Social Media Sumpf: Ein alberner Kindergarten

Und ob ich schon watete knietief im Social Media Sumpf, ich verspüre keine Angst. Nein, es ist eher nur ein Kopfschütteln übrig geblieben. Ich verfolge aufmerksam, was es hier, da und dort an Diskussionen gibt. Und irgendwie bin ich doch arg verwundert: Leben die alle in ihren eigenen Welten? Wieso wird exakt das gleiche Thema auf Plattform A ganz anders diskutiert als auf Plattform B? Und wieso hat Plattform C dazu gar keine Meinung? Und Plattform D verteilt die Meinung, man solle sich nicht so aufregen. Wieso ist das so?

Was soll ich im Social Media Sumpf?

Wie ihr wisst, treibe ich mich auf Mastodon herum. Es wird da ja gern mal behauptet, dass es viel angenehmer und weniger hasserfüllt zugeht. Wenn man aber mal durch Zufall über entsprechende Wortmeldungen dort stolpert, weiß man, dass das ganz und gar nicht der Fall ist. Nur ist es eben dort der erhobene Zeigefinger. Das war schon immer sehr ermüdend. Auf Twitter / X war es ja das Pöbeln und Übergießen mit Hass und Häme. All das sind aber Dinge, die ich nicht wirklich abkann.

Ich habe mir ja auch mal Bluesky und Threads angeschaut. Ich bin mir da nicht sicher, ob das wirklich etwas für mich ist. Naja, und die anderen? Dings, wie hießen die? Facebook und LinkedIn, glaube ich. Ehrlich, was soll man denn davon halten? In meinem Feed bei Facebook spielen sich Werbung, leicht bekleidete asiatische Damen aus der KI-Hölle und Empfehlungen, was mir gefälligst zu gefallen hat, ab. Aber schon lang nicht mehr das, wofür ich mal Facebook genutzt habe.

Was ich damit sagen will: Keine Sau braucht diesen Social Media Sumpf. Und ja, ich meine auch Mastodon damit. Ach ja, ich habe ja auch Instagram probiert. Aber was soll ich denn mit all diesem Quark? Mit meinem Blog kann ich alles machen, was man auch im Social Media Sumpf machen kann. Und nachdem ich nun alles neu habe, funktioniert der auch wieder prächtig. Und das Beste ist: So lang ich mich an die Gesetze halte, tanzt mir auch niemand auf der Nase rum oder will mich mundtot machen.

Was für ein Kindergarten!

Nee, ich bin viel zu alt, um irgendwem irgendwas beweisen zu müssen. Ihr merkt deshalb ja schon, dass ich keine große Lust mehr habe, mich auf diesen albernen Kindergarten in diesem Social Media Sumpf einzulassen. Ich merke für mich selbst immer wieder, wie schnell ich an die Kapazitätsgrenzen gelange, wenn ich mich mal eine Weile in diesem Zirkus aufgehalten habe. Mir hilft es dann immer, mich meiner Musik zu widmen. Aber da habe ich momentan auch nix brauchbares.

Wenn du einmal richtig in diesem Social Media Sumpf bist, kommst du nicht mehr so schnell dort raus. Die Plattformen saugen dich aus, selbst wenn du augenscheinlich nur die nettesten Kontakte dort hast. Ich kann das irgendwie nicht mehr. Und wenn so eine Geschichte wie die Nummer auf Sylt so die Runde macht, bist du echt ratlos. Darum bin ich dankbar für diesen Kommentar von Micky Beisenherz zu dem abartigen Geschehen.

Das ist mir alles viel zu viel Theater und Kindergarten. Ich glaube, ich setze erstmal wieder aus. Das habe ich schon mal gemacht. Hat es mir geschadet? Keineswegs. Ich will einfach nicht mehr überall dazu gehören. Ich werde mich stattdessen – neben meinem Privatleben und meiner Arbeit – um meinen Blog und meine Musik kümmern. Das ist alles wichtiger als all der Kram im Social Media Sumpf. Sorry, aber da mache ich den Schöffel: Ich bin raus.

