Ja, es ist langsam Geschichte, der Dauerbrenner von Microsoft, der es so wahnsinnig schwer im ersten Jahr hatte. Nun will offensichtlich niemand Windows XP loswerden. Aber man muss sich davon trennen. Definitiv. Denn am 08. April 2014 – also in 36 Tagen ab Mitternacht – endet der Support für dieses Betriebssystem. Ich möchte nicht wissen, wie viele Organisationen, Banken und Behörden dann ungeschützt Angriffen ausgesetzt sind. Aber Microsoft bietet tatsächlich Dinge, mit denen der Umstieg erleichtert werden kann.
Das Support-Ende ist fühlbar nahe
Wenn Sie nun noch Windows XP im Einsatz haben, erhalten Sie einen unmissverständlichen Warnhinweis, der aufpoppt, sobald das System komplett geladen hat: Der Support für Windows XP endet am 08. April. Und man solle auf einen Link für weitere Informationen klicken. Es klingt so wie das allgemeine Bla Bla, was man von Microsoft immer mal so liest. So etwas kommt immer wieder mal zum Vorschein. So wie das berühmte „Wollen Sie wirklich…?“
Ein guter Rat: Besuchen Sie die dort verlinkte Webseite. Beschäftigen Sie sich mit der Seite. Es ist ganz genau diese.
Es gibt da ja einen ganzen Haufen Dampfplauderer, die dem Zuhörer oder dem Leser gern mal vermitteln, dass ab dem 09. April Windows XP nicht mehr funktioniert, dass es erst gar nicht mehr startet. So verbreitet man Panik. So erhöht man die Klickzahlen auf die eigene Webseite. Aber so lügt man eben auch. Denn Windows XP wird danach selbstverständlich weiter funktionieren. Aber es wird kein Update mehr bekommen.
Sie werden jetzt sicherlich denken: Na und? Das hat bisher wunderbar funktioniert, irgendwann sind mal alle Updates ausgelutscht. Was brauche ich die denn noch?
Aber vor dem Hintergrund, dass sich die Leute mit krimineller Energie immer wieder etwas neues einfallen lassen, um Schadsoftware zu verbreiten, um an personengebundene Daten zu gelangen, um sich über Protokolle wie Email oder WWW weiter zu verbreiten, vor diesem Hintergrund ist es durchaus ratsam, sein System aktuell zu halten. Denn das ist die einzige Chance, dem potentiellen Angreifer Paroli zu bieten.
Ein neues Windows – Geht das auf meinem Rechner?
Also besuchen Sie einfach mal die oben verlinkte Seite von Microsoft. Keine Angst, die wollen Ihnen nicht gleich irgendwas verkaufen. Microsoft will halt einfach nur die Nutzer von Windows XP, das ja nach wie vor sehr weit verbreitet ist, darüber informieren, was es bedeutet, dass der Support endet und keine Updates mehr kommen werden. Und es wird auch angeboten, dass man seinen jetzigen Computer mal überprüft, ob der nicht eventuell tauglich ist, ein aktuelles Betriebssystem zu beherbergen. Das finden Sie im Abschnitt „Aktualisieren des vorhandenen PCs“. Und sollte Ihr bisheriger PC mit Windows 8.1 zum Beispiel klar kommen, können Sie es immernoch erwerben.
Zumal Microsoft derzeit auch damit herum experimentiert, eine werbefinanzierte Windows-Version namens „Windows 8.1 with Bing“ zu veröffentlichen. Ob die komplett kostenlos ist oder nur sehr wenig kostet, ist aber noch nicht klar. Jedenfalls macht das gerade so die Runde, zum Beispiel bei MobiFlip.
Linux als Alternative
Alternativ hierzu könnte man auch durchaus über den Umstieg auf eine Linux-Version in Erwägung ziehen. Für die meisten Anwendungsgebiete im Heimbereich reicht das auch oft aus. Eine Office-Suite fehlt ebenso wenig wie Browser, Spiele, Email-Programm, Grafik-Programm, Multimedia-Geschichten usw. Auch die ganzen Flash-basierten Online-Spiele funktionieren mit Linux. Ich habe hierzu einige Tests mit Linux Mint durchgeführt. Und ich muss sagen: Es läuft.
Klar, Linux sieht anders aus als Windows. Aber man gewöhnt sich da auch dran. Man muss sich halt wie mit einem neuen Auto oder einem neuen Fernseher oder was auch immer damit beschäftigen. Hat man das einmal überwunden, spricht nichts gegen die Nutzung von Linux. Die Zeiten, in denen man sagte, dass Linux nur auf Servern wirklich zur Geltung kommen könnte, die scheinen vorbei zu sein.
Mein Fazit
Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass man in jedem Fall etwas zeitgemäßes für seinen PC findet. Es muss nicht zwingend ein Neukauf sein. Neuer sollte in jedem Fall die Software sein, also das Betriebssystem, die Anwendungen, die Sicherheitssysteme. Denn Gaunern sollte man so wenig Platz wie möglich bieten.
Ob man am Ende bei Windows bleibt oder ein Linux nutzt, ist eigentlich egal. Aber Windows XP könnte ab dem 08. April zur wirklichen Gefahr werden. Und das sollten Sie nicht unterschätzen.