Und da schlich der eine oder andere Facebook-Kontakt dahin. Weil ich nicht deren Meinung vertrete und entgegengesetzter Meinung bin. Na und? Ist es so schlimm, sich mit den Themen auseinanderzusetzen und sinnvolle Argumente zu liefern? Ein schnödes drauflos-Brüllen kann ich mir schenken. Ich werde mich nicht dafür verbiegen, jedem Facebook-Kontakt gerecht zu werden. Das ist irgendwie ein gesunder Selektionsprozess und eigentlich keine Zeile wert. Aber ich halte es trotzdem für wichtig.
Es hat lang gedauert, bis ich meine Meinung vertreten konnte. Zu oft habe ich mir immer wieder vor Augen geführt, dass ich ja niemandem auf die Füße treten will. Aber das ist doch eigentlich ausgemachter Blödsinn. Es muss doch niemand meine Meinung teilen. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden. Warum also soll ich jemandem nach dem Sinn quarken, wenn ich doch eine eigene Meinung habe?
Ich habe in letzter Zeit ziemlich scharf kommentiert, was mir so gegen den Strich geht. Das kann man alles hier im Blog nachlesen, das muss ich nicht wiederholen. Ich habe dazu vorher von dem einen oder anderen Kontakt bei Facebook Kommentare eingesammelt, die da aussagten, dass die Flüchtlinge aus Syrien und so allesamt Glücksritter seien, die den ausnahmslos rechtschaffenen Bürgern Deutschlands nach dem Besitz – wahlweise auch nach dem Körper oder dem Leben – trachten würden. Irgendwo wurde auch tatsächlich kommentiert, dass die Flüchtlinge nur des Reichtums wegen hierher kommen würden. Naja, Glücksritter eben.
Irgendwann wurde mir das Alles zu bunt, und ich habe das Ganze mal schön scharf gewürzt kommentiert. Wie gesagt: Alles hier nachlesbar. Und irgendwie muss mir dann der eine oder andere Kontakt abhanden gekommen sein. Statt wie andere, die auch nicht meiner Meinung sind, sich sinnvollerweise mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen und sie ggf. zu entkräften, kündigt man lieber die Verbindung auf. Mir soll’s recht sein. Denn irgendwie zeugt das doch nur von einer Sache:
Wer nur seine eigene Meinung hat und keine andere zulässt, ist engstirnig. Wer sich dann nicht mal mit dem Gegenüber auseinandersetzt, hat keinen Arsch in der Hose. Und so etwas brauche ich nicht in meinen Kontakten. Also ist alles gut, so wie es ist.