10 Replies to “Social Media Sumpf: Ein alberner Kindergarten”

  1. Naja wie immer liegt das an der Blase in der man sich befindet. Und natürlich wie man die einzelnen Netzwerke nutzt. Am besten alles links ähm rechts liegen lassen was nur aufregt. Achja und nichts erwarten. Da pick dir einfach nur das raus was dir auch was bringt.
    Tiefgründige Diskussionen findest du hier ehe nicht.
    Ich nutze hauptsächlich YT und Insta zur Unterhaltung. Den Facebook Feed besuche ich nur sehr selten. Letztens habe ich einen Tik Tok Selbstversuch gestartet wie der ausfiel kannst du hier lesen https://mobilenote.de/2024/05/04/wie-gefaehrlich-ist-tik-tok-ein-selbstversuch/.
    Ansonsten gilt alles tilgen was toxisch ist, aber das beibehalten was dich besehlen kann.
    Ich tuhe mir gerade eines meiner lieblings K-Dramas auf YT an, die 120 Teile habe ich fast wieder durch.

    Liebe Größe aus deiner Nachbarstadt

    1. Sehr gut, Matthias. Ich fand deinen Artikel sehr lesenswert und hab ihn gleich mal weiter verteilt.
      Ich glaube, das Eingrooven ist die schwierigste Nummer dabei, sich auf das eine oder andere Netzwerk einzulassen. Und ein paar andere müssen einfach mal über die eigene Einfach-Nö-Klinge springen.

      1. mir ist gerade noch das Widget in der Sidebar bei dir aufgefallen „da bin ich auch“ und verdammt noch mal boah da stehen über zehn Dienste drin wer sollte das alles lesen(?) ich bin ja schon mit zweien voll beschäftigt und ausgelastet und wenn ich da an Google denke und wenn all diese Dienste ihre Inhalte ins googleparadies spiegeln und ich im Hinterkopf weiß dass Google mehrfach inhalte abstraft, dann weiß ich nicht ob das eine gute Strategie ist.

        1. Hallo Matthias,

          hast du wenigstens mal geschaut, was das für Dienste sind?

          Dienste, um einfach meinem Blog zu folgen:
          – Trusted Blogs
          – Newstral
          – Google News
          – RSS
          – Blog im Fediverse

          Nutzt du als Leser einen der Dienste, kannst du meinem Blog damit direkt folgen.

          Social Media (Wo ich aber noch aussortiere):
          – LinkedIn – Ist vertane Zeit
          – Bluesky – Noch keine Idee
          – Facebook – Ist vertane Zeit
          – Threads – Noch keine Idee
          – Instagram – Habe ich nur wegen Threads noch

          Die erste Liste zeigt dir keine doppelten Inhalte, weil die immer aus meinem RSS Feed gespeist wird. Wobei beim Fediverse automatisch nur Link, Überschrift und Tags übernommen werden. Wo sind denn da bitte doppelte Inhalte?

          Ich hatte immer nur im Sinn, dass Leute meinem Blog so einfach wie möglich folgen können. Und so habe ich mal geguckt, wie man das machen kann. Das ist alles, sonst nichts.

  2. @laberer @henninguhle
    Klar leben die alle in eigenen Welten. Das Phänomen gab es aber auch früher schon. Als Mensch der 10x umzugsbedingt die Schule gewechselt hat, konnte ich das schon früh feststellen. Andere Stadt – andere Regeln und Ansichten, andere Gruppe – andere Meinungen, bis zur inhomogenität beim Menschen selbst, je nach dem, wo er sich aufhält und mit wem er spricht. Das Geisteskonstrukt Welt ist eher eine zähe Flüssigkeit, die in permanenter Veränderung ist.

