Belästigung, Mobbing, Shitstorms und Co.: all das findet auch im Internet statt. Deshalb hat der diesjährige Safer Internet Day das Thema #NettImNetz. Es bricht niemandem etwas ab, die Meinung des Gegenübers zu akzeptieren und zu respektieren. Und es ist auch kein Zeichen von Schwäche, auf Fehler hinzuweisen, statt gleich einen Sturm der Entrüstung zu entfachen. Es ist nicht schwer, nett im Netz zu sein. Dazu gehört ein wenig Empathie, also die Fähigkeit und der Wille zum Einfühlen in sein Gegenüber. Das geht auch im Internet. Immer daran denken: Auf der anderen Seite sitzt auch nur ein Mensch.
Es ist eigentlich erschreckend, aber ein Viertel aller deutschen Internetnutzer wurde bereits Opfer von Belästigungen via Facebook, Twitter, aber auch über zahlreiche Foren und weitere soziale Plattformen. Es ist nun einmal so, dass es zahlreiche Menschen gibt, die denken, dass sie die Welt um sie herum beherrschen können, wenn sie sich hinter der Tastatur verstecken und andere Nutzer einfach mal zu terrorisieren gedenken. Das ging bisweilen so weit, dass die Betroffenen ihre Online-Identitäten komplett aufgeben. Bis hin zu psychologischer Betreuung. Muss das denn sein?
Die Leipziger Volkszeitung hat da eine Initiative, die sich „Der gute Kommentar des Tages“ nennt. Ich habe es oft genug in den Kommentarspalten der Zeitung erlebt, wie unwürdig da teilweise die Debatten ablaufen. Irgendwann denkt man sich, dass die Zivilisation doch nicht vom Baum gestiegen ist, um sich gegenseitig unter den Tisch zu mobben. Und um dem Mobbing etwas Herr werden zu können, gibt es eben solche Initiativen. Ich halte das für eine gute Sache. Egal, wie klein der Erfolg auch sein mag, er hilft dabei, das Internet etwas besserer zu machen.
Es gibt auch große Konzerne, die den Safer Internet Day unterstützen. Und da dieser nun einmal dieses Jahr unter dem Motto #NettImNetz steht, muss man einfach über Mobbing reden. Es können Zukunftspläne der Opfer ausgelöscht werden, das Leben kann man damit zerstören. Und es gibt auch Fälle, in denen sich Opfer etwas angetan haben. Und gerade anonym mit irgendeinem Pseudo-Benutzernamen kann man schnell mal Leute runterputzen. Das Alles kann über kurz oder lang explodieren. Und dagegen müssen wir doch etwas tun.
Mobbing gab es immer schon. Vor 37 Jahren erschien von den „Puhdys“ das legendäre Album „Heiß wie Schnee“. Und ja, ich weiß, wie seltsam sich der Albumname anhört. Auf diesem wird auch über Mobbing erzählt. Die Folgen sind manchmal nicht absehbar. „Weit, so weit“ ist das beste Beispiel dafür, dass mit Mobbing das Leben zerstört wird. Nur weil jemand schwach ist, muss man nicht noch auf ihm herumtrampeln. Darum: Seien wir einfach #NettImNetz.