Kaum hat das Jahr 2020 angefangen, liest man ohne Ende Artikel zu den Social Media Trends des Jahres. Aber ganz ehrlich: Muss man das Alles wirklich mitmachen? Die Menschen überschlagen sich ja schon wieder bei dem Gedanken, dass man da unbedingt und überhaupt dabei sein muss. Aber ist das tatsächlich der Fall? Muss man den ganzen Quatsch beachten?
Welche Social Media Trends werden da genannt?
Mal ganz davon abgesehen, dass es wirklich wichtigeres als die sozialen Netzwerke gibt: Wenn schon von Social Media Trends die Rede ist, muss ich doch auch mal ganz verschämt hinschauen, was da so erzählt wird. Wer weiß, vielleicht bin ich da „einer ganz großen Sache“ auf der Spur. Und wer die Ironie findet, darf sie behalten.
So ist die Rede von kurzweiligen Inhalten. Nun soll jeder irgendeine Story machen. Sorry, aber das war noch nie mein Fall. Dazu genannt wird dann allerdings auch, dass viele Deutsche bewusst auf digitale Medien verzichten würden. Genannt wird auch TikTok, bei dem ich ja extremst skeptisch bin, wie ihr wisst. Und man erzählt sich, dass Influencer Marketing wachsen würde. Die „Blogger bei Instagram“ also, oder?
Was ich allerdings für sehr sinnvoll halte, ist die Vorhersage, dass Virtual Reality und Augmented Reality mehr und mehr um sich greifen. In Sachen Medien wird dieser Zweig wohl ohnehin mehr Bedeutung erhalten. Und nachdem immer mehr Internetnutzer nicht mehr dazu in der Lage sind, sich mit Texten auseinander zu setzen, muss man eben reagieren.
Aber da gibt es doch einen Pferdefuß
Social Media Trends hin oder her, ich bleibe dabei: Das eigene Medium zu füllen und es zu hegen und zu pflegen, ist immernoch das sinnvollste. Wie oft kamen schon irgendwelche Plattformen auf die Idee, irgendwelche Kanäle stillzulegen, weil sie den Betreibern nicht mehr in den Kram passten? Darum empfehle ich nach wie vor, zurück in die Blogs zu gehen. Und das meine ich ohne Quatsch.
Ganz ernsthaft: So wichtig kann kein soziales Netzwerk sein, dass ich dafür irgendeinem Trend folgen würde. Ich meine das wirklich so. Soziale Netzwerke werden gnadenlos überschätzt. Das geht so weit, dass eine gewisse Abhängigkeit bei diversen Nutzern diagnostiziert werden kann. Und die müssen dann „entgiften“. Das Schlagwort „Digital Detox“ macht dabei die Runde.
Wie wäre es denn aber, wenn wir diese ganzen Plattformen nicht mehr so wichtig nehmen würden? Müsste es denn dann noch Social Media Trends geben? Müssen wir uns den Plattformen ausliefern, die eh nur mit unseren Daten Geld verdienen wollen? Ja, wir plärren dann wieder von „Digital Detox“ und von „Entschleunigung“ und all dem. Machen müssen wir es. Nicht nur davon reden.
Wie wichtig sind mir denn soziale Netzwerke?
Ich betrachte die sozialen Netzwerke ja immer aus der Blogger-Brille. Und da muss ich ganz ehrlich sagen: 2,07%. Höher war der Anteil an Zugriffen aus allen sozialen Netzwerken im Jahr 2019 nicht. Im Vergleich dazu: Der uralte RSS-Feed bringt mir mehr als doppelt so viele Zugriffe. Und ich sehe noch mehr: Soziale Netzwerke sind Zeitfresser, und sie fördern die Hysterie.
Daran können auch die dollsten Social Media Trends nichts ändern. Aus diesem Grund habe ich mich von dem einen oder anderen Kanal in den sozialen Netzwerken getrennt. Ein paar wichtige Dinge bleiben übrig. Aber ich investiere nicht mehr so viel Zeit in das Spiel der Algorithmen. Dazu ist es mir nicht wichtig genug. Versteht ihr das?
Wer irgendwas im Internet macht, sollte sich nie auf die Plattformen und irgendwelche Social Media Trends verlassen. Besser ist es doch, die eigene Webseite zu pflegen und sie zum Zentrum des eigenen Tuns im Internet zu machen. Ja, das mag „sowas von 2005“ wirken. Aber muss es deshalb schlecht sein? Es war ja noch nie falsch, nicht alle mitmachen zu wollen. Oder sehe ich das falsch?