Ich dachte gestern, ich sehe nicht richtig: Google Analytics zeigte mir, dass eine bestimmte Seite aufgerufen wurde, die gar nicht zu mir gehören kann. Ich musste also danach recherchieren. Und ein Bekannter informierte mich dann zu einem bestimmten Artikel, der genau zu meiner Beobachtung passte. Und schon war es für mich klar, dass es sich um so genannten Referer-Spam handelt. Schauen Sie mal, was sich da gestern zugetragen hatte:
Jaja, ich hatte da gestern nicht so wahnsinnig viele Aufrufe als sonst irgendwer. Darum geht es mir ja gar nicht. Und es interessiert mich auch nicht bei dieser Geschichte. Jedenfalls schauen Sie mal auf die Position 9. Dort steht doch „/en_us/article/google-wins-legal-battle-against-pro-trump-spammer-over-the-letter-g„. Ich habe so genannte sprechende URLs. Das heißt, dass die Adressen wie die Artikel lauten. Aber einen solchen Artikel gibt es bei mir nicht. Also musste ich einmal schauen.
Hierbei haben wir es mit Referrer Spam zu tun. Soweit ich das feststellen konnte, handelt es sich um einen SEO-Experten namens Vitaly Popov. Und dem wurde quasi von Google eine Seite weggenommen. Und der will sich rächen. Er hat einen Artikel des Blogs Motherboard hergenommen, in welchem über ihn und seine verlorene Domain berichtet wird. Und er protestiert gegen Google auf diese Art und Weise, indem er Google Analytics Statistiken verfälscht.
Jetzt fragt man sich, was das soll. Es ist aber ganz einfach. Popov hatte sich immer schon mal mit Google angelegt. Es ging dabei auch um die bewusste Domain. Die hatte die Adresse Google.com. Ja, mit großem „G“. Wer diese Seite aufgerufen hatte, hatte einen langen, langen in Russisch verfassten Artikel von Popov gefunden. Diese Google.com leitete weiter auf eine Seite namens google-liar.com. Also „Google ist ein Lügner“. Und was ist Popov? Ein „digitaler Don Quijote“?
Und was hat Donald Trump damit zu tun? Naja, im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen stritt Popov darüber, ob er ein Spammer ist oder nicht. Und er flutete die Statistiken von Nutzern von Google Analytics mit falschen Einträgen und Benachrichtigungen. Darunter waren offenbar auch Nachrichten, die die Unterstützung für Trump bekundeten. Und es gab Nachrichten mit einem Link zu einem Motherboard-Artikel, der sich mit diesen Spielchen von Popov beschäftigte.
Nun war also ich gestern dran. Es handelte sich übrigens um diesen Artikel bei Motherboard. Und man könnte das Ganze nun weiter verfolgen und sich dagegen wehren. Aber ich habe mal geschaut. Heute scheint der Spuk schon wieder vorbei zu sein. Dennoch ist dieser Artikel interessant. Ich werde das Ganze mal beobachten. Aber ich würde jetzt im Moment kein großes Trara darum machen. Oder würden Sie mehr aus der Sache machen?
Ja, das gleiche Problem hatte ich auch auf meinem Blog. War eine einmalige Sache, und eigentlich nicht der Rede wert.
Wie aber hat das der Typ geschafft!?
Ein Einbrecher, der was da lässt, ist natürlich besser, als einer, der was mitnimmt. Es mag aber niemand einen ungebetenen Gast in der Wohnung. Oder ist das der falsche Vergleich?
Nee, das stimmt schon. Es geht schon irgendwie in diese Richtung.