Microsoft frisst TikTok? Was ist davon zu halten?

Stimmt das? Microsoft frisst TikTok? Was bitte ist davon zu halten? Und wie kam es überhaupt dazu? Das ist jedenfalls alles gar nicht so unbedenklich, finde ich. Ihr wisst ja ohnehin, was ich von TikTok halte. Und jetzt kommt der Riese aus dem Nordwesten der USA um die Ecke und will sich die Kasper-Plattform einverleiben, wie es heißt. Es ist dann ja wohl irgendwie klar, dass ich mal ein paar Worte dazu loswerden muss. Nein, keine Sorge, ich werde es nicht so sehr übertreiben. Aber ein bisschen muss ich dazu mal in dieses so genannte Internet schreiben.

Wie jetzt, Microsoft frisst TikTok?

Es steht auf der eigenen Webseite und wird außerdem heftigst im Internet diskutiert: Microsoft frisst TikTok. Was ich so nebenbei mitbekommen habe: Erst ging es nur um das US-Geschäft der chinesischen Plattform des Anbieters ByteDance, aber inzwischen will der US-Riese wohl die ganze Plattform kaufen. Die spannende Frage dabei ist dann ja, was dann aus der Lieblingsplattform der Kids werden soll. Wird sie denn dann weiter existieren? Sinnvoll wäre das zumindest für Microsoft.

Wir müssen nämlich einfach mal festhalten, dass der Gigant bei jungen Leuten eben nicht so ankommt. Klar, es gibt LinkedIn. Aber die Business Plattform, die ja auch so ihre eigenen Probleme hat, gilt jetzt nicht so unbedingt als cool und hip. Sicher, sie hat einen anderen Fokus. Und sonst hatte Microsoft in Sachen soziale Netzwerke nicht unbedingt ein glückliches Händchen. Oder kann sich noch irgendwer an die Plattform so.cl erinnern?

Microsoft frisst TikTok also auch deshalb, um auf den Plattformen präsenter zu sein. Unabhängig davon, dass US-Präsident Trump Geschäfte mit TikTok im Land der unbegrenzten Möglichkeiten verbieten will, wie man nun auch lesen konnte. Für Microsoft jedenfalls würden sich neue Möglichkeiten ergeben. Denn die Zeiten, dass der Konzern Software als sein Kerngeschäft angesehen hat, sind lange vorbei. Dienstleistungen – und überhaupt zentrale Dienste – sind das neue Wohl des Riesen.

Ist das jetzt ein Angriff auf Facebook?

Es ist ja wohl so, dass sich Microsoft und Facebook nicht so richtig lieb haben. Wenn nun so eine hippe Plattform auf einmal zum Geflecht aus Redmond dazu gehören würde, wäre das ein riesiger Deal für Microsoft. Und nebenbei bemerkt auch ein Angriff auf Facebook. Und es ist ein Geschäft, an dem die US-Regierung finanziell beteiligt werden soll. Bämm, und schon haben wir etwas, worüber wir uns aufregen können: Die Regierung – also Trump – fädelt das Verbot von TikTok ein und fördert den Verkauf an Microsoft und soll dafür bezahlt werden.

Wow, das ist eine schräge Nummer. Nichtsdestotrotz kann man mit Fug und Recht Microsoft bescheinigen, mit der TikTok-Nummer besonnen einen Weg weiter zu gehen, den sie mit so Dingen wie Minecraft / XBox, Skype, Cloud, LinkedIn und weiß der Kuckuck, was sonst noch, eingeschlagen haben. Microsoft frisst TikTok ist vielleicht jetzt die Schlagzeile. Unterm Strich könnte es dann aber tatsächlich auf einen Angriff auf Facebook hinauslaufen. Auch wenn der eine Riese den anderen nicht schlucken wird.

Werde ich meine Meinung zu TikTok revidieren?

Ich bin von einigen Diensten, die Microsoft so anbietet, ziemlich überzeugt. Daraus mache ich auch keinen Hehl. Schaut euch doch mal Office 365 an (Nein, das ist kein Werbe-Artikel, sondern ein früherer Artikel von mir). Gleichwohl muss ich aber sagen, dass ich mir auch so nicht vorstellen kann, dass TikTok irgendwas sinnvolles wäre. Ja, die Kids tauschen sich aus, tanzen irgendwas nach und – ja, natürlich – informieren sich. Die Plattform ist für Kids enorm wichtig, wie ich bei meiner Tochter sehe.

Aber nur weil zumindest ein Teil der Plattform von Microsoft übernommen wird, finde ich die Plattform nach wie vor nicht gut. Microsoft frisst TikTok, ja, OK. Aber ich muss nicht jeden Quatsch mitmachen, oder? Vor allem, wenn vielleicht doch die Datenschutz-Bedenken bleiben. Die gibt es auch bei Microsoft. Das führt jedenfalls nicht dazu, dass ich meine Meinung zu TikTok in Bälde ändern werde. Dazu ist der Laden viel zu obskur.

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