Nein, ich bin doch nicht wichtig. Dafür habe ich mich zu wenig auf einen speziellen Bereich konzentriert. Aber kritisieren darf ich dennoch. Und das mache ich auch, wenn es die Situation erfordert. Aber hier und da lasse ich mich auch mal dazu hinreißen, über das Ziel hinauszuschießen. Dann muss ich auch mit den Konsequenzen leben. Nun ja, so schlimm war es dann doch nicht. Aber ich nehme einfach mal Bezug auf das, was ich selbst erlebt habe.
Darf man einen Top-Blog kritisieren?
Man denkt sich vielleicht, dass die Top-Größen unter den Bloggern in anderen Sphären schweben. Abgehoben sind die, denkt man sich vielleicht. Und die sind dann deshalb über jede Kritik erhaben. Es interessiert sie schlicht nicht mehr.
Denkt man. Das ist aber falsch. OK, ich möchte jetzt nicht ausschließen, dass es schwarze Schafe gibt, die sich als die Götter ansehen. Aber die allermeisten, ob die nun vereinzelt mal einen verirrten Leser haben oder eine gestandene und fette Stammleserschaft haben, nehmen sich schon der Kritik an, wenn es etwas zu kritisieren gibt. Selbstverständlich darf man kritisieren. Warum denn auch nicht?
Welche Folgen könnte denn Kritik haben?
Der Peer Wandiger hat mal aufgeschrieben, welche Folgen es haben könnte, Kritik zu üben. Gutgemeinte Kritik hat durchaus etwas für sich. Der kritisierte Blogger kann etwas ausbessern und sich der Problematik stellen, und unter Umständen ergibt sich da ja etwas daraus. Schießt man – wie ich – über das Ziel hinaus, dann kann es im schlimmsten Fall zu einem Shitstorm kommen.
Man muss fair sein bei aller berechtigter Kritik. Keine Frage. Aber kritisieren muss man. Es geht ja auch nicht anders. Ich weiß, dass ich da mal was verkehrt gemacht habe. Aber ich hab da ja draus gelernt.
Was habe ich denn nun eigentlich gemacht?
Mir ging es lange Zeit so, dass es mich einfach zu Tode genervt hatte, dass Mobilegeeks.de endlos geladen hatte und so lang praktisch unbenutzbar war. Also für mich. Ich weiß nicht, wie es anderen ging. Jedenfalls hatte ich das von verschiedenen Orten mit verschiedenen Geräten und verschiedenen Browsern festgestellt. Und Sascha Pallenberg als Chef des Blogs hatte immer wieder angekündigt, Mobilegeeks neu zu starten.
Jedenfalls ist mir nichts blöderes eingefallen, ihm um die Ohren zu hauen, wie beschissen seine Seite lief, weil da irgendein Kram nachgeladen wurde. Dumm nur, dass ich das irgendwo in einem sozialen Netzwerk gemacht habe. Hier im Blog habe ich auch was abgelassen. Aber ich hab jetzt nicht weiter gesucht.
Wie auch immer. Ich habe mich ziemlich im Ton vergriffen. Ich war aber auch genervt. Jedenfalls hatte Sascha dann wie ein wilder drauflos meine Seite analysiert, die immer irgendeinen Fehler mit sich herumschleppte. Und sein Kommentar war da irgendwie so etwas wie „Was erlaubst du dir, wenn du selbst genug Probleme hast?“ und so ein Palaver.
Es ging ja auch um den Einheitsbrei, den viele Blogger als News verkaufen wollen. Irgendwie war da Mobilgeeks auch dahin abgeglitten. Und das hatte ich auch mal kommentiert. Da Mobilegeeks in dem Durchfall zu versinken drohte, den die ganze Techblog-Welt von sich gab, habe ich mich dann nochmal zu einem Artikel hinreißen lassen. Kurz vor dem Neustart.
Irgendwie hat sich der Sascha nicht wirklich dafür interessiert. Aber ich hatte meine Diskussion mit ihm. Nachdem ich ihn – siehe oben – lautstark kritisiert habe, hatte ich Gehör. Irgendwie. Und dann startete Mobilegeeks neu, und ich war positiv überrascht. Und seitdem wird auch mal was von mir von Mobilegeeks breit getreten. Das passt schon. Alles wieder gut.
Was ich damit sagen will
Ich bin glimpflich davon gekommen. Gut und gern hätte der Sascha mich auch in den sozialen Netzwerken unmöglich machen können. Am Ende hat er es aber sportlich genommen. Und irgendwie hatten wir ja beide Recht. Aber ich hätte vielleicht einen anderen Ton an den Tag legen sollen und nicht von „Wann lädt denn eure dämliche Seite wieder wie eine Webseite?“ oder so etwas in der Art schwafeln sollen.
Am Ende macht der Ton die Musik. Hier und da fällt mir etwas auf, wo ich einfach mal erzählen muss „Das war jetzt aber nicht so ganz richtig“ oder „Deine Seite hatte aber auch mal mehr Speed drauf“. Das wird auch so bleiben. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass man immer den Ton wahren muss. Sonst haben wir nur noch eine wilde Kultur des Geiferns.
Und es ist dabei völlig egal, ob das irgendein fast unbesuchter Blog ist oder ein Blog wie Mobilegeeks. Dann läuft das auch später, dass man vielleicht mal den einen oder anderen Kontakt hat. Und das ist dann die Konsequenz, wenn man den Ton wahrt. und darüber darf man gern mal ein paar Takte nachdenken.
also an dem tag an dem du aufhörst deine meinung zu sagen – zu themen oder eben anderen blogs – dann solltest du wirklich aufhören mit bloggen.
und zum thema pallenberg – seit dem er mal mich in meinem blog beschimpft hat weil ihm was nicht gepasst hat und er sein gesülze noch im falschen beitrag deponiert hat – kann ich diesen typ echt nicht mehr ernst nehmen. früher war er gut – heute ist er nur noch mittelmass.
jeder ernstgemeinte blogger freut sich über kritik weil man sich immer verbessern kann – wer andere aber nur fertig macht – ist nicht besser als einer dieser trolle
Moin Henning,
ich halte Kritik auch für wichtig und notwendig. Klar, der Ton macht die Musik, aber ohne Kritik geht es nicht. Wobei Kritik ja durchaus auch was positives sein kann. Denn genau genommen ist ja Kritik der Ausdruck unserer denkenden Vernunft und somit eine Beurteilung einer Handlung.
So ist dann also auch jeder Kommentar eine Kritik.
Und wie Eric-Oliver schon geschrieben hat, wenn es nichts mehr zu kommentieren gibt, können wir auch gleich mit dem bloggen aufhören.
HG
Frank
Ein wirklich gelungener Beitrag über das Ausüben von Kritik und deren Folgen. Kritik äußern kann eigentlich nicht falsch sein, wenn man dabei freundlich bleibt. Ohne Kritik würde sich wohl auch niemand verbessern.