Jeder Mensch ist käuflich. Jeder hat seinen Preis. Männlein und Weiblein – das ist egal. Hauptsache, der Rubel rollt. Ehrlich: Das ist eklig. Ich meine dabei nicht die Pallenberg’schen „Content-Nutten“, auf die ich mich mal bezog. Es gibt da noch andere Exemplare. Und die nerven mich persönlich noch viel mehr als Blogs „Powered by <clevere Firma>“. Ernsthaft und klar gesagt, finde ich das zum Kotzen.
Wie ich ja schon mal schrieb, hatte ich mal den einen oder anderen Artikel, für den ein paar Euro geflossen sind. Wenn ich mal Lust und Zeit habe, rechne ich mal zusammen, was das in den fast 6 Jahren waren. Nehmen wir an, es wären 1000 € gewesen. Dann wären das pro Jahr 167 € und pro Monat dann knapp 14 €. Dolle Sache, oder? Der geldgeile Blogger! Schweinerei!
Nebenher habe ich hier das eine oder andere Werbebanner. Die brachten mir ca. 150 €. Davor hatte ich jahrelang Google Werbung, die mir einmal eine Auszahlung in Höhe von 70 € brachte. Klar, von dem Vermögen habe ich mir das Chalet am Genfer See gekauft und mir von dem Rest Apple unter den Nagel gerissen.
Nein, die Kosten für das Webhosting wurden davon bezahlt. Rechnen Sie mal im Monat mit 6, 7 €. Ab und zu muss ich mal was kaufen, was dem Blog nützt. Und von dem Geld habe ich mir hier und da mal einen Kaffee gegönnt. Das war’s eigentlich. Es sollte damit ein für allemal klar sein, dass ich nicht für Geld blogge. „Haha, der ist doof, der bloggt aus lauter Jux und Dollerei!“ – Ja, genau so ist es.
Die Pallenberg’schen „Content-Nutten“ sind bezahlte Blogger, wenn ich das so richtig verstehe. Da gibt es ja einige. Nicht nur die, von denen da der Sascha Pallenberg erzählt. Es gibt sogar politische Blogger, die von Parteien bezahlt werden. Überhaupt finden sich jede Menge Blogger, bei denen ein Financier dahinter steht. Aber es geht noch nervtötender.
Rabattanbieter-, Schnäppchen- und Produktempfehlungsblogs. Faktisch jeder Artikel wird von irgendwem bezahlt. Die Produktempfehlungen halten den einen Teil der Blogs am Leben. Andere Blogs bieten nichts anderes als Rabattgutscheine an und nennen sich dann auch noch danach. Und wieder andere erzählen den ganzen Blog lang immer wieder irgendwas, wo es Schnäppchen abzufassen gibt. Ohne jegliche Meinung. Ernsthaft, das kann es doch nicht sein.
Blogs haben immer wieder etwas mit Meinung zu tun. Wenn aber solche (Nicht-) Inhalte meine wertvolle Zeit stehlen und sinnlos Speicherplatz bei Hostern belegen, werde ich das Gefühl nicht los, dass solche – dings – Blogs auch von Maschinen gefüllt werden können. Solche Blogs sind die Bits nicht wert, mit denen sie die Leitung verstopfen.
Ein Blog hat immer etwas mit Magie zu tun. Nein, ich mache nicht den Copperfield. Aber ein Blog hat seine eigene Sphäre. Sind dann Blogs miteinander vernetzt, dann entsteht ein gewisses Universum. Der Blogger kann sich austauschen, wird gelesen, interagiert mit seinen Lesern und kann andere inspirieren und gewissen Einfluss haben. Glauben Sie ernsthaft, dass das bei solchen Blogs, die so einen Quatsch verbreiten, wie die drei Gattungen da oben, auch nur im Entferntesten möglich wäre?
Die Pallenberg’schen „Content-Nutten“ sind schlimm, keine Frage. Aber Blogs, die nur verkaufte Inhalte haben und irgendwelchen Kram in die johlende Menge schmeißen, sind in meinen Augen schlimmer. Die Leute sollen sich lieber eine Meinung bilden. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Das wissen die sicherlich selbst und nehmen deshalb den einfachen Weg. Ich glaube nur nicht, dass das irgendwem auf Dauer gefällt.
One Reply to “Wie man sich an andere verkauft”