Wann immer es um irgendwas der Zukunft geht, darf man gern misstrauisch werden. Wie ist das nun aber bei einem Müllauto, was recht zukunftsweisend sein soll? Soll man da nun auch misstrauisch werden? Oder soll man alles hinnehmen, wie es sich darstellt? Schauen wir mal nach dem „Futuricum Collect 26E“. Es kann ja nichts schaden.
Futuristisches Müllauto
So neu ist das Ganze gar nicht. Beim „Futuricum Collect 26E“ handelt es sich um ein vollständig elektrisch fahrendes Müllauto. Diese Fahrzeuge kommen aus der Schweiz und sind dort bereits einige Monate auf den Straßen unterwegs. Gegründet wurde das Leuchtturmprojekt im September 2016 in Winterthur. Mittlerweile kurven einige dieser Fahrzeuge durch Orte der Schweiz.
Dabei sieht ein solches Fahrzeug gar nicht anders aus wie irgendein anderes Müllauto. Man hört aber nicht mehr den stampfenden Diesel-Motor. Und der Auspuff sondern auch keine schädlichen und stinkenden Abgase ab. Hier hat mal jemand ein Video aufgenommen von der Auslieferung eines solchen Fahrzeugs an die Stadt Thun:
Auch in Deutschland im Test
Die Entsorgungsbetriebe in Deutschland haben natürlich mitbekommen, was da in der Schweiz durch die Straßen rollt. Und so hat das Frankfurter Unternehmen FES nun auch das Schweizer Fahrzeug in den Test genommen. Einen ganz normalen Tag auf einer Mülltonnen-Tour soll der Akku des Fahrzeugs problemlos durchhalten. Und das wäre doch mal etwas.
Problematisch ist allerdings der Anschaffungspreis von um die 600000 Euro. Damit ist so ein elektrisches Müllauto rund doppelt so teuer wie ein bisheriges mit stinkendem Diesel. Erzeugt wird der Strom momentan mit „300 Kilo Kehricht am Tag“. Aber man will demnächst umstellen auf Wasserstoff.
Ein weiteres Problem ist die zutiefst umweltschädliche Herstellung von Akkus. Das wirkt nicht sonderlich nachhaltig. Bis dahingehend die CO2-Bilanz ausgeglichen ist, wird noch viel Zeit vergehen. Zeit, die aber die Umwelt nicht hat. Insofern ist man hier wieder in einem Teufelskreis gefangen, der durchbrochen werden muss.
Meine persönliche Meinung
Sie werden es nicht glauben, aber ich habe auch so ein Stück meines Lebens auf einem Müllauto verbracht. Die Arbeit machte mir Spaß. Es waren allerlei Recycling-Materialien, die wir einsammelten: Glas, Papier, Plaste. Und es stank auch nicht so sonderlich. Was mir aber peinlich war, war der Lärm und die Dieselwolke, die das Fahrzeug von sich gab.
Wenn zumindest die Abgase und der Lärm etwas reduziert werden, ist schon viel gewonnen. Die Lkw lärmen die Wohngebiete voll, wenn der Müll gepresst wird, da das ja auch mit dem Diesel-Motor erfolgt. Mit einem Elektromotor wäre es vermutlich nicht so schlimm. Viele würden bei solchen Gefährten gewinnen. Die Frage ist halt: Zu welchem Preis?
Ob man das nun als der Weisheit letzten Schluss ansieht oder nicht, muss jeder selbst für sich entscheiden. Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Und wenn sich Smart Cities etablieren wollen, muss über kurz oder lang ein selbstfahrendes Müllauto erfunden werden. Denn es ist ja technisch möglich, dass Mülltonnen ihren Füllstand melden. Dann wäre das nur ein konsequenter Schritt.