Newsletter per Email haben ja immer so einen Ruf, unnötig zu sein. Ich sehe das anders. Aber man muss sie auch mal wieder loswerden können. Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass es Anbieter gibt, die die Empfänger ihrer Newsletter dann inhaftieren und sie nicht wieder aus dem Empfang ihrer Emails entlassen wollen. Man ist dann also lebenslänglich zum Empfang der Ergüsse verurteilt. Aber das will ich mir nicht gefallen lassen. Dann muss ich eben aus der Haft ausbrechen.
Können sich Webseiten-Betreiber eigentlich vorstellen, dass sich die Interessen der Leser ändern können? Wenn man vor Jahren die Inhalte einer Webseite gut fand und deshalb den dort angebotenen Newsletter abonniert hat, muss das aber noch lange nicht für alle Ewigkeit gelten. Wenn sich die Interessen verändern, möchte der Empfänger der Email – egal, wie häufig die kommt – auch die Chance erhalten, diese auch wieder abzubestellen. Was aber, wenn das nicht klappt?
In meinem Eifer habe ich vor Ewigkeiten hier und da mal einen Newsletter abonniert. Und dann bin ich irgendwann mal auf die Idee gekommen, dass ich beobachtet habe, welche Newsletter ich wirklich lese. Nun ja, wie das nun mal so ist, man meldet sich dann eben wieder ab. Wenn das geht. Ja, Sie werden es vermutlich nicht glauben. Aber es gibt tatsächlich Anbieter, bei denen es schwierig ist, sich vom Newsletter abzumelden.
Da erhältst du also mal wieder eine Email, die du eigentlich gar nicht mehr erhalten willst. Und du stellst wie in den Tagen und Wochen zuvor fest, dass dich die Inhalte nicht mehr interessieren. Aber einen Link zum Abmelden – auch gern mal „Unsubscribe“ genannt – findest du nicht. Mir ist das bei dem einen oder anderen Dienst so gegangen. Ich suche die Email ab, öffne mir den Quelltext, aber finde keinen Link zum Abmelden. Eigentlich eine Frechheit.
Da ist guter Rat teuer. Was bitte bleibt mir denn da übrig? Ich will diesen einen Newsletter nicht mehr lesen, ich will den Empfang stoppen, aber ich habe keine Möglichkeit dazu. Also muss ich etwas tun. Da ich das sehr skeptisch sehe, wenn eine Abmeldung nicht möglich ist, ist die schnellste Art und Weise, dann den Absender der Email als „Spam“ oder „Junk“ zu deklarieren. Denn oft ist es bei solchen Anbietern dann so, dass auch sonst keine Kontaktaufnahme möglich ist.
Das Problem an solchen Praktiken ist doch meiner Meinung nach, dass dadurch Newsletter im Allgemeinen in Verruf kommen. Sie mögen jetzt vielleicht sagen, dass Newsletter eh der Vergangenheit angehören. Was aber, wenn ich Stammleser habe, die sonst keine Möglichkeit nutzen, über neue Artikel informiert zu werden? Dann also muss ein Newsletter greifen. Aber – verdammt nochmal – ich muss doch jedem Empfänger die Chance geben, den Service wieder abzubestellen. Wenn das nicht geht, muss sich kein Anbieter wundern, als Spammer angesehen zu werden. Oder?