Irgendwie ist es derzeit so, dass der Webbrowser Firefox immer mehr ins Abseits gerät. War er einmal das Lieblingsspielzeug der Internetnutzer, so ist er nun immer fragwürdiger. Und nun wurde auch die neue Version des Fuchses zurückgezogen. Das hört sich alles nicht sonderlich vertrauenserweckend an.
Vor längerer Zeit war der Firefox wirklich gut unterwegs. Er war schnell, Webseiten aufzubauen. Er war sicher durch Skriptblocker. Er konnte unerwünschte Sachen wie Werbebanner ausblenden, wenn man das wollte. Und man bemerkte kaum einen Anstieg der Systemlast, wenn der Browser lief.
Das ist lange her. Zwischenzeitlich wurde ein Prozess namens Plugin Container eingeführt, in das alle Plugins geladen werden. Der soll dafür sorgen, dass nicht immer der gesamte Browser abstürzt, wenn sich mal ein Plugin aufhängt. Allerdings hat das auch dazu geführt, dass sich der Plugin Container unheimlich aufgebläht hat und damit auch schon mal ein System sehr ausbremsen konnte. Auf Notebooks hat man das sehr schnell mitbekommen, weil deutliche Lüftergeräusche zu merken waren.
Und was ist denn mit dem Aufbau von Webseiten passiert? Es ist nicht nur meine Wahrnehmung, dass der Firefox beliebige Webseiten deutlich langsamer aufbaut als andere Browser auf dem gleichen System. Woran das liegt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist aber nicht ganz abwegig, dass auch hier der Plugin Container eine Rolle spielt. Vielleicht wird beim Webseiten Aufbau geprüft, ob ein Plugin bereits in den Container geladen ist.
Und was ich ganz störend finde: Manche Seiten werden im Firefox tatsächlich anders dargestellt als in anderen Browsern. War früher der Internet Explorer dafür bekannt, im Quellcode einer Webseite eine so genannte Browserweiche zu benötigen, um die Webseite so darzustellen wie andere Browser, so wird man nun vielleicht dazu übergehen müssen, für den Firefox solche Dinge einzuführen.
Und nun sollte der Firefox 16 veröffentlicht werden. Alles sollte besser werden. Man habe gelernt, hieß es von Seiten der Entwickler. Aber es kam alles anders: Der Firefox 16 musste wegen Sicherheitsmängel zurückgezogen werden. Es soll wohl möglich sein, dass Angreifer über präparierte Webseiten feststellen können, welche Internetadressen mit welchen Parametern aufgerufen hat. Die Lücke wurde zwar offensichtlich nicht ausgenutzt, aber das ist wohl ein größeres Loch.
Inzwischen ist zwar eine Version 16.0.1 verfügbar. Aber es ist schon recht fragwürdig, was derzeit mit dem Firefox passiert. Hat man immer über den Internet Explorer geschimpft, so kann man dies nun nicht zu Unrecht auch über das gemeinnützige Browser-Projekt machen. Man kann guten Gewissens auf den Firefox verzichten und stattdessen den Internet Explorer oder Google Chrome verwenden. Und damit ist der ehemals so beliebte Firefox mal wieder raus.