Mehr Drama bitte! Ist es denn die Möglichkeit! Da fragt doch Martin Mißfeldt allen Ernstes beim Webmaster Friday, ob die Zeit des Bloggens schon wieder vorbei ist. Und dann soll sich nochmal jemand wundern, dass ausgerechnet so einer wie ich am Webmaster Friday teilnimmt. Natürlich muss ich dazu meinen Senf ablassen, denn ich habe so oft für das Bloggen geschrieben und eben auch gesprochen, da kann ich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten.
So denn, Martin Mißfeldt fragt: „Geht es tendenziell – gefühlt – eher mit dem Blog bergauf – oder doch bergab? Hat Social Media damit zu tun? Oder die durch wachsende Geschwindigkeit immer kürzere Zeit, sich auf so etwas wie einen Artikel einzulassen? Werden Blogs ein Randphänomen? Oder waren sie das eigentlich von Anfang an?“ – OK, dann wollen wir mal.
„Euer Internet ist nur geborgt„, schrieb dereinst der bekannte Blogger Sascha Lobo in den SPIEGEL. Johnny Häusler wiederum kippte in seinen SPREEBLICK-Blog die Aufforderung „Das Web zurückerobern„. Und ich bin auch der felsenfesten Überzeugung, dass mich in meinem eigenen Blog niemand einengen kann, so wie es zum Beispiel in sozialen Netzwerken der Fall ist. Und außerdem bin ich Eigentümer der Machwerke hier und trete die Rechte nicht an Facebook und Co. ab. Zudem habe ich volle Kontrolle über Kommentare und so etwas. Darum schreibe ich lieber hier oder im befreundeten Blog Mobilenote meinen Senf.
Ob es tendentiell eher bergauf oder bergab geht? Tja, mal so, mal so. Leser sind ja ein seltsames Völkchen, die lassen sich nämlich nicht steuern. Nein, ernsthaft. Im Vergleich zu vor 2 oder 3 Jahren ist es natürlich steil bergauf gegangen. Aber wenn ich so Monat für Monat sehe, dann ist der Zuspruch ungefähr gleichbleibend. Es gibt mal gut, mal schlechte Tage. So ist das eben. Nicht jeder Artikel ist für viele Leser interessant oder relevant.
Social Media hat in dem Sinne etwas damit zu tun, dass ich den einen oder anderen Kontakt mehr oder weniger habe, über den auf meine Artikel zugegriffen wird. Das ist nicht schlimm. Ich kann damit gut leben. Wirklich belasten sollte es mich nicht. Denn im Großen und Ganzen ist es der gute Mix aus allen Himmelsrichtungen, aus denen ein Leser kommen kann. Nur Social Media, nee, das ist es nicht.
Blogs ein Randphänomen? Glaubt das irgendjemand? Ich meine, ich werde mich hier nicht als Nabel der Welt bezeichnen. Aber der Großteil der Nachrichtenorgane hierzulande und überhaupt saugt doch die Blogs leer, wenn sie selbst nichts zu berichten haben. Mittlerweile geben sie ja wenigstens Quellen an. Aber Blogs und Nachrichtenseiten ergänzen sich. Oder aber Blogs sind auf irgendwas spezialisiert, dann kann das eh von nichts anderem abgedeckt werden. Nein, Blogs sind kein Randphänomen. Blogs gehören einfach zum Informationsmix dazu. Das stelle ich immer wieder fest.
Nein, Blogs haben den entscheidenden Vorteil gegenüber meinetwegen dem SPIEGEL, dass sie klein und wendig sind, sich auf eine Sache stürzen können und das konkret bearbeiten können. Blogs haben ihre eigene Relevanz, und das ist auch gut so. Wenn ich mich im fachlichen Bereich umschaue: Ich könnte meine Arbeit nur halb so effektiv erledigen, wenn ich mich nicht mit Blogartikeln befassen würde, die ein Problem schildern, vor dem ich gerade stehe. Oder bei Nachrichten: Wie oft ist es so, dass Blogs aufgrund der glänzenden Vernetzung einfach mal schneller als Nachrichten sind? Und nicht zu vergessen: Die Huffington Post ist ein Blog.
Thomas Meurer findet, dass zwar Technik-Blogs aussterben werden, Themen-Blogs aber noch lange Bestand haben werden. Für Frank Obels ist es wichtig, dass man den Blog immer wieder anpassen muss und auch Mut haben sollte, neues zu versuchen. Für Sabienes ist das Bloggen keineswegs ein Randühänomen. Sie Blogosphäre ist einem stetigen Wandel unterworfen, was auch eine reinigende Wirkung hat. Und das ist auch gut so, wie ich finde.
Und ich reiche die Fragen gleich mal weiter an Sie. Finden Sie, dass Blogs irrelevant sind oder geworden sind? Finden Sie, dass Blogs vom Aussterben bedroht sind? Ich glaube es zwar nicht, aber ich kann mich täuschen.
Ich glaube kaum, dass Blogs so bald aussterben werden. Blogs sind auch kein Randphänomen. Wie würde man sich sonst so manche Information beschaffen, wenn man nicht auf Meldungen von Presseagenturen angewiesen sein möchte, welche auf sämtlichen News-Seiten wiedergekäut werden?
LG
Karl
Hallo Karl,
so ist es. Damit deckt sich ja meine Meinung. Ich denke, die Blogosphäre wird sich immer wieder anpassen, aber versenkt sein wird sie noch lange nicht.
Ich glaube auch kaum daran, dass Blogs nicht mehr relevant sind oder es jemals sein werden. Immer mehr Webuser denken daran, ein neues Blog aufzusetzen und damit durchzustarten. Es werden einfach sehr viele Blogs eröffnet und das zu allen auch nur erdenklichen Themen.
Ich denke, dass auch Technikblogs überleben werden, denn man sich ja dadurch auch informieren kann. Ich schreibe themenfreie Blogs und gemischte Blogs und finde, dass ich damit in die Zukunft gehen kann.
Blogs sind kein Randphänomen und sie werden neben allen anderen Nachrichtenkanälen weiter bestehen. Ich bin lieber auf einem Blog als in Social Media. Social Media ist eben auch wichtig und das nutze ich gerne aus. Aber Blogs finde ich gut, weil man sich informieren und besser miteinander vernetzen kann. Man lernt auch viele kennen, die genauso denken und oder dieselbe Meinung haben.
Ich bin dafür, dass die Blogs auch noch in 10 Jahren existieren werden. Wir werden dann auch mit derselben Technik, sprich mit der PC-Tastatur bloggen, weil es sich so am besten macht. Ob nun in Zukunft einer die Texte vor sich hin diktieren will, steht jedem frei. Ich behalte die Technik. So sehe ich es zumindest jetzt in 2014.