Frag dich selbst, wo du mit deinem Blog hin willst. Das ist einer der zentralen Hinweise, wenn es darum geht, dass man sich Anregungen holt. Was will ich erreichen? Was soll mein Blog darstellen? Wie soll er wirken? Das sind so Dinge, die mich umtreiben. Ich hatte mich schon mal dazu getrieben, meinen Blog zu überdenken. Wie setze ich das denn um?
Frag dich selbst ein paar wichtige Dinge
Ich habe einen Gemischtwaren-Blog mit einem Überhang an technischen Themen. Irgendwann hatte ich mir gesagt, dass ich mehr in die Richtung Zukunftsthemen gehen will. Aber so richtig komme ich da nicht voran. Ich habe so eine Ahnung, woran das liegt. Nämlich: Ich tanze auf zu vielen Hochzeiten. Muss das denn sein?
Wieso komme ich auf die Idee und schreibe über irgendwelche halb-politischen Sachen, wo ich mir doch mal gesagt hatte, dass das keine Rolle mehr spielen sollte? Ich verheddere mich dabei, zu allem meine Meinung sagen zu müssen. Eigentlich will ich da gar nicht mehr so richtig in diesem Durcheinander herum tappen.
Frag dich selbst, ob du wirklich jedes Thema bedienen musst. Es gibt viele Dinge, die andere einfach besser können. Und wenn du schon alle möglichen anderen Themen mit einbeziehen willst, dann frag sich selbst, warum du nicht das mit einbeziehst, was du kannst und worin du dich auskennst. Es gibt ja wirklich spannende Themen, die ich angeschnitten hatte und die auch gesellschaftlich eine Rolle spielen.
Themen, die bewegen, versus Themen, die helfen
Künstliche Intelligenz, Big Data, Smart Cities: Alles geile Themen, wie man so sagt. Ich habe bei Pinterest eine eigene Pinnwand dafür. Das sind alles Dinge, die sehr spannend sind. Man kann an Gedanken herum feilen. Die Was-wäre-wenn-Frage stellen. Aber man hilft damit niemandem. Also zumindest nicht sofort.
Andererseits die Themen, die weiterhelfen: Habe ich einen Virenbefall? Was ist mit dieser und jenen Funktion bei Facebook? Auch alles sehr spannend. So, wie auch Themen in die Richtung „Was mache ich, wenn ich von der Anwaltskanzlei XYZ eine Abmahnung erhalten habe“. Diese Dinge helfen weiter.
Und dann haben wir das ganze gesellschaftliche Dilemma. Mir klingt es immernoch im Hinterkopf, dass man es schade fand, dass ich mich zu der gesellschaftlichen Entgleisung von rechts nicht mehr äußern wollte. Dann mache ich das dennoch ab und zu mal. Frag dich selbst, wo du eigentlich hin willst.
Vielleicht will ich ja grundsätzlich die Themen verbinden. Das geht bestimmt. Bei vielen Äußerungen von ganz rechts kann man ja in der Tat denken, dass Künstliche Intelligenz da vieles verhindert hätte. Aber die vornehmliche Frage ist doch: Wie soll unsere Gesellschaft in der Zukunft funktionieren, und was können wir alle dazu beitragen?
Ich frage mich: Alltägliches digitalisiert, geht das?
Nein, ich werde nicht alles neu machen hier im Blog. Ebenso werde ich keine Artikel hier aus dem Blog entfernen. Denn all die 5100 und mehr Artikel haben den Blog zu dem gemacht, was er ist. Aber ich muss wohl einiges anders machen, was meine Themen betrifft. Ja, das ist nicht neu. Folgende Themen habe ich mir hierzu vorgenommen:
- Hattu Kopp wie Sieb, muttu aufschreiben: Aber ohne Zettelwirtschaft, sondern mit Notizen-Apps wie Evernote.
- Planung ist alles: Wer sich in Kalender schreibt, was er vorhat, vergisst auch nichts und hat mehr Zeit.
- Stelle visuell dar, was du vorhast, damit erkennbar wird, was du mit deinem Projekt erreichen willst.
So etwas in der Art. Ich fahre ja ganz gut mit Tools wie Evernote oder meinem Smartphone-Kalender. Außerdem hatte ich mal von meiner Firma ein RocketBook bekommen, mit dem ich wiederverwendbare Notizen zusammen kritzeln und einscannen kann. Ich muss mir da ernsthaft sagen: Frag dich selbst, wieso du solche alltäglichen Kleinigkeiten nicht mehr thematisierst.
Kommt anderes zukünftig zu kurz?
Jetzt könnte man ja denken, dass ich mir zukünftig sparen werde, über politische Dinge zu philosophieren, und dass dadurch der Blog ärmer wird. Das sehe ich aber nicht so. Ich sprach es weiter oben an: Wieso verbindet man nicht einfach Themen? Meine Tochter hat auch oft genug in der Schule „Fächer-verbindenden Unterricht“.
Wenn hier steht, welche Tools zum Entwickeln eines Blogs gut geeignet sind, kann ich doch einen Alltagsbezug herstellen und meine Sicht dazu schildern. Oder wenn hier steht, wie man von Outlook Zeit für den Kaffee bekommt, kann man das auch aus eigener Sicht darstellen. Sprich: Wie hilft mir die Digitalisierung, den Alltag zu meistern?
Und wo wir einmal dabei sind: Welche Bedingungen liefern die europäische Politik und die europäische Wirtschaft, damit Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Cloud und Smart Cities nicht von den USA oder China ungefragt aufdoktriniert werden? Es sind also schon gesellschaftliche und politische Themen. Ja, mit enormem technischen Gewicht.
Aber irgendwie habe ich da ziemlich Bock drauf. Frag dich selbst, was du willst. Ich will an neuen Dingen herum tüfteln und heraus finden, wie sie in den Alltag passen. Man kann immer wieder die Vorstellung pflegen, dass unsere Blogs schöner werden sollen. Und ich will meinen Blog wieder spannender machen. Haben Sie auch Bock, das mitzuerleben?