Suchmaschinenmenschen tun so, als hätten sie die Suchmaschine ihrer Wahl gefunden und erzählen dann, sie hätten irgendwas bei Google gelesen. Kennt ihr auch solche Leute? Ich bin mir ja unsicher bei der Frage, ob das die gleichen sind, die Social Media als „Das Internet“ bezeichnen oder ob das wieder andere sind. Jedenfalls will ich gar nicht über irgendwen herziehen. Vielmehr ist mir daran gelegen, mal Alternativen aufzuzeigen. Wobei: Habe ich das nicht schon mal?
Gibt es Alternativen zu Google?
Ja, ich weiß, das Wort „Googlen“ steht selbst im Duden. Insofern ist hier ein Beispiel gefunden, wie ein Firmenname den Weg ins Wörterbuch findet. Ähnliches ist übrigens mit „Tempo“ als Synonym für Papiertaschentücher passiert. Egal, ich schweife ab. Halten Sie durch! Jedenfalls ist es für Suchmaschinenmenschen extrem schwer, sich vorzustellen, dass es auch andere dieser Dinger gibt. Darunter sogar welche, die was von Datenschutz verstehen und / oder aus Europa kommen.
Fast alle Suchanfragen, die dann zu meinem Blog führen, stammen von Google. Dabei ist es keineswegs so, dass ausgerechnet der Riese aus den USA die besten Ergebnisse findet. Google ist eine riesige Verkaufsplattform, mehr nicht. Das war mal anders. Und deshalb muss man sich mit Alternativen beschäftigen. Noch mehr, seitdem Trump und sein wild gewordener Südafrikaner im Weißen Haus das Sagen haben. Das Stichwort heißt: „unplugTrump“. So, da schauen wir mal:
Die Übersicht der Marktanteile bei Suchmaschinen, die die Wikipedia hier zeigt, ist erschreckend. Deutschlandweit werden 90,6% aller Suchanfragen über Google abgefackelt. Bing ist dann nicht wirklich besser und kommt auf 5%. Alle anderen, die es so gibt, müssen sich die restlichen nicht mal 5% teilen. Aber ja, natürlich gibt es Alternativen. Und ich nutze auch eine Alternative. Schauen wir mal, was da so verfügbar ist.
Keine USA, kein Russland, kein China
Die drei Riesenländer will ich außen vor lassen. Es muss doch eine Möglichkeit für Suchmaschinenmenschen geben, eine Internetsuche mit einem europäischen Suchanbieter durchzuführen. Und in der Tat, da haben wir Glück gehabt, denn es gibt:
- Ecosia, die CO2-ausgleichende Maßnahmen einsetzt und aus Berlin stammt. Hier zu finden.
- Qwant, die auf umfassenden Datenschutz setzt, aus Paris stammt und von der französischen Staatsbank finanziert wird. Hier zu finden.
- Search.ch, eine Suchmaschine des schweizer Informationsportal der Swisscom. Hier zu finden.
- Fireball, die von der TU Berlin entwickelt wurde und nun von Briten übernommen wurde. Hier zu finden.
Und das ist erstmal nur eine Auswahl. Ich habe lange Zeit Ecosia verwendet und nutze derzeit Qwant. Die Suchergebnisse sind vergleichbar zu denen von Google. So können auch die Suchmaschinenmenschen nahtlos weitermachen und müssen sich nicht groß umstellen. Denn ich glaube, das ist eines der Hauptprobleme.
Gehöre ich zu den Suchmaschinenmenschen?
Zum Teil ja. Ich würde schon sagen, wer quasi tagtäglich im und mit dem Internet arbeitet, hat große Trennungsschmerzen, was den Weggang von Google betrifft. Aber du kannst dir ja z.B. Qwant oder Ecosia auch auf dem Smartphone installieren, das zur Hauptsuchmaschine erklären und diesen Google-Eingabeschlitz bei Android durch einen fast genauso aussehenden von Qwant oder Ecosia ersetzen. Und schon hast du ein ähnliches Gefühl bei der Internetsuche.
Allerdings ist es eben auch tatsächlich so, dass man sich daran gewöhnen muss, dass die Suchergebnisse halt anders sind. Qwant zum Beispiel kennt dich nicht. Die bauen kein Profil von dir zusammen, wie es Google macht. Die kennen deine Gewohnheiten nicht. Und deshalb sieht es so aus, als ist die Treffergenauigkeit da extrem gering und die Streuung sehr hoch. Ich glaube allerdings, dass das nur ein Gefühl ist.
