Spinnen wir mal herum: Was ist das Fahrzeug der Zukunft? Was bedeutet autonomes Fahren? Wie könnten unsere zu Smart Cities gewordenen Städte bald aussehen? Wenn ich so durch meine Heimatstadt Leipzig fahre, dann komme ich schon ins Schwärmen, was die Zukunft so bringen könnte. Ob ich das miterlebe, weiß ich natürlich nicht. Aber autonomes Fahren könnte wirklich die Lösung gegen den Verkehrskollaps bringen.
Autonomes Fahren: Das Auto ist kein Statussymbol mehr
Sicherlich ist das in anderen Städten auch so wie in Leipzig: Morgens im Berufsverkehr reihen sich endlos viele Blechkarossen an der Ampel ein, jedes Auto ist riesig, und es sitzt nur ein Mensch drin. Ich mache da bei mir keine Ausnahme. Das eigene Auto ist ein Statussymbol. Wenn wir nun über autonomes Fahren nachdenken, wäre das aber eine ganz andere Nummer. Überraschung: Das schicke Mobil wäre dann alles, aber kein Statussymbol mehr.
Wer weiß, vielleicht hätte ja kaum jemand mehr eins. Wir bestellen uns ein Fahrzeug zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort zu einem bestimmten Zweck. In diese Vehikel setzen wir uns hinein und lassen den Bordcomputer mal machen. Während der Fahrt können wir lesen, arbeiten, telefonieren, was auch immer. Und nach dem Aussteigen fährt das Fahrzeug weiter zur nächsten Buchung.
Leere Straßen
Autonomes Fahren würde den kolossalen Vorteil bringen, dass wesentlich weniger Fahrzeuge auf den Straßen zu sehen sein würden. Denn es würden zum Beispiel schon mal kaum noch Fahrzeuge geparkt werden, weil diese ständig unterwegs von Buchung zu Buchung sein würden. Und wer weiß, vielleicht würde die Intelligenz sagen: „Wir sind an Standort A und fahren zu Standort B. Ein weiterer Kunde unweit von hier will da auch hin. Den nehmen wir mit.“
Und wie sieht das mit Service, Autowäsche, Tanken aus? Letzteres scheidet wohl aus, weil die Vehikel allesamt elektrisch betrieben werden. Die Akkus werden mit Sonnenenergie und Bremskraft geladen und an Service-Punkten regelmäßig getauscht. Bei der Gelegenheit werden die Fahrzeuge gewartet und gereinigt. Warum sollte man nicht dahingehend ein wenig vor sich hin spinnen?
Intelligentes Fahren in intelligenten Städten
Ich habe ja schon mal drauflos philosophiert, dass Smart Cities dem Klimaschutz dienen. Sind da nun intelligente Fahrzeuge dabei, wird das Ganze auch noch gefördert. Wie gesagt, das ist Zukunftsmusik. Vielleicht wirkt das auch noch sehr wie Spinnerei. Aber wenn wir hier nicht weiterdenken, werden wir niemals die Gesellschaft weiterentwickeln können. Und dass wir diesen Schritt gehen müssen, dürfte jedem klar sein.
Unterm Strich geht es doch darum, autonomes Fahren alltagstauglich zu gestalten. Denn nur wenn das Fahren intelligent wird, kann es auch in Smart Cities zum Einsatz kommen. Andernfalls reihen sich weiter die Blechkolonnen aneinander. Und dann wiederum bleiben wir an genau dem Punkt stehen, an dem wir derzeit sind.
Wermutstropfen voraus
Es gibt an der ganzen Geschichte eigentlich drei Wermutstropfen. So gut man autonomes Fahren auch finden mag, es bleibt in jedem Fall erst einmal eine Geschichte für die Stadt. Einerseits wird es noch ewig dauern, bis eine sinnvolle Lade-Infrastruktur auf dem Land existiert. Und andererseits wird es noch viel länger dauern, bis eine entsprechende digitale Infrastruktur auf dem Land vorliegen wird. Also falls das überhaupt mal passieren wird.
Der zweite Wermutstropfen ist die Datenschutz-Nummer. Autonomes Fahren wird noch interessant für alle möglichen Institutionen werden, die irgendwas mit Daten anfangen können. Und drittens haben wir bei der gesamten Nummer, über die ich schrieb, immer nur Elektromobilität. Dass das aufgrund der Umweltbelastung bei der Gewinnung der Rohstoffe nicht das Ende der Fahnenstange sein kann, sollte dann auch klar sein.
Insofern haben wir eine knifflige Situation. Autonomes Fahren wird in jedem Fall die Zukunft werden. Wie es aber umgesetzt wird, ist noch ziemlich unklar. Und hier bin ich gespannt, wie sich das Alles weiterentwickelt.