Wie ist es eigentlich um den LinkedIn-Datenschutz bestellt? Was man so hört, lässt nicht viel gutes vermuten. Allerdings muss man das immer differenziert sehen. Wenn ich in der Überschrift dieses Artikels darüber schreibe, dass vielleicht Profile im Business-Netzwerk abgegriffen wurden, muss das jetzt nicht zwingend ein Fehler von LinkedIn sein. Es könnte auch mangelnde Vorsicht der Nutzer sein. Aus diesem Grund schauen wir mal hin. Das kann ja am Ende nichts schaden. Und mich würde eure Meinung zu dem Thema interessieren.
Schimpfen wir nun auf den LinkedIn-Datenschutz?
Ich nutze LinkedIn eigentlich ganz gern. Gerade, was den fachlichen Austausch oder überhaupt fachliche Themen betrifft, ist das Netzwerk ein guter Anlaufpunkt. Und da das Netzwerk besser funktioniert als der deutsche Konkurrent, ziehe ich wohl LinkedIn vor. Aber nun haben wir die Geschichte mit dem angeblich schwachen LinkedIn-Datenschutz. Was ist da überhaupt passiert?
Es heißt, dass um die 9 Millionen Profile abgegriffen wurden. Hat die aufgekaufte Tochter vom Technologie-Giganten Microsoft ein Datenschutzproblem? Es soll auch nicht das erste Mal gewesen sein, dass Profildaten abhanden gekommen sind. Bei dem neuerlichen „Hack“ sollen die Daten aus den jeweiligen Profilen abgezogen worden sein. Und es gibt wilde Behauptungen des Hackers.
So, Butter bei die Fische: Sollten wir jetzt auf den LinkedIn-Datenschutz schimpfen? Nimmt es das Business-Netzwerk nicht so genau mit dem Datenschutz? Oder ignorieren Nutzer gern mal Datenschutz-Einstellungen? Wenn ein Benutzerprofil mit allen Daten im Darknet auftaucht, ist es auch immer denkbar, dass Benutzer unachtsam waren. Man darf sich da gern immer selbst hinterfragen.
Und noch etwas: Es handelt sich hierbei keineswegs um aktuelle Profildaten. Der „Hack“ betrifft Profildaten aus den Jahren 2015 – 2018. Ich bin mir nicht so richtig sicher, inwieweit man sich hier Sorgen machen sollte. Was wäre denn, wenn der „Hack“ mit Daten passierte, die vor der umfassenden Neugestaltung beim LinkedIn-Datenschutz erreichbar waren? Das passierte, nachdem Microsoft das Netzwerk übernahm.
Was kann ich denn als Nutzer tun?
Wenn ich nun denke, von dem „Hack“ betroffen zu sein, muss ich nicht zwingend in Panik verfallen. Ich meine, der LinkedIn-Datenschutz kann ja nur so gut funktionieren, wie ihn die Nutzer einrichten. Wenn ich also denke, dass ich handeln muss, wechsle ich zunächst mal das Passwort zum Zugang. Und dann sollte ich mir überlegen, ob ich nicht die 2-Faktor-Authentifizierung einführe. Das geht bei LinkedIn so:
- Ich melde mich bei LinkedIn an
- Dann klicke ich rechts oben auf der Webseite auf „Sie“ und dann in dem Menü auf „Einstellungen und Datenschutz“
- Auf der neuen Seite klicke ich auf „Konto“ und ggf. auf „Login und Sicherheit“
- Unter „Telefonnummern“ kann ich eine Handynummer angeben, diese zum Zurücksetzen des Passworts angeben und als primäre Telefonnummer festlegen
- Weiter unten finde ich dann die „Zweistufige Authentifizierung“ aktivieren. Dazu brauche ich dann eine Authenticator App oder eben die SMS auf die oben angegebene Nummer
- Das war’s. Ich könnte aber noch die aktiven Sitzungen überprüfen und mich ggf. woanders abmelden.
Das ist jetzt nicht so schwierig, oder? Ich glaube jetzt nicht, dass mit dieser Einstellung Daten abgegriffen werden können. Ich glaube, dass die Nummer sich um die Funktion des Daten-Downloads abgespielt hat. Wer aber seinen eigenen LinkedIn-Datenschutz ernst nimmt, wird wohl recht wenig Probleme mit Datendiebstahl haben. Oder liege ich komplett falsch?
Im Übrigen ist es so, dass ich die 2-Faktor-Authentifizierung auch über die Smartphone-App einrichten kann. Dazu klicke ich links oben auf mein Profilbild und navigiere zu „Einstellungen“. Der Rest läuft ungefähr genau so ab. Man kann also für mehr Datenschutz im LinkedIn-Profil sorgen, wenn man denn will. Dafür ist nun mal jeder selbst verantwortlich. Das kann man der Plattform nun nicht unbedingt vorwerfen. Aber wie das immer so ist: Was weiß ich denn schon?