  3. Inhomogen: Wenn man es nicht braucht, könnte auch das „einfach mal weitersagen“ verschwinden.🤔😁
    Fürs Bloggen bin ich leider viel zu eingebunden und daher unregelmäßig. Speziell FB zu verlassen war eine aus meiner Sicht immer noch gute Entscheidung, wenngleich man sich in vielen Bereichen die Infoquelle kappt und als Mensch teilweise nonexistent wird. Man könnte Alternativen aufbauen, WP kann so viel. Allerdings ist das Interesse gering und jeder meint, er wäre anhängig von dem Zirkus. Nichts ist so groß wie die Angst, nicht mehr dazu zu gehören.

    1. Hallo Ute,

      da hast du nicht ganz unrecht. Ich meine, ich habe viele Jahre mit den Plattformen interagiert. Und da denkt man sich eben, dass man sich selbst eine Tür zuhaut.
      Es ist vollkommen richtig, dass WordPress viel kann. Allerdings habe ich noch keine vernünftige Lösung gefunden, wie die „Eingesperrten“ auf den Plattformen meinem Blog folgen können. Eine Art Autoposter wäre großartig, da fast niemand außerhalb der „Nerds“ weiß, was RSS ist.
      Ich hab’s mit Newslettern versucht, mit dem Predigen, wie man RSS benutzt, usw. Es nützt nix. „Ich kann dann deinen Blog nicht mehr verfolgen“. Bei Eins-komma-ein-bisschen Prozent Anteil der sozialen Netzwerke an allen Aufrufen kann ich nicht wirklich nachvollziehen, woher der Einwand kommt.
      Aber ich will es jedem so schmackhaft wie möglich machen. Vielleicht ist das ja auch das Grundübel. Wer weiß?

  4. Das sind ja nun einige Aspekte, die du anschneidest. Mal grundsätzlich: Es ist bei mir auch weniger geworden, viel weniger. Es nervt einfach so oft – in unterschiedlicher Hinsicht. Das kostet Kraft.

    (Teilweise ist es bei mir nach einem richtigen Tief auch wieder mehr geworden, aber das hat eher berufliche Gründe.)

    Meine Klammer leitet ein bisschen über zu einem anderen Punkt: Du fragst oben, warum die Themen auf unterschiedlichen Plattformen so unterschiedlich diskutiert werden – aber du gibst die Antwort im Laufe des Posts auch selbst: es sind die unterschiedlichen Blasen, die da unterwegs sind.

    Einerseits haben die Plattformen ja teilweise ganz unterschiedliche Schwerpunkte (für ist ist Instagram jedenfalls was für schöne Fotos und LinkedIn für Business – wobei ich gerade im derzeitigen Kontext die eine oder andere gesellschaftliche/politische Debatte dort gut finde). Aber gleich und gleich gesellt sich ja auch gerne und so ergeben sich eben auch die Bubbles – teilweise innerhalb einer Plattform, aber eben auch mit Häufungen auf bestimmten Plattformen, was zu deiner Eingangsfrage zurückführt.

    Früher war Social Media eher das globale Dorf – die Online-Prioniere (relativ gleichgesinnt) vernetzten sich. Inzwischen ist Social Media schon lange eher ein Stammtisch – oder eben viele.

    1. Hallo Henning,

      da ist viel richtiges dabei. Und deshalb danke für den Kommentar.

      Ich finde ja nun, dass gerade LinkedIn sich mit am weitesten von seinem Markenkern „Business Netzwerk“ entfernt hat. Ich habe das hier im Blog auch häufiger bemängelt, da ich ursprünglich mal LinkedIn für den beruflichen Austausch gewählt hatte. Leider konnte ich nicht beobachten, dass der in meiner Blase noch stattfindet.
      Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis jetzt nicht herausfinden können, wozu ich Instagram nutzen sollte. Mein Profil ist mehr schlecht als recht gepflegt. Das liegt auch daran, weil ich halt nicht so richtig die Kapazitäten dafür habe. Zu den anderen Plattformen habe ich genug geschrieben. Und ja, Social Media kostet einen ganzen Haufen Kraft.
      Es wäre ja schön, wenn es mal wieder so etwas wie ein Stammtisch wäre. In meinen Augen ist es eher so wie auf dem Wochenmarkt. Aber vielleicht bin ich auch in den falschen Bubbles unterwegs.

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