu Stress (Bore-Out) werden wie zu viel Arbeit und Dinge, die zu bewältigen sind (Burnout). Die Kunst ist, den Weg zwischen diesen beiden Extremen zu finden. Dabei können uns all die digitalen Hilfsmittel helfen, sie sollten aber niemals zur Religion werden.
Was mein organisatorisches Chaos betrifft, so habe ich nun beschlossen, es nochmal mit einer To-Do-Liste zu versuchen. Diesmal versuche ich es mit dem Kram von Microsoft. Wer weiß, vielleicht gehe ich ja in unser nahe gelegene Rosental, wenn zu viel auf der Liste stehen sollte. Aber bin ich dann der digitalisierte Mensch? Was meint ihr denn nach diesem Artikel?