Windows 10, schrieb ich bereits, ist wesentlich besser als mancher denkt. Aber Microsoft tritt mal wieder in Fettnäpfchen mit dem System. Microsoft baut etwas mit den Händen auf und reißt es mit dem Hintern wieder ein. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Windows 10 noch die Leute überzeugen wird. Aber nicht, wenn sich Microsoft so verhält wie jetzt. Das geht so nicht, vor allem nicht in Deutschland bei unserem Verbraucherschutz.
Was ist denn eigentlich die Geschichte dahinter? Da ist die Rede vom „Zwangsdownload“ und so. Es soll so gewesen sein, dass Nutzer eine Reservierung für Windows 10 durchgeführt haben und ihnen dann 6 GB als Download um die Ohren flogen. Aber das ist ja nicht das Schlimme, weil das ja eine bewusste Reservierung für Windows 10 war. Also alles in Ordnung.
Was nicht in Ordnung war, ist etwas anderes. Es wird darüber berichtet, dass auch Nutzern Windows 10 auf das jeweilige Gerät gepumpt wurde, wenn sie es sich nicht reserviert haben. Das Alles fand dann im Hintergrund statt. Wer nur über ein begrenztes Datenvolumen – bei mobilen Verträgen zum Beispiel – verfügt, dürfte sich darüber eher weniger freuen. Und das regt die Verbraucherzentrale auf. Denn für diese Nutzer war dann das Datenvolumen dadurch zu schnell aufgebraucht. Ärgerlich, wenn man das nicht gewollt hatte.
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hatte den Software-Riesen aus Redmond zur Unterlassung dieser Praktik drängen wollen. Allerdings hatte dies der Konzern bisher nicht als notwendig erachtet. Und wer nicht hören will, muss fühlen. Jetzt soll Microsoft gerichtlich dazu gezwungen werden, und die Verbraucherschützer bereiten hier schon eine entsprechende Klage vor. Und hier muss ich ehrlich sagen, dass ich das richtig finde, so gut wie mir persönlich Windows 10 gefällt.
Sie zeigen sich zumindest erst einmal gesprächsbereit und wollen sozusagen alle Fragen zur Update-Policy beantworten. Aber was ist das denn für eine Art und Weise? Ich meine, ich kann nur jedem empfehlen, auf Windows 10 zu wechseln. Und der Hersteller darf das auch gern anbieten. Aber aufzwingen geht gar nicht. Hier darf sich Microsoft nicht wundern, wenn es Ärger gibt.