Wie oft lese oder höre ich davon, dass man doch seinen Blog bedeutend schneller machen kann, wenn man die Medien – also Bilder – auslagert! Es ist unfassbar, wir oft man zu erfahren bekommt, dass das doch so etwas von gut wäre, wenn man Last von der eigenen Seite nehmen würde und über verteilte Systeme dann eben die Bilder, Videos oder sonstwas zur Verfügung stellen würde. Ehrlich, ich habe da so meine Bedenken.
Worüber fasle ich hier eigentlich? Ich erzähle hier gerade über das so genannte „Content Delivery Network“, kurz CDN. Damit schafft man sich die Möglichkeiten, seine Medien-Inhalte über viele verteilte Systeme auszuliefern. Damit entlastet man seine Seite, und die Leser sehen viel schneller die Inhalte. Die so genannten CDN-Server sind über ein „Backbone“ transparent über das Internet verbunden. Die Daten werden zwischengespeichert vorgehalten und mit optimierter Bandbreite ausgeliefert.
Das klingt alles wunderbar, oder? Bekannte Anbieter sind da Amazon Web Services, Cloudflare, Akamai, Host Europe oder Microsoft Azure. Gewissermaßen sind die Cloudspeicher-Anbieter auch CDN-Anbieter, also vor allem Dropbox, Google Drive oder Microsoft OneDrive. Ich hatte ja auch das Einbinden von Inhalten aus der Cloud getestet. Es funktioniert also. Es wäre ein Segen für die Webseiten-Betreiber.
Aber ich habe ebenso häufig von guten wie schlechten Nachrichten gehört. Nehmen wir einmal an, dass eine Webseite die Medien-Inhalte über Cloudflare ausliefert. Sprich: Die Bilder, Videos und sonstwas werden darüber gespeichert und dann in den Artikel eingebunden. Das ist ja alles kein Hexenwerk. Aber was ist denn, wenn mein Hoster Alfahosting (Partnerlink) störungsfrei funktioniert, aber Cloudflare streikt? Man muss sich nur unnütz auf einen zusätzlichen Dienst verlassen. Und das weiß ich nicht, ob mir das so gefällt.
Ist es denn so, dass die Vorteile, die ich oben erwähnt habe, die Nachteile überwiegen? Nachteile sind ja ganz klar, dass ich meinen Blog mit einem solchen CDN-Dienst verheiraten muss und Blog und Dienst miteinander authentifizieren muss. Und das birgt ein Datenschutz-Risiko in meinen Augen. Und dann ist die Sache, wenn mal so ein Dienst wegfliegt. Da gab es schon Schreckensberichte im Internet, als Cloudflare ausgefallen war.
Alles in allem bin ich recht skeptisch, was das betrifft. Klar reizen die Vorteile. Vielleicht kann ich mir dann nach dem Auslagern noch ein paar Plugins sparen und schaffe durch die verteilte Auslieferung einen erheblichen Geschwindigkeitsgewinn. Aber ich finde, dass die Nachteile nicht als trivial einzuschätzen ist. Vielleicht sehe ich aber auch alles zu schwarz. Darum mal die Frage an die mitbloggenden Leser: Ist ein CDN-Dienst ein Muss für Blogger?
Ich denke nicht, aber das muss ja nichts heißen. Vorerst jedenfalls heißt es für mich so, wie ich es im Titel habe anklingen lassen: Meine Inhalte bleiben bei mir. Ich lasse erstmal kein CDN an meinen Blog. Bin ich da jetzt altmodisch?
Hallo Henning,
du bist keinesfalls so etwas wie altmodisch :) und ich sehe es so wie du nämlich. Die Datenbank von Internetblogger.de, meinem Stammblog, ist um die 250 MB gross und da ist alles mit dabei und so darf es auch in Zukunft bleiben. Ich möchte keine Cloud Services nutzen und sehe meinerseits auch absolut keinen Bedarf danach.
Du hast es schon erwähnt, was ist wenn, diese Cloud-Dienste ausfallen, verlagert oder gar ihren Dienst quittieren werden. Dann steht man da und der Blogleser wird auch sehr enttäuscht sein. Daher sich lieber auf das eigene Webhosting verlassen und alle Inhalte, Bilder, Videos bei sich aufbewahren.
Hi Henning, ich sehe das wie du und Alex. Die Inhalte können ruhig auf dem Blog bleiben. Das ist nicht schlimm und tut nicht weh. Bei großen Webseiten oder Online-Shops macht das schon eher Sinn. Dann hat man auch einen Vertrag und einen SLA (für den man ordentlich zahlt).
Hallo Henning,
der Artikel gefällt mir. Wer jedoch seine Daten nicht ins Ausland oder zu einem weiteren dieser Cloud Dienste auslagern will, kann es ja mal mit einem eigenen „CDN“ versuchen. :)
Schöne Grüße
David