Es kommt immer die Zeit, in der ein Artikel nicht fertig wird, nicht gut genug ist oder aus sonstigen Gründen nicht veröffentlicht wird. Man haut diese Artikel ja nicht einfach weg. Sondern wie ein Messi hebt man die sich auf. Aber was passiert damit nach – sagen wir mal – einem Monat? Ist das Kunst, oder kann das weg?
In dieser Woche beschäftigt sich der Webmaster Friday genau mit diesen Leichen, die jeder in seinem Blogger-Keller herumliegen hat. Ich muss sagen, ich hab meine vergessen und wurde durch diesen Webmaster Friday erst wieder darauf aufmerksam gemacht. Aber was macht man damit?
Unveröffentlichte oder übrig gebliebene Artikel sind ein Graus für mich. Ich schreibe meine Artikel meistens in einem Rutsch runter und lese sie vor dem Veröffentlichen Korrektur. Ich würde niemals auf die Idee kommen, einen Artikel reifen zu lassen. Das war irgendwie noch nie so meins. Aber was heißt denn hier niemals? Wie kommen dann die im Bild ersichtlichen 6 Entwürfe zustande?
Das sind Artikel, mit denen ich mich zu der Zeit der Veröffentlichung wohl gewaltig in die Nesseln gesetzt hätte. Ich nehme schon nicht unbedingt ein Blatt vor dem Mund. Oder wenn ich es tat, dann schob ich das ominöse Blatt immer weiter beiseite, bis es völlig weg war. Aber diese Artikel hätten mir wahrscheinlich Ärger eingehandelt. Die habe ich aus gutem Grund zurückgezogen oder gar nicht erst veröffentlicht. Die 6 Stück werden wohl eine Mahnung bleiben, dass ich doch bitteschön nur Dinge behaupte, die ich auch unterfüttern kann. Bei dem einen oder anderen Artikel konnte ich das nicht, und so habe ich die lieber zurückgezogen, bevor ich Ärger bekomme.
So, wie es dem Ludwig beim „Becherwürfel“ geht, so geht es mir auch: Wenn der nämlich einmal – aus welchem Grund auch immer – einen Artikel abgebrochen hat, schreibt er den nicht später weiter. Ich mach das nicht anders. Ich hab das so oft hier im Blog zerpflückt, dass ich meistens einen speziellen Gedanken habe und ihm mit den geschriebenen Worten hinterher renne. Da mache ich nicht zwischendurch eine Pause. Das würde ja auch gar nicht zum Bild passen. Und so ist das eben auch beim Ludwig.
Der „Ostwestfale im Rheinland“ Marc hat geschlagene 157 Artikel, die reine Entwürfe sind. Also dort in seinem WordPress. Eigentlich hat er noch viel mehr. Er sieht das Ganze nur so halb peinlich, weil er diese Entwürfe als unerschöpfliches Text-Reservoir ansieht. Aber wenn er damit klar kommt, ist das doch auch kein Problem. Jeder so, wie er es für richtig hält.
Ist das nun Kunst, oder kann das weg? Ich denke, in den meisten Fällen sind diese berühmten Leichen im Keller eher noch Kunst. Wie bei mir, dass ich mich daran erinnere, was man nicht tun sollte. Oder wie beim Marc, der die Entwürfe als Text-Speicher nimmt. Wie man das betrachtet, muss jeder selbst wissen. Wer die Entwürfe übersichtlich hält und wer nicht, das ist die Hochzeit jedes einzelnen. Ich will das Alles nicht so anhäufen, weshalb ich das so mache, wie ich das beschrieben habe. Und wie handhaben Sie das?
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