Jede Art von Produkten wird einmal überholt sein. Tritt dieser Zeitpunkt ein, wird man mit irgendwelchen Weiterentwicklungen die Dinge nur verschlimmern. Und so ist es bei Microsoft und eigentlich allen Herstellern von Software – und auch Hardware – so, dass Produktzyklen enden. Microsoft verhält sich recht fair seinen Kunden gegenüber. Und so haben sie eine neue Liste herausgegeben, welche Produkte in absehbarer Zeit statt dem so genannten Mainstream-Support „nur noch“ Extended Support erhalten und welche Produkte keinen Support mehr erhalten. Und hier möchte ich mal kurz darüber schreiben.
Mainstream-Support / Extended Support / kein Support?
Nun ja, Produkte werden weiterentwickelt, um neue Funktionen ergänzt, Fehler ausgeräumt und Updates angeboten. Muss bei einem kritischen Produktfehler eine Anpassung vorgenommen werden, erfolgt diese kostenfrei. Dazu muss ein Produktfehler aber auch als solcher – nämlich als „Bug“ – klassifiziert sein. Die Fehlersuche rund um den Produktfehler gestaltet sich meistens dann auch kostenfrei. Das nennt sich Mainstream-Support. Und sicher gehört noch einiges mehr dazu. Mir geht es nur um das Prinzip.
Irgendwann wendet man sich bei Microsoft dann neueren Produkten zu. Funktionserweiterungen werden dann für das bisherige Produkt nach und nach zurückgefahren. Aber die ganzen Updates und den ganzen Support, den erhält man trotzdem. Stellt man aber in der Phase des so genannten Extended Support einen Produktfehler fest, ist die Behebung dann aber nicht mehr kostenfrei. Ich denke, Microsoft geht davon aus, dass man lange genug Zeit hatte, um alle möglichen Unzulänglichkeiten am Produkt festzustellen und zu melden. Bei Windows wären das mehr als 5 Jahre, in denen solche Dinge passieren können. Bei XP waren es sogar 8 Jahre, bevor der Extended Support eingeführt wurde.
Tja, Microsoft will sicher vermeiden, dass unnütze Instabilitäten auftreten. Ich kann da den Hersteller verstehen. Mit Geldverdienen hat das sicher auch etwas zu tun. Aber man benutzt ja auch keine 30 Jahre ein und dieselbe Kaffeemaschine. Irgendwann muss etwas neues her. In der Regel ca. 5 Jahre nach Einführung des Extended Support wird die Produktunterstützung eingestellt. Entwicklungen und Fehlerbehebungen wären zu teuer. Man kann sicher Support nachkaufen. Das heißt dann „Custom Support“. Aber das ist für niemanden ein wirklich lukratives Geschäft, erst recht nicht für Privatnutzer. Spätestens hier sollte man ein Einsehen haben und sich etwas neues zulegen.
Neue Liste im Produkt-Lifecycle
Microsoft ist so fair und veröffentlicht immer wieder Listen, welche Produkte vom Mainstream- in den Extended Support wechseln. In denen steht auch, wann das passieren wird. Viele andere Hersteller machen das nicht. Und jetzt war es wieder soweit. Und da ist es am wichtigsten, dass man folgendes weiß:
Produktname und Veröffentlichung | Start Extended Support | Ende des Supports |
---|---|---|
Windows 7 / Windows Server 2008 R2 (22.09.2009) | 13.01.2015 | 13.01.2020 |
Windows Phone 7.8 | 09.09.2014 | 09.09.2019 |
Microsoft ISA Server 2004 | ---- | 14.10.2014 |
Microsoft hat größtenteils Nachfolger-Produkte entwickelt. Bei Windows 7 ist es Windows 8 / 8.1, bei ISA Server ist es Forefront und dergleichen mehr. Manchmal ist es einfach mal gut, alte Zöpfe abzuschneiden und mal etwas neues anzufangen.
Die komplette Liste können Sie bei Microsoft einsehen. Ob auch Ihr Microsoft-Produkt bald nur noch eingeschränkten Support erhält oder ob dessen Support beendet ist, können Sie jederzeit in der dazugehörigen Suche nachschlagen. Aber sicher ist, dass für die meisten Microsoft-Produkte der Support-Zeitraum schon bei Veröffentlichung feststeht. Man will sich eben davor schützen, endlos völlig überholte Produkte unterstützen zu müssen. Das macht kein Hersteller. Warum also sollte das Microsoft so machen?
One Reply to “Microsoft-Produkte, die nicht mehr weiterentwickelt werden”