#insideFacebook – ein doller Name. „Akte investigativ“, nur halt von der Süddeutschen Zeitung. Und einigermaßen unredlich, wie ich mitbekommen habe. Da wird einer in Richtung „Extrabatt“ und „zum ersten Mal im Free TV“ und all dieser Krempel ge-Bullshit-Bingo-t. Und es stellt sich heraus, dass man es sich getrost schenken kann, irgendwelches Geld zum Freischalten von Artikeln zu bezahlen. #insideFacebook ist der jämmerliche Versuch, die Idioten, die einen Blog – so eine virtuelle Klowand – betreiben, draußen vor der Tür zur Society anzubinden. Das hat dann aber nicht ganz so geklappt.
Die Süddeutsche Zeitung hat immer mal ganz lesenswerte Artikel. Aber wenn ich mich zurück erinnere an die jüngere Vergangenheit, dann fallen große Storys auf, die dann im Endeffekt zu einem Sturm im Wasserglas wurden. Oder wie war das mit den Panama Leaks? Und was wurde aus den Offshore Leaks? Nun also #insideFacebook, überschrieben mit „Exklusiv“ und „erstmals“ und „geheim“ und all das. Aber stimmt das?
So exklusiv und erstmals ist das gar nicht, was uns die Süddeutsche da glauben machen will. Heute regt sich Mobilegeeks darüber auf, denn die hatten die Geschichte schon eher. Und BASICthinking auch, denn die hatten sich auch mal damit beschäftigt. Und ich glaube, ich könnte mich auch aufregen. Das interessiert aber die Süddeutsche nicht, denn dann könnte man ja nicht „exklusiv“ drüber schreiben und für das Freischalten des Artikels hinter der Paywall Geld verlangen.
Am Ende geht es darum, dass für die Medien Blogger eben immernoch nichts wert sind, weil sie in ihren Augen blödes, daher gelaufenes Tippvieh sind. Die haben alle keine Ahnung, wie man das macht. Stimmt, ich habe keine Ahnung von Journalismus. Aber wenn Blogger nun mal etwas besser wissen, dann dürfen sich die Medien auch mit Name und Anschrift ans Zitatrecht halten. Irgendwo fußte auch schon mal ein Artikel auf irgendeiner Medienseite komplett auf Informationen aus meinem Blog. Daher kann ich die Aufregung gut verstehen.
Am Ende können sie alle mit ihrem jämmerlichen Bullshit Bingo einpacken. Wir haben uns lang genug über Clickbait-Schlampen unterhalten. Und so gesehen beginnt Clickbait bei der Süddeutschen in diesem Artikel schon mit dem ersten „exklusiv“. Eigentlich dachte ich, wir haben so etwas überwunden. Aber ich habe mich offensichtlich getäuscht. Schade, finden Sie nicht auch?
Nur zur Vervollständigung http://smart-heart.de/2016/11/gewalt-hass-gemeinschaftsstandards-nippelgate-facebook-beitragsmeldungen/ (EVT 8. November. MobileGeeks -> 24. November. Nurmalso.)