Denn Google hat die Suchmaschinenmenschen genau katalogisiert und weiß, dass ich die Ergebnisse gern von hier, da und dort hatte. Qwant und Ecosia haben aber diese Kataloge gar nicht. Zumindest bin ich davon überzeugt. Und wenn ich weniger Daten in die USA schicken muss, schadet es ja dem Terrorregime in Washington. Ja, fragt nicht, ich sehe es exakt als so etwas an. Deshalb „unplugTrump“. Und auf die Idee mit dem Artikel bin ich durch den Steffen gekommen.
… gefiel dies!
Ecosia und Qwant setze ich beide auch gerne ein. Die Ergebnisse sind in der Regel sehr brauchbar. Mal schauen, wie sich das mit den Suchmaschinen entwickeln wird. Laut meiner Blog-Statistik kommen immer noch über 90% per Google. Ich bin mal gespannt, ob sich das in den kommenden Wochen/Monaten verschieben wird. Ich denke aber: Nein, es wird genau so bleiben.
Optimismus verbreiten: Kann ich. :-)
Da bin ich ebfalls gespannt. Ich werte meine Seite noch nicht so lange aus, doch bei mir teilen sich den Kuchen Google, Bing und DuckDuckBy zu gleichen Teilen.
Ich vermute ebenfalls, dass Google/Bing immer führend bleiben werden.
Ecosia nutzt ja Google und Bing als Suchindizes, ähnlich wie Startpage, das ich seit vielen Jahren nutze. Google hat von mir schlicht keine Daten über meine Suchen im Web, weil ich eben die Google-Suche seit vielen Jahren nicht mehr direkt nutze.
Quant setzt (teilweise?) einen im Aufbau befindlichen eigenen Index ein, was es durchaus interessant macht. Und es gibt wohl eine Zusammenarbeit mit Ecosia zum Aufbau eines wachsenden eigenen Suchindexes. Werde ich ab sofort mal häufiger einsetzen…
Ecosia nutze ich nicht mehr, ich bin inzwischen bei Startpage gelandet. Nicht schlecht, interessant finde ich vor allem die anonyme Ansicht.
Wenn ich richtig überlege – Google habe ich nie genutzt, vor Jahren gab es allerdings auch mehr Suchmaschinen. Früher hatte ich beispielsweise MetaGer. EIne Zeitlang hatte ich Bing – hauptsächlich wegen des täglichen Startbildes… Inzwischen gehen die mir ziemlich auf den Sender und wenn ich überhaupt reinsehe – dann wegen des Startbildes… ;o)
Und überhaupt finde ich, daß die Suchmaschinen mehr und mehr verblöden – die Antworten sind teilweise nicht zu gebrauchen, besonders bei der Bildersuche.
Das ist wahr. Suchmaschinen sind echt nicht mehr das, was sie mal waren. Weil sie alle irgendwie einen auf „unterstützt durch KI“ machen.
MetaGER hätte ich gern genannt, aber das ist ja am Ende. Mir ging es insgesamt um europäische Suchmaschinen. Und da musste ich Startpage rauslassen, weil die laut Wikipedia aus den USA kommen.
Ja, Startpage ist wirklich immer noch in den Niederlanden. Nur die Mutter ist in den USA, aber sie liest Startpage in den Niederlanden. Außerdem ist Startpage nach wie vor ein unabhängiges Unternehmen. Das steht auch auf Wikipedia.
OK, dann wäre das ja sogar auch noch eine Alternative. Danke dir, Lorenzo.
Hm… Flagfox gibt für Startpage die Niederlande als Serverstandort an. Und laut Impressum sind sie dort auch.
Um 2010 bin ich von Google weg zu Ixquick, nach dessen Ende zur Schwesterseite startpage.com und seitdem denke ich mir immer meinen Teil, wenn angebliche „Digital Natives“ keine andere Suchmaschine als Google kennen.
Was mich bei vielen Alternativen (auch Qwant und Ecosia) abschreckt, ist das fehlende HTTP-POST in den Einstellungen und die Tatsache, dass manche Suchmaschinen noch nicht einmal Einstellungen anbieten. (Eine andere alternative Suchmaschine, die es anbietet, ist übrigens ausgerechnet DuckDuckGo.)
Joar, und dann willst du darauf verzichten, US-Dienste zu nutzen, und merkst, dass du auf DDG verzichten müsstest.
Aber du hast natürlich Recht, wenn jemand zu sehr behauptet, man wäre dies, das oder gern auch jenes, werde ich immer misstrauisch.
Ich habe auch mal darüber geschrieben: https://lorenzos-welt.com/es-muss-nicht-immer-google-sein/
Ecosia und Qwant planen übrigens einen gemeinsamen Suchindex.
Googeln steht nicht mehr im Duden, soweit ich weiß.
Doch doch, das steht schon noch drin. Guckstu hier.
Ja, das mit dem Suchindex habe ich gesehen. Das dauert aber noch. Und so kann man vielleicht später mal darauf eingehen.