Sie alle kennen die Debatte rund um AdBlock Plus, dem wichtigsten Werbeblocker für Browser. Einerseits blockiert AdBlock Plus einfach mal drauflos, andererseits lässt sich der Anbieter fürstlich entlohnen, von irgendwelchen Anbietern die Werbung dann trotzdem anzuzeigen. Ich denke, soweit ist die Situation einigermaßen klar.
Neu ist, dass nun auch Google ins Kreuzfeuer der Kritik gerät. Aber nicht nur das. Der amerikanische Konzern hat auch mit rechtlichen Konsequenzen zu kämpfen. Schauen wir einfach mal.
Als Webseitenbetreiber möchte man irgendwie sicherstellen, dass die Kosten für die Bereitstellung des Angebots zumindest halbwegs wieder eingespielt werden. Ich lege dazu noch Wert darauf, dass die Werbung, die ich anzeige, nicht allzu sehr nervt. Ich verzichte daher auf Blink-Blink-Banner oder so genannte Overlay-Banner oder Popups oder was auch immer. Ich habe ein kleines Feld, in dem unauffällig Textlinks zu Angeboten angezeigt werden. Zudem habe ich zum Test derzeit ein Amazon-Banner, das ich wegen Erfolglosigkeit wahrscheinlich wieder entfernen werde.
Wie auch immer, jedenfalls sollte sich darüber ein wenig die Webseite refinanzieren. Ich könnte jetzt herumjammern, dass aufgrund von Werbeblockern genau das nicht so passiert, wie ich mir das vorstelle, und dass man diese doch bitte abschalten möge. Aber woher will ich das wissen, dass die geringen Einnahmen mit den Werbeblockern zusammenhängt? Also warum genau darüber jammern? Trotzdem interessieren mich die Entwicklungen rund um AdBlock Plus. Und da gibt es nun einmal Neuigkeiten.
Es gibt ja ganze Werbenetzwerke, über die Werbeanzeigen gesammelt vermarktet werden. Das wohl bekannteste darunter ist YieldKit. Und das ist ziemlich unter die Räder gekommen, weil man den Betreiber von AdBlock Plus dafür bezahlt hat, die Werbeanzeigen anzuzeigen. Naja, AdBlock Plus hat selbstverständlich die Hände aufgehalten.
Und jetzt soll wohl auch Google eine nicht geringe Geldmenge bezahlt haben, damit die Google-Werbeblöcke wieder angezeigt werden. Und nun hat die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Ermittlungen gegen Google aufgenommen. Das liegt einfach daran, weil Google eben auf dem Online-Werbemarkt eine marktbeherrschende Stellung innehat. Die Behörde spricht von Missbrauch und wirft Google allerhand vor. So steht es bei Vermarktercheck.
Das hat meinen Werbepartner, die schweizer Contaxe AG, auf den Plan gerufen. Der Anbieter – sozusagen der kleine Konkurrent von Google – hat Strafanzeige gegen den US-Konzern gestellt. Wie es heißt, „aufgrund einer Vielzahl von Delikten„. Ich spare es mir, aus dem Artikel im Contaxe-Blog großflächig zu zitieren. Ich rege aber jeden Webseitenbetreiber an, hier mal einen Blick drauf zu werfen.
Jedenfalls habe ich gelernt, dass hier in den nächsten Wochen und Monaten noch einiges passieren wird. Inwieweit das irgendwie dann etwas an den Werbeeinnahmen von Webseitebetreibern ändern wird, kann natürlich niemand sagen. Jedenfalls werde ich auch weiterhin nicht übermäßig viel Werbung anzeigen. Aber der Contaxe-Werbeblock, der muss sein. Andere Webseitenbetreiber können da sicher auch ein Lied darüber singen. Aber wem Google und Co. mittlerweile zu heiß sind, der kann sich vielleicht einmal mit Contaxe befassen.