Gab es nun dieser Tage ein Outlook.com Spam-Problem oder eher nicht? Ihr wisst schon: Schrödingers Spam und so etwas. Aber ich will das nicht ganz so leicht abtun. Falls ihr nicht wisst, wovon ich rede: Ich meine diesmal nicht Office 365. Ich meine die kostenfreie Variante Outlook.com, das frühere Live Mail oder Hotmail oder wie ihr es halt wollt. Dort soll es einen heftigen Spam-Einschlag gegeben haben. Ich habe extra mal in meinem Account nachgesehen. Also ich kann es nicht nachvollziehen. Aber darüber reden müssen wir mal.
Outlook.com Spam-Problem? Wo denn?
Ich nutze meine Outlook.com-Adresse nur noch, falls ich mich mal irgendwo anmelden muss. Für alles andere wird mehr und mehr eine andere Email-Adresse verwendet. Jedenfalls behauptete The Verge gestern, es würde ein Outlook.com Spam-Problem geben. Ich bin ehrlich: Ich konnte es nicht nachvollziehen. Das bedeutet aber nicht, dass es das Problem nicht gab. Es soll ja mittlerweile auch behoben sein, wie ich hier beim Martin las. Auch der Günter Born kann es nicht nachvollziehen, lese ich bei ihm.
War dieses Outlook.com Spam-Problem nun Schrödingers Spam oder nicht? Ich meine, ich habe vor einigen Jahren damit angefangen, meinen Outlook.com Account herzunehmen und damit das für mich unbrauchbare GMX zu ersetzen. Und es ist wirklich so, dass ich bis heute kaum Spam bei dem kostenfreien Microsoft-Dienst erhalte. Ich kann dort auch eine Cloud-Version von Word und Excel im Browser sowie OneDrive benutzen. Deshalb habe ich das Ganze überhaupt noch.
Also ich muss tatsächlich fragen, wo denn das Outlook.com Spam-Problem überhaupt aufgetreten ist. Es wurde gar darüber gepoltert, dass dieses Problem „for months“ – seit Monaten – vorlag. Man werde von Spam regelrecht erschlagen. Aber ehrlich: Es scheint dann wieder nur Regionen zu betreffen. Wer weiß, vielleicht ist es diesmal die Region Nordamerika, die von dem Problem betroffen war. Man kann es eben nicht mehr nachvollziehen, weil Schrödingers Spam.
Gehört das Ganze zu einer größeren Kampagne?
Wenn ich mir so die Meldungen anschaue, in denen es um dieses Outlook.com Spam-Problem geht, stelle ich fest, dass das Ganze wohl hauptsächlich zwischen 19.02. und 21.02.2023 erzählt wurde. Und in dieser Zeit hatte zumindest ich im Blog mit einem etwas höheren Spam-Aufkommen in den Blog-Kommentaren zu kämpfen als sonst. Ja, es ist einigermaßen weit hergeholt. Aber solche Spam-Kampagnen sind dann am Ende meistens nicht nur auf einen Dienst reduziert.
Und es wäre ja nicht etwa das erste Mal, dass es konzertierte Aktionen gegen alle möglichen Dienste im Internet gibt. Ja, jetzt ist mein Blog ein ziemlich blödes Beispiel. Aber da ist es mir halt aufgefallen. Und grundsätzlich hat Kaspersky festgestellt, dass sich das Aufkommen an Phishing 2022 verdoppelt hat. Es könnte also schon sein, dass es eine größere und weltweit operierende Spam-Welle gab und es eben nicht nur dieses ominöse Outlook.com Spam-Problem gab.
Dann nutzt doch Dienst XYZ und nicht Microsoft!!1!elf!
Wenn ich dann immer höre und lese, dass das Alles immer daher kommen würde, dass man eben unfähig sei, einen anderen Dienst als Microsoft zu nutzen, wird mir regelrecht schlecht. Ich bin niemand, der nun einen der größten Konzerne der Welt mit einer der längsten Listen an Kritikpunkten in Schutz nehmen muss. Aber in Sachen Spam-Eindämmung machen sie schon nicht allzu viel falsch. Klar, man kann natürlich schimpfen des Schimpfens wegen, aber wem hilft denn das?
Ich habe halt die Erfahrung mit anderen Mail-Providern gemacht, dass die viel schlimmere Spam- und Viren-Probleme haben. Hier nun Microsoft irgendwas anzudichten, ist reichlich sinnlos. Bei diesem Outlook.com Spam-Problem – falls es tatsächlich da war – könnten Antispam-Wächter ausgefallen sein. Und hier macht sich dann wieder die Regionalisierung bemerkbar. Denn in Europa scheinen nicht allzu viele etwas davon mitbekommen zu haben. Oder habt ihr etwas bemerkt?