Gestern schrieb ich ja über das, was am Wochenende bekannt wurde: Hossa, der Internet Explorer ist unsicher! Wenn man sich mal so in den Medien umschaut, dann schnappatmen die allesamt kräftig um die Wette. Und nun kam auch noch eine Meldung, dass sogar Regierungsbehörden der USA vor dem Browser warnen. Und schon können wir konstatieren: Ja, nee, ist klar.
Der Internet Explorer hat mit Sicherheit seine Schwächen. Keine Frage. Aber er ist – speziell seit Version 10 – besser als manches wilde Gerücht zu erklären versucht. Viele regen sich auf, er sei langsam und könnte nicht erweitert werden. Außerdem sei er ja sowas von unsicher, denn Microsoft würde pausenlos mitlesen. Wuha! Wir bauen uns ein Schreckgespenst!
Also viele Tests haben immer wieder ergeben, dass der Internet Explorer seit Version 10 in Benchmark-Tests immer mindestens genauso schnell oder langsam (nehmen Sie, was Sie wollen) wie Google Chrome, Opera, Firefox und Co. ist. Das Gerücht der fehlenden Leistung kann ich also nicht gelten lassen. Ich spare mir Links, das sind zu viele.
Auch dass er nicht erweitert werden kann, stimmt nicht. Es gibt sehr wohl Add-Ons für diesen Browser. Es ist nur so, dass nicht jedes Script Kiddie als „Add-On Entwickler“ angesehen wird. Ich kann mir selbstverständlich den Internet Explorer erweitern, wie ich das gern hätte. Warum auch nicht?
Aber das ist gar nichts im Vergleich zur Unterstellung der fehlenden Sicherheit. OK, bezüglich der Meldung, dass es die schwere Sicherheitslücke gibt, scheint es wohl tatsächlich ein Problem zu geben. Aber wie oft habe ich schon gelesen, dass man aufgrund irgendwelcher Sicherheitsprobleme den Firefox oder den Google Chrome aktualisieren soll! Das ist also keine speziell den Internet Explorer betreffende Sache.
Was die Sicherheit an sich betrifft: Es geht das Gerücht, als sei der so unheimlich geschwätzige Internet Explorer unsicher. Und wieso gibt es seit längerer Zeit Tracking-Schutz, wieso gibt es das so genannte „InPrivate-Browsing“? Wieso bieten z.B. bei Windows 8 / 8.1 die Bestandteile Internet Explorer + Windows Firewall + Windows Defender eine integrale Einheit, die vielen Tests zufolge sehr sicher sein soll?
Und jetzt kommt das US-Heimatschutzministerium um die Ecke und warnt vor dem Internet Explorer. Klar, nicht? Das Ministerium, das dafür gesorgt hat, dass die Geheimdienste überhaupt wie wildgewordene Hornissenschwärme agieren, warnt vor einer eventuellen Unsicherheit in dem Browser, der am weitesten verbreitet ist. So schreibt es das Internet-Ressort der ZEIT ONLINE.
Mir ist klar, mich werden jetzt einige für verrückt erklären. Aber kann es nicht so sein, dass der Internet Explorer vielleicht noch der sicherste der 3 großen Browser ist? Kann es nicht so sein, dass die Benutzer an die anderen Browser umgeleitet werden sollen und Microsoft zu der Warnung gedrängt wurde, weil sie nicht mehr mit der NSA im Sandkasten spielen wollten?
Schauen Sie sich mal unterhalb des Artikels in der ZEIT die Kommentare an. Dann wissen Sie, was ich meine. Es wurde nie so sehr viel Aufhebens um den Internet Explorer gemacht, wie es seit dem vergangenen Wochenende der Fall ist. Und das ist schon seltsam. Finden Sie nicht?
Noch einmal: Ich glaube nicht, dass der Internet Explorer unsicherer als Google Chrome oder Firefox ist, auch nach der Warnung nicht. Ich denke, hier wurde eine Nebelkerze gezündet, die etwas anderes verschleiern soll. Das Heimatschutzministerium und die Geheimdienste haben etwas anderes vor. Und das kriegen die über den Internet Explorer nicht hin. Das sagt mir so mein Bauchgefühl.
Gibt es echt noch Leute, die Internet Explorer benutzen? Ich hatte früher immer Firefox und heute benutze ich Chrome. Ich habe sogar meine Eltern davon “uberzeugen“ können. Microsoft werden es wohl nie lernen.
LG Victor
Victor, es sind über die Hälfte aller Internet-Benutzer, die den Internet Explorer benutzen. Er kann also nicht so schlecht